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VERFOLGUNG UND WIDERSTAND
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Stolperstein für Josef "José" Scharfstein

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Steiermark - Ruckerlberggürtel 14, 8010 Graz
Steiermark / StolpersteinJüdische Opfer - Israelitische KultusgemeindeÖffentlich zugänglich


Josef (José) Scharfstein wurde am 1. Juni 1905 in Suczawa (Bukowina, Rumänien) geboren. Nach dem 1. Weltkrieg übersiedelte die Familie nach Graz und Mitte der 20er Jahre gründete Josef mit seinem Cousin Jakob Kissmann ein Holzexport-Unternehmen. In Graz lernte er auch Gertrude Blüh kennen, die er im Jahr 1935 heiratete. Im Juli desselben Jahres bezogen sie ihre gemeinsame Wohnung am Ruckerlberggürtel 14. Nach dem Einmarsch der Nationalsozialisten wurde Josef verhaftet und ins KZ Dachau gebracht. Auch seine Frau Gertrude wurde verhaftet, kam allerdings nach einigen Wochen wieder frei. Josef musste fast 9 Monate in Haft bleiben, währenddessen wurde fast der gesamte Besitz der Familie geraubt und auch der Holzexport war veräußert worden. Schließlich gelang es Gertrude und Josef mithilfe von Verwandten über Jugoslawien nach England zu flüchten. Von dort emigrierten sie 1940 zuerst nach Ecuador. Gemeinsam mit seinem Bruder Moritz baute José ein erfolgreiches Uhrengeschäft auf, womit er die finanziellen Mittel besaß, seine Schwiegermutter Olga und seinen jüngeren Schwager Alfred nach Ecuador nachzuholen. Wegen der klimatischen Bedingungen wanderte sie nach einigen Jahren schließlich nach Chile aus. Gertrude und Josef bekamen zwei Kinder, Denis und Daniela. Sie bauten sich in Chile ein neues Leben mit den geflüchteten Familienmitgliedern auf und kehrten nie wieder nach Graz zurück. Am 6. Dezember 2001 verstarb José in Santiago de Chile.

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Foto: Sabrina Melcher




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