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Stolperstein für Weber Heinrich

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Salzburg - Linzer Gasse 24, 5020 Salzburg
Salzburg / StolpersteinHomosexuelle OpferNS-EuthanasieÖffentlich zugänglich


Heinrich Weber wurde am 10. September 1889 in St. Gilgen geboren und lebte seit 1924 zusammen mit seiner verwitweten Schwester Marie in Salzburg. Er war von Beruf Hilfsarbeiter und nebenbei Unterhaltungskünstler und Komiker. Heinrich Weber war aufgrund des §129 I b wegen seiner sexuellen Orientierung vorbestraft. Weber lebte in einer Partnerschaft mit einem 1901 geborenem Musiker. Beide wurden zu Beginn des Jahres 1940 vermutlich denunziert und anschließed verhaftet und strafrechtlich verfolgt. Heinrich Weber wurde am 29. April 1940 zu 18 Monate schwerem Kerker verurteilt. Er versuchte noch Einspruch gegen das Urteil zu erwirken, was aber abgelehnt wurde. Er wurde am 3. Mai 1940 in die Strafanstalt Garsten bei Steyr geschickt, um dort seine Strafe zu verbüßen. Am 10. Oktober 1940 wurde er in das Strafgefangenenlager Rodgau-Dieburg in Hessen verlegt und am 16. Januar 1941 zurück in die Strafanstalt Garsten geschickt. Nach der Verbüßung seiner 18-monatigen Haftzeit wurde er durch die Kripo oder Gestapo in “Vorbeugungshaft” genommen und am 28. August 1941 in das Konzentrationslager Dachau deportiert, wo er den grünen Winkel als Zwangskennzeichnung tragen musste. Heinrich Weber befand sich unter den 100 kranken und nicht mehr arbeitsfähigen Häftlingen, welche am 2. März 1942 mit der Tarnbezeichnung “Invalidentransport” nach Hartheim bei Linz transferiert wurden, um dort vergast zu werden. Heinrich Webers Partner überlebte den Nationalsozialismus, hatte aber keinen Anspruch auf Opferfürsorge, weil Homosexuelle im befreiten Österreich nicht als Opfer des Nationalsozialismus anerkannt wurden.

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Stolperstein für Weber Heinrich, 2024 (© Sebastian Sillinger)




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