Stolperstein für Weiss Engelbert
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Engelbert Weiss wurde am 30. April 1891 in Thalgau bei Salzburg geboren und heiratete 1909 Theresia Plainer. Gemeinsam bekamen sie 1920 eine Tochter namens Elisabeth. Die Familie lebte in der Stadt Salzburg, wo Engelbert Weiss von Beruf Metalldreher und Werkmann der Österreichischen Bundesbahnen war. Er war Mitglied der Sozialdemokratischen Arbeiterpartei, des Republikanischen Schutzbundes und aktiver Gewerkschafter bis zum Verbot der Partei 1934. Nach dem Verbot der Partei 1934 organisierten sich Teile des sozialdemokratischen Milieus in der illegalen Organisation Revolutionäre Sozialisten Österreichs (RSÖ). Engelbert Weiss war aber nicht Teil davon. Als unter dem NS-Regime der Leiter der RSÖ Josef Pfeffer in das KZ Sachsenhausen deportiert wurde, beschloss sich Engelbert Weiss im Sommer 1939 die RSÖ zu reaktivieren und diese zu leiten. Als Leiter versuchte er ein bundeslandübergreifendes Widerstandsnetzwerk aufzubauen und in Not geratene Familie zu unterstützen. Anfang 1942 gelang es einem Spitzel der Gestapo sich in das Widerstandsnetzwerk einzuschleusen und dieses aufzudecken. Daraufhin wurde Engelbert Weiss am 5. Februar 1942 verhaftet und am 19. September 1943 nach Berlin-Plötzensee überstellt. Am 28. September 1943 wurde dort gegen ihn in der Zentrale des “Volskgerichtshofes” ein Prozess wegen “Vorbereitung zum Hochverrat” geführt, bei welchem er zum Tode verurteilt wurde. Engelbert Weiss wurde am 7. April 1944 im Landesgericht Wien enthauptet. Kurz vor seinem Tod appellierte er folgende Worte an seine Freunde: “Heute abend um sechs Uhr am Karfreitag ist mein Leben zu Ende. Ich sterbe aufrecht [...] Meine Freunde sollen mich nicht vergessen. Ich bitte Euch nochmals: Haltet zusammen! Erfüllt mir diese letzte Bitte.”