Als sich die Stadt Feldkirch entschloss, mit einem Denkmal der NS-Opfer zu gedenken, fiel die Standortwahl auf den Bahnhof. Seit 1998 ist dort ein Zitat des Schriftstellers Carl Zuckmayer zu lesen, dem im März 1938, wenige Tage nach dem „Anschluss“, über den Bahnhof Feldkirch die Flucht in die Schweiz gelang. Auf Gleis 1 ist ein Zitat von ihm zu lesen, eine eigene Gedenktafel liefert den historischen Kontext.
Der Schriftsteller Carl Zuckmayer (1896-1977) hat in seiner Autobiographie ‚Als wär’s ein Stück von mir’ seine Erlebnisse am Feldkircher Bahnhof am 15. März 1938 eindrücklich festgehalten. Von diesem Bahnhof aus zogen während der nationalsozialistischen Diktatur Menschen in den Krieg, wurden andere willkürlich in Arbeitslager und Gefängnisse, in Konzentrationslager oder als ‚lebensunwertes Leben‘ zur Euthanasie verfrachtet. Hier kamen Verwundete an, Ausgebombte, Kriegsgefangene, verschleppte Zwangsarbeiter und Menschen, die wie Zuckmayer versuchten, sich in die Schweiz, in die Freiheit zu retten. Viele vergeblich.