Stolperstein für Robert Silberstein
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Robert (Rachmil) Silberstein wurde am 9. September 1894 in Kielce, im heutigen Polen, geboren. Noch in seiner Heimat lernte er seine Frau Rejla Feiga kennen. Beide kamen kurz nach dem 1. Weltkrieg nach Graz. Das Ehepaar hatte 3 Kinder: Amalie (1919), Otmar 1921 und Samuel (1924) wurden alle in Graz geboren. Die Familie lebte nach einigen Umzügen ab 1935 in der Neutorgasse 8 im ersten Stock. Im Erdgeschoss befand sich das Kleidergeschäft von Robert Silberstein, wo er als Schneidermeister und Kaufmann arbeitete. Nach der NS-Machtübernahme wurden das Geschäft und die Besitztümer der Familie sukzessive geraubt und die Familie enteignet. Im Zuge der Novemberpogrome kam es zur Verhaftung der gesamten Familie. Robert und Sohn Otto wurden ins KZ Dachau verschleppt, aber auch seine Frau Rejla Feiga, Tochter Melanie und der erst 14 jährige Samuel mussten mehrere Tage im Gefängnis verbringen. Glücklicherweise wurden alle Familienmitglieder 1938 wieder freigelassen und konnten flüchten. Robert flüchtete in Frühjahr 1939 zuerst nach Italien und meldete sich dann freiwillig für die französische Armee und tauchte nach der Niederlage Frankreichs im Sommer 1940 in Nizza unter, wo er sich mit Schneiderarbeiten erhielt. Zwei Jahre später konnte er, dank der Bemühungen Ottos, mit einem der letzten Schiffe Frankreich in Richtung USA verlassen. Auch die anderen Familienmitglieder schafften über Umwege die Emigration in die USA, wo sich die Familie ein neues Leben aufbaute.