Andreas-Rohracher-Straße
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Im Salzburger Stadtteil Leopoldskron-Moos erinnert seit 1971 die Andreas-Rohracher-Straße an den 1892 in Lienz geborenen Vikar und Erzbischof Salzburgs, welcher während und nach der NS-Zeit eine überaus ambivalente Rolle gespielt hat. Als Kritiker des NS-Regimes machte Rohracher keinen Hehl aus seiner Einstellung, welche er auch in seinen Predigten durchscheinen ließ. Dies brachte ihm auch bald eine Mahnung seitens der SS ein. Darüber hinaus setzte er sich dafür ein, dass das NS-”Euthanasieprogramm” gestoppt werden sollte, pflegte Kontakte zu Widerstandsgruppen, die er auch finanziell unterstützte. Gleichzeitig lobte er aber den “christlichen Opfergeist” Wehrmachtsangehöriger und bezeichnete das Judentum indirekt als "Todfeind des Christentums". Mittels Kontakten zum internationalen hohen Klerus verhalf er nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs zahlreichen NSDAP- und SS-Mitgliedern zur Flucht. Der Ehrenbürger der Stadt Salzburg, der auch einen Ehrendoktortitel der Universität Salzburg erhalten hat, starb 1976.