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Stolperstein für Anna Herzog (geb. Reich)

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Steiermark - Radetzkystraße 8, 8010 Graz
Steiermark / StolpersteinJüdische Opfer - Israelitische KultusgemeindeFrauen explizit erwähntÖffentlich zugänglich


Anna Reich wurde am 28. April 1883 in Dukla, Galizien, geboren. Sie war mit dem letzten Landesrabbiner von Steiermark und Kärnten, Univ.-Prof. Dr. David Herzog, verheiratet, den sie in Wien kennengelernt hatte. Ihre gemeinsamen Söhne Robert und Friedrich kamen 1903 und 1907 in Prag auf die Welt. Ab 1908 wohnte die Familie in Graz. Während des 1. Weltkriegs engagierte sich Anna Herzog bei karitativen Diensten, beteiligte sich etwa bei der Kleiderverteilung. Die Familie Herzog war eine sehr angesehene Familie in Graz und wohnte bis Ende 1938 in der Radetzkystraße 8. Der älteste Sohn Robert war Journalist in Frankreich und Friedrich war in den 30er Jahren jüngster Bundesrichter in Österreich. Bereits unmittelbar nach der Machtübernahme der Nationalsozialisten in Österreich im März 1938 kam es zur Verhaftung ihres Mannes David Herzog und die Wohnung wurde durchsucht und geplündert. Nachdem ihr Mann in der Nacht vom 9. auf den 10. November 1938 schwer misshandelt worden war und nur knapp dem Tod entging, wartete die Familie auf eine Möglichkeit auszuwandern. Ende des Jahres 1938 erhielt das Ehepaar Herzog schließlich ein Visum für England, wohin sie über Wien emigrierten. Das Ehepaar Herzog lebte bis zum Jahr 1941 in London, danach in Oxford, wo David Herzog bis zu seinem Tod im Jahr 1946 als Wissenschaftler tätig war. Nach dem Tod ihres Mannes verließ Anna Herzog England und zog zu Sohn Friedrich. Sie verstarb am 11. August 1964 in Chicago. Ihr Sohn Robert überlebte die NS-Herrschaft nicht. Er wurde 1943 vermutlich in Sobibor oder Majdanek ermordet.

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Foto: Sabrina Melcher




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