Gedenktafel in Stallehr "Die Intoleranz überwinden"
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In Vorarlberg wurden während des Kriegs tausende Menschen unter unwürdigen Bedingungen zur Arbeit in der Land- und Bauwirtschaft gezwungen. Aus Polen wurde Eugenie Mucha ins Montafon verschleppt und in Stallehr in einem Gasthof mit Landwirtschaft eingesetzt. Mit dem Einheimischen Otto Martin begann sie eine Liebesbeziehung, sie bekamen ein Kind. Aufgrund der „Rassenschande“ wurden beide verhaftet, Otto Martin verbrachte mehrere Wochen im „Arbeitserziehungslager“ Reichenau in Innsbruck und wurde dann an die Front eingezogen. In den letzten Kriegswochen desertierte er und kämpfte auf Seiten der Alliierten gegen die Wehrmacht. Erst 1946 kehrte Otto Martin aus der Kriegsgefangenschaft zurück. Eugenie Mucha hatte sich erfolgreich gegen die Zwangsabtreibung gewehrt, die bei „Ostarbeiterinnen“ vollzogen wurde. An Eugenie und Otto Martin erinnert seit 2022 in Stallehr eine Gedenktafel, die im Rahmen des Projekts „15 Orte – 15 Geschichten“ errichtet wurde.