Denkmal für 63 namenlose jüdische KZ-Häftlinge im Waldfriedhof Seefeld
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Am 28.4.1945 strandete ein Bahntransport mit 1.700 jüdischen Häftlingen des KZ Dachau in Seefeld, wo ihr Todesmarsch begann. Das Schwarze Kreuz, die Tiroler Landesregierung und die Gemeinde Seefeld setzten 1948 für die jüdischen Opfer einen Gedenkstein am neu errichteten Waldfriedhof. Auf Initiative der Israelitischen Kultusgemeinde unter ihrer Präsidentin Esther Fritsch entstand schließlich ein neues Denkmal, das Oberrabiner Paul Chaim Eisenberg am 31.10.2016 einweihte. Sechs schräg abgeschnittene Baumstümpfe erinnern an die Unantastbarkeit jüdischer Gräber, die 63 anthrazitfarbenen Betonwürfel mit eingraviertem Davidstern an jedes einzelne jüdische Opfer. Die Würfel symbolisieren aber auch Millionen Opfer der beiden Weltkriege. Der Architekt Michael Prachensky sieht sein Denkmal als utopisches Gesamtkunstwerk, das „bewusst die jüdischen Opfer, die Soldaten und die im Alltag hier in Seefeld verstorbenen Bürger in Frieden vereint“.