Gedenktafel "Kündigungsgrund Nichtarier" - Karl-Höger-Hof
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Am Karl-Höger-Hof in der Lorystraße 40 wurde am 22. September 1999 im Rahmen des Projekts "Kündigungsgrund: 'Nichtarier'" eine Gedenktafel für jüdische Mieterinnen und Mieter enthüllt, die 1938 von den Nationalsozialisten aus dem Gemeindebau vertrieben worden waren. Das Projekt "Kündigungsgrund: 'Nichtarier'" wurde von der Volkshochschule Simmering unter der Leitung von Walter Schuster durchgeführt. Angestoßen hat die Erforschung der Vertreibung jüdischer Mieterinnen und Mieter aus den Wiener Gemeindebauten unter dem Nationalsozialismus in den Jahren 1938 und 1939 der Archivar, Bibliothekar und Mitarbeiter im Dokumentationsarchiv des österreichischen Widerstandes Herbert Exenberger, der gemeinsam mit Johann Koß und Brigitte Ungar-Klein 1996 die Studie "Kündigungsgrund Nichtarier. Die Vertreibung jüdischer Mieter aus Wiener Gemeindebauten in den Jahren 1938 und 1939" publiziert hat. Im Jahr 1999 wurde in der Bücherei Wien 11 die Ausstellung "Kündigungsgrund Nichtarier" gezeigt. Das Projekt wurde mit einer "historischen Wanderung" durch Simmering abgeschlossen, bei der fünf Gedenktafeln an Gemeindebauten enthüllt wurden. Jakob Datz (geb. 12. November 1899) und Klara (Chaje) Datz (geb. 3. Februar 1892) lebten bis 1938 in der Wohnung 2 auf Stiege 2. Jakob Datz wurde am 26. Oktober 1939 nach Nisko deportiert und ermordet. Klara Datz wurde am 14. Juni 1942 in das Vernichtungslager Sobibór deportiert und ermordet.