Stolperstein für Guida Henriette Loewi (geb. Goldschmied)
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Guida Henriette Goldschmiedt wurde 1888 in Wien geboren. Guida heiratete in Graz am 5. April 1908 den späteren Nobelpreisträger Otto Loewi. 1909 wurde der erste Sohn Hans geboren, 1911 ihre Tochter Anna Amalia. 1913 kam der Viktor auf die Welt, 1915 der jüngste Sohn Guido. Die Ausübung der Religion spielte in der Familie keine große Rolle, die Synagoge wurde nicht besucht. Die Villa der Loewis in der Johann-Fux-Gasse im Grazer Bezirk Geidorf war als Zentrum eines gepflegten, geselligen Zusammenseins sehr beliebt. Neben Kollegen waren auch immer wieder Künstler, Musiker und Industrielle bei Guida und Otto Loewi zu Gast. In Loewis Grazer Zeit fiel auch die Verleihung des Nobelpreises für Physiologie und Medizin 1936, den er gemeinsam mit Henry Dale für die Entdeckung der chemischen Übertragung der Nervenwirkung verliehen bekam. Nach dem "Anschluss" Österreichs an Deutschland wurde der mittlerweile 65-jährige Loewi für zwei Monate in "Schutzhaft“ genommen und danach bedrängt, das Land zu verlassen. Er ging schließlich nach England und nach einem kurzen Aufenthalt in Belgien 1940 nach New York. Guida wurde ebenfalls enteignet und musste 1938 unfreiwillig nach Wien ziehen, wo sie sich Ende September für längere Zeit von ihrem Mann trennen musste. Drei Jahre lang lebte sie in überfüllten Unterkünften in Wien unter ständiger Angst, deportiert zu werden. Erst 1941, nach Ablegung eines Armutseides, konnte sie ihrem Mann in die USA folgen. Schlussendlich fand sie ihren Fluchtweg über Portugal und Argentinien in die Staaten. Guida starb am 31. Juli 1958. Otto Loewi folgte ihr am 25. Dezember 1961.