Gedenkstele für das Lager „Oradour“ an der alten Landstraße nach Buch
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Im Wilhelm-Erb-Stollen des Schwazer Bergwerks fertigten die Messerschmittwerke ab Dezember 1944 mit 300 bis 400 ZwangsarbeiterInnen Triebwerksverkleidungen und Zellenteile für den Düsenjäger Me 262. Ein großer Teil der Ausländer war an der Landstraße Richtung Buch in einem mit Stacheldraht umzäunten Holzbarackenlager interniert. Als die französische Militärregierung das Lager im Juli 1945 übernahm, nannten sie es „Oradour“ nach dem Dorf Oradour-sur-Glane. Dort hatte eine SS-Kompanie 642 Kinder, Frauen und Männer ermordet und den Ort in Schutt und Asche gelegt. Der französische Kommandant in Schwaz ließ bis zur Übergabe des Lagers an das Land im Sommer 1948 ehemalige Nazis aus Tirol und Vorarlberg einliefern. Am 20.5.2015 beantragte der Kulturausschuss der Gemeinde Schwaz die Errichtung einer Gedenkstele „Oradour“ mit Gedenkstein, für die sich der Schwazer Bürgermeister stark gemacht hatte. Hans Lintner enthüllte das Denkmal, gestaltet vom Künstler Martin Schwarz-Lahnbach aus Schwaz, am 2.7.2015.