DERLA |

VERFOLGUNG UND WIDERSTAND
IM NATIONALSOZIALISMUS
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Digitale Erinnerungslandschaft



Stolperstein für Max Mayer Gertler

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Steiermark - Neubaugasse 59, 8020 Graz
Steiermark / StolpersteinJüdische Opfer - Israelitische KultusgemeindeÖffentlich zugänglich


Mayer (Max) Gertler wurde 1887 in Boryslaw in Galizien geboren. 1913 heiratete er die ebenfalls aus Galizien stammende Golde Henie (Golda) Baumgarten. Während des Ersten Weltkriegs kämpfte Max u.a. in den Dolomiten und Golda arbeitete in einer Kantine und kümmerte sich um die beiden Töchter, die 1915 bzw. 1917 geborenen Klara und Sally. Nach der vorübergehenden Rückkehr nach Galizien und der Geburt zweier weiterer Töchter – Laura (1921) und Berta (1925) –, entschlossen sie sich, wieder nach Graz zu ziehen, wo 1927 das jüngste Kind, Adolf, zur Welt kam. Max wohnte mit seiner Familie zunächst in der Idlhofgasse, danach in der Neubaugasse. Der familiäre Betrieb, ein Textilfachgeschäft, war in der Mariahilferstraße. Durch die religiöse Erziehung von Max wurden die jüdischen Feiertage relativ strikt eingehalten, die Synagoge regelmäßig besucht und ein koscherer Haushalt geführt. Die Sozialisation der fünf Kinder erfolgte abseits der Schule im Wesentlichen im jüdischen Umfeld, vor allem im zionistischen Jugendbund Blau-Weiß. Ab 1938 wurde die Familie aufgrund ihrer jüdischen Herkunft diskriminiert und verfolgt. Max wurde 1938 verhaftet und vorübergehend ins KZ Dachau gebracht. Gemeinsam mit seiner Frau und den Kindern Laura und Klara flüchtete Max mit dem "Lisl-Transport" nach Palästina. Nach der Ankunft schlugen sich Max und Golda mit unterschiedlichen Gelegenheitsarbeiten durch. Die Eltern konnten sich allerdings nur schwer an das Leben in Israel gewöhnen. Die Familiengeschichte nahm auch in Israel einen tragischen Verlauf: Max und Golda Gertler erkrankten beide an Krebs, woran sie nach einem langen Leidensweg starben. Ihre Kinder überlebten ebenfalls die Verfolgung durch die Nationalsozialisten.

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Foto: Sabrina Melcher




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