Gedenktafel für die Opfer beider Weltkriege
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Im Innenhof einer Jugendherberge im Salzburger Andräviertel versteckt, erinnert seit 1950 eine Marmortafel an die über 100 Millionen Toten der beiden Weltkriege. Initiiert wurde dieser Erinnerungsort vom Salzburger Kriegsopferverband, der in den Räumlichkeiten der heutigen Jugendherberge seine Landesleitung hatte, welche am 9. Juni 1950 samt der bunten Marmortafel von Erzbischof Andreas Rohracher eingeweiht wurde. Dieser sprach in seiner Rede davon, dass die Tafel den “Helden” der Weltkriege gewidmet sei, wodurch er Soldaten und auch Kriegsverbrechern huldigte. Die Salzburger Nachrichten stellten schließlich richtig fest, dass es sich bei der Tafel eben nicht um ein Gefallenendenkmal oder eine Heldengedenktafel handle. Bis heute versteht sich die Gedenktafel als Antikriegsmahnmal, das sich von Krieg und Heldenverehrung distanziert und sich so den Narrativen etlicher Kriegerdenkmäler entgegensetzt. Der Salzburger Kriegsopferverband verkaufte um das Jahr 2000 herum die Räumlichkeiten an das heutige Hostel, wodurch auch dieser für das kollektive Gedächtnis so wichtige Erinnerungsort in Vergessenheit geriet.