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Stolperstein für Bruno Kurzweil

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Steiermark - Schröttergasse 7, 8010 Graz
Steiermark / StolpersteinJüdische Opfer - Israelitische KultusgemeindeÖffentlich zugänglich


Am 13. Jänner 1891 wurde Bruno Kurzweil in Josefstadt (Böhmen) geboren. Die Familie Kurzweil war noch vor der Jahrhundertwende nach Graz gezogen. Sie war jüdisch, doch nicht religiös. Bruno Kurzweil selbst trat am 22. September 1912 im Alter von 21 Jahren aus der Kultusgemeinde aus und ließ sich katholisch auf den Namen Bruno Franz Paul taufen. Zehn Jahre später trat er auch aus der katholischen Kirche aus. Nach der Matura am k.u.k. 1. Staatsgymnasium (heute Akademisches Gymnasium) schloss er 1914 ein Rechtsstudium ab. Bereits während seiner Studentenzeit war Bruno Kurzweil innerhalb sozialdemokratischer Organisationen tätig. Im Alter von 31 Jahren heiratete Bruno Kurzweil am 28. November 1922 die ebenfalls aus Böhmen stammende Gisela Trammer (geb. 25. Februar 1900 in Oderberg). Die gemeinsame Tochter Adele wurde am 31. Jänner 1925 geboren. Weil Bruno in vielen Fällen für Sozialdemokraten als Anwalt tätig war, wurden auch die Nationalsozialisten auf ihn aufmerksam. Die Familie wohnte in der Kirchengasse 15, heute Schröttergasse 7. Am 11. Juni 1938 wurde Bruno Kurzweil aus der Rechtsanwaltskammer ausgeschlossen. So bemühte er sich für die Familie um eine Flucht nach Frankreich, was auch gelang. In Paris war Bruno für die exilierte Sozialdemokratie aktiv. Nach der Kriegserklärung Frankreichs an Deutschland, wurde er als österreichischer Flüchtling und "feindlicher Ausländer" im September 1939 in das Lager Meslay-du-Maine gebracht, wo er Anfang 1940 wieder entlassen wurde. Nach dem Deutschen Einmarsch in Frankreich flüchtete Bruno mit seiner Familie nach Montauban, in den Süden. Die Familie wurde allerdings am 26. August 1942 in Auvillar nahe Montauban verhaftet, und mit 170 weiteren Personen in das Camp de Septfonds gebracht, von wo alle in der Nacht vom 1./2. September nach Drancy und am 9. September mit dem Transport Nr. 30 nach Auschwitz deportiert und ermordet wurden.

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Foto: Sabrina Melcher




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