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Stolperstein für Johanna Schnöll

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Salzburg - Schöndorferplatz 10, 5400 Hallein
Salzburg / StolpersteinNS-EuthanasieFrauen explizit erwähntÖffentlich zugänglich


Johanna Schnöll wurde am 21.1.1887 in Längenfeld in Tirol geboren und arbeitete als Dienstmädchen. Ihr Geburtsname ist unbekannt. 1907, nach ihrer Heirat mit Johann Schnöll, zog das Paar nach Hallein und bekam zusammen sechs Kinder. Drei davon starben bereits im frühen Säuglings- bzw. Kleinkindalter. Auch ihr Ehemann starb im November 1930 nach schwerer Krankheit. Im Februar 1931 wurde sie erstmals, begleitet von ihrem Sohn Josef, in der „Landesheil- und Pflegeanstalt Salzburg-Lehen" aufgenommen. Hier berichtete sie von Schlaflosigkeit, Appetitlosigkeit, Freudlosigkeit und Selbstmordgedanken, welche zur Diagnose „Melancholie" führten. Einige Monate später wurde sie abermals auf eigenen Wunsch in der Klinik aufgenommen, die Diagnose lautete dieses Mal „Klimakterische Psychose". Der Zustand von Johanna Schnöll verschlechterte sich rapide; im Februar 1933 hörte sie Stimmen, ab September desselben Jahres sprach sie nicht mehr und ab 1934 wurde sie mittels einer Sonde ernährt. Der letzte Eintrag der Krankenakte ist auf den 17. Oktober 1940 datiert. Am 16.4.1941 wurde sie mit dem ersten der insgesamt vier Transporte der „Aktion T4” aus der „Landesheilanstalt Salzburg-Lehen" in die Tötungsanstalt Hartheim deportiert. Sie ist damit eines der über 250 „NS-Euthanasie”-Opfer, die im Jahr 1941 von der heutigen Christian-Doppler-Klinik nach Oberösterreich gebracht und ermordet wurden.

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Stolperstein für Johanna Schnöll, 2024 (© Cassandra Burgstaller)




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