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Stolperstein für Schönbacher Anna

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Salzburg - Griesgasse 15, 5020 Salzburg
Salzburg / StolpersteinIndividueller WiderstandFrauen explizit erwähntÖffentlich zugänglich


Anna Schönbacher, geborene Stöckl, wurde am 16. Oktober 1901 in Sankt Michael im Lungau geboren und war von Beruf Landarbeiterin. 1933 heiratete sie den Pferdeknecht Andreas Schönbacher und gemeinsam bekamen sie einen Sohn. Die Familie zog 1939 in die Stadt Salzburg. Andreas Schönbacher wurde in die Deutsche Wehrmacht eingezogen und war nur noch zu Fronturlauben zuhause. Anna Schönbacher wurde erneut schwanger. Ihre Freundin Elsa Gamper übernachtete des Öfteren bei der Familie Schönbacher und zeigte Anna wegen Abhörens des verbotenen Radiosenders BBC London bei der Gestapo an. Daraufhin wurde die denunzierte Schönbacher am 24. November 1943 von der Gestapo verhaftet und durch den berüchtigten Gestapo-Mann Georg König verhört und schwer misshandelt. Nach der Misshandlung erlitt Anna Schönbacher eine Fehlgeburt und starke Blutungen, woraufhin ihre Gebärmutter im Krankenhaus entfernt werden musste. Schönbacher wurde am 23. Juni 1944 ein Prozess wegen “Abhörens und Verbreitens von Feindnachrichten” sowie “Wehrkraftzersetzung” gemacht, bei welchem sie zu zwölf Jahren Zuchthaus verurteilt wurde. Während sie sich im Zuchthaus Aichach befand, erfuhr sie, dass ihr Ehemann im Krieg gestorben ist. Sie überlebte das Terrorregime und emigrierte mit ihrem Sohn, welcher während ihrer Haft in einem Kinderheim war, in den 1950er Jahren in die Schweiz.

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Stolperstein für Schönbacher Anna, 2024 (© Sebastian Sillinger)




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