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Gedenkstele für Josef Anton King im Kreuzgarten des Paulinums Schwaz

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Tirol - Paulinumweg 1, 6130 Schwaz
Tirol / DenkmalIndividueller Widerstand


Auf Anregung von SchülerInnen des Bischöflichen Gymnasiums Paulinum in Schwaz errichtete der Verein der Altpauliner eine Skulptur für Josef Anton King, hingerichtet 1945 im Zuständigkeitsbereich des KZ Mauthausen. Er hatte im Ostarbeiterlager der Firma Dornier in Lindau-Rickenbach Flugblätter einer russischen Widerstandsgruppe übersetzt, die zu Sabotageaktionen aufrief. Die Absamer Künstlerin Hilde Chistè entwarf eine zweiteilige Skulptur mit Stele aus ESG-Glas mit keramischen Schmelzfarben. Auf einer liegenden Platte befinden sich Foto und Biografie von King. Das Innsbrucker Architektenbüro Illmer & Tautschnig übernahm die Planung, die Glasmalerei Peters in Paderborn die technische Ausführung. Bischof Manfred Scheuer weihte das Denkmal am 25.10.2007 in einem großen Festakt ein.

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  • Sekundäres Bild des Ortes
Stele im Kreuzgarten des Paulinums Schwaz, 2019 (© Hilde Chisté)




Transkription

JOSEF KING geboren 1922 in Hörbranz-Berg, Vorarlberg gestorben 1945 im Konzentrationslager Mauthausen Er war Schüler des Paulinum. Das NS-Regime trachtete, sich seiner außergewöhnlichen Sprachbegabung als Dolmetscher zu bedienen; er selbst setzte sie ein, um polnischen und russischen Gefangenen zu helfen. Von einem Kollegen aus Mißgunst verraten, kam er in Haft: zuerst nach Lindau, dann nach Innsbruck und schließlich in das Konzentrationslager Mauthausen. Einen offiziellen Haftgrund gab es nie. Aus dem Gefängnis wusste Josef King seine Familie mit ergreifenden Worten des Gottvertrauens zu trösten. In ihm festigte sich der Gedanke, daß einigen das Martyrium auferlegt sei, um durch ihr Zeugnis für die Wahrheit den Nachfolgenden einen neuen Anfang zu bereiten. Auf seinem Leidensweg wußte er sich Christus innig verbunden. Am 24. April 1945 wurde Josef King durch Genickschuß ermordet.



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