Stolperstein für Seywald Franz
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Franz Seywald wurde am 9. Mai 1891 in Linz geboren und studierte Rechtswissenschaften in Wien, wo er auch Mitglied der katholischen Studentenverbindung “Austria Wien” und im österreichischen Cartellverband (ÖCV) war. Ab 1919 war er als Verwaltungsjurist im Amt der Salzburger Landesregierung tätig. Er heiratete 1925 Margarethe Baumgartner. Gemeinsam bekamen sie drei Söhne. 1931 wurde Franz Seywald zum Bezirkshauptmann von St. Johann im Pongau und nach dem “Anschluss” 1938 in den Zwangsruhestand versetzt. Aufgrund seiner politischen Tätigkeiten im Austrofaschismus stand er ab März 1938 unter genauer Beobachtung. Am 20. März 1944 wurden Franz Seywald, seine Frau und der älteste Sohn von der Gestapo aufgrund einer Denunziation verhaftet. Der Vorwurf gegen die Familie lautete, Feindsender gehört zu haben, und es kam zu einem öffentlichen “Volksgerichtsprozess”, bei welchem Franz Seywald wegen “Wehrkraftzersetzung” und “Feindbegünstigung” zum Tode verurteilt wurde. Das Verfahren wurde in den nationalsozialistischen Zeitungen zu Propagandazwecken groß aufgebauscht. Der am 22. Juli 1944 zum Tode verurteilt Seywald starb bereits am 24. Juli 1944 in seiner Einzelzelle in der Haftanstalt Salzburg. Die offizielle Todesursache lautete “Selbstmord durch Erhängen”, wobei dies angezweifelt werden kann. Seine Frau und Kinder überstanden die Terrorjahre des NS-Regimes.