Stolperstein für Melitta Urbancic (geb. Grünbaum)
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Melitta Grünbaum kam am 21.2.1902 in Wien als Tochter von Ilma und Dr. Alfred Grünbaum zur Welt. Sie hatte, als eine der wenigen Frauen in dieser Zeit, die Möglichkeit, ein Studium in Wien und Heidelberg zu absolvieren. Schon vor ihrer Promotion zur Frau Dr. der Philosophie konnte sie als Schülerin des berühmten Max Reinhardt auf der Bühne stehen. 1930 heirateten Melitta und Victor Urbancic und sie gründeten in Mainz eine Familie. Die beiden hatten vier Kinder: Peter (1931), Ruth (1932), Sibyl (1937) und Erika (1945). Nachdem die Nationalsozialisten ab 1933 die Macht übernahmen, verlor ihr Mann seine Arbeit als Opernkapellmeister und die Familie zog nach Graz. Ab 1934 war Victor Urbancic unter anderem Vizedirektor des Konservatoriums in Graz und Direktor des Musikwissenschaftlichen Instituts der Universität Graz. Nach dem Einmarsch der Nationalsozialisten in Österreich emigrierten Melitta und ihre Familie nach Island. In Reykjavík musste sich die Familie ein neues Leben aufbauen. Melitta Urbancic arbeitete als Lehrerin, Schriftstellerin und bildende Künstlerin. Victor Urbancic arbeitete als Dirigent, Organist und Chorleiter und wurde mit dem Ritterkreuz des Falkenordens ausgezeichnet. Er starb am 4.4.1958 in der isländischen Hauptstadt, Melitta lebte bis zu ihrem Lebensende am 17.2.1984 ebendort, wurde aber in Purkersdorf bei Wien bestattet.