Stolperstein für Zweig Olga
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Olga Zweig wurde am 9. Januar 1885 in Wien geboren. Sie war das fünfte von sieben Kindern und die Cousine des Schriftstellers Stefan Zweig. Ihr Vater war jüdischen Glaubens und ihre Mutter Katholikin, die sieben Kinder jedoch ohne Bekenntnis. Olga lebte und arbeitete ab Januar 1931 in der Stadt Salzburg als Pflegerin. Beim Ausfüllen ihres Meldeblattes für Salzburg gab Olga Zweig an, Katholikin zu sein. Seit 1931 lebte bei Olga Zweig ihr Pflegekind Rudi, welcher an Gehirnlähmung erkrankt war, sowie zeitweise auch Rudis Mutter. Rudis Eltern waren jüdischen Glaubens, sodass Rudi während des NS-Regimes in zweifacher Hinsicht gefährdet war, verfolgt zu werden: einmal als Jude und einmal als Beeinträchtigter. Olga Zweig gelang es, die Identität ihres Pflegekindes während des gesamten NS-Regimes geheim zu halten. Sie selbst wurde aber von der Gestapo angezeigt, dass sie bei Ihrem Geburtsschein falsche Angaben gemacht habe, da sie “katholisch” angegeben hatte, aber nach den “Nürnberger Rassegesetzen” als Jüdin kategorisiert wurde. Am 11. März 1941 wurde sie deswegen verhaftet und ein Jahr lang eingesperrt. Am 4. Juli 1942 ließ sie sich von Pfarrer Franz Zeiss in der Kirche St. Andrä katholisch taufen, in der Hoffnung, so weiterer Verfolgung zu entgehen. Am 14. Februar 1945 wurde sie aber nach Theresienstadt deportiert. Am 8. Mai 1945 wurde Theresienstadt befreit und Olga Zweig konnte nach Salzburg zu ihrem Pflegekind Rudi zurückkehren. Sie starb am 5. Februar 1966 in Salzburg.
