Robert-Jungk-Platz
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Im Salzburger Stadtteil Lehen, zwischen der Struber- und Gaswerkgasse gelegen, befindet sich der Robert-Jungk-Platz seit 2014. Der Beschluss zur Namensgebung fiel bereits 2001; zunächst fand man den Platz noch in der Salzburger Altstadt, 2014 wurde er an seinen heutigen Ort verlegt. Der Platz gedenkt des Berliner Journalisten und Zukunftsforschers Robert Jungk, der am 11. Mai 1913 zur Welt kam. Nach dem Reichstagsbrand in Deutschland im Februar 1933 wurde Jungk – seines Zeichens Pazifist – aufgrund seines Auftretens gegen den Nationalsozialismus verhaftet, kurz danach wieder enthaftet. Er beschloss nach der Haftzeit, ins Exil zu gehen. In Paris studiert er Psychologie und Soziologie, kehrte kurzzeitig nach Berlin zurück, floh anschließend über Prag in die Schweiz, wo er Zuflucht vor dem NS-Terror fand; viele seiner Familienmitglieder überlebten diese Zeit nicht. In der Schweiz schrieb er für unterschiedliche Schweizer Zeitungen; Berichte über Vorgänge in NS-Deutschland sowie erste Berichte über die Gräuel in den Konzentrationslagern glauben ihm zunächst nur wenige. Nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges und mit dem Aufkommen des Kalten Krieges widmet er sich vermehrt der Kritik an der atomaren Aufrüstung; das Resultat dieser Engagements ist der 1956 erschienene Klassiker “Heller als tausend Sonnen”. Robert Jungk zog 1970 nach Salzburg, wo er in einer Wohnung in der Steingasse lebte. Der Zukunftsforscher starb am 14. Juli 1994 in Salzburg.