Denkmal für vertriebene Donauschwaben am Kommunalfriedhof
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Im südlichen Teil des Salzburger Kommunalfriedhofs befindet sich seit 2016 ein Erinnerungsort für vertriebene Donauschwaben und -schwäbinnen. Das erzählende Marmor-Ensemble, geschaffen vom 1941 geborenen Banater Bildhauer Walter Andreas Kirchner, veranschaulicht den Leidensweg der deutschsprachigen Minderheit, die zwischen ca. 1700 und 1850 in das Königreich Ungarn auswanderte. Nach dem Ersten Weltkrieg und der Neuordnung Europas sahen sie sich aufgeteilt auf Ungarn, Rumänien und Jugoslawien. Viele Donauschwaben dienten in der Wehrmacht und in der Waffen-SS. Kurz vor dem Ende des Zweiten Weltkriegs flüchteten zahlreiche donauschwäbische Familien ins “Deutsche Reich” und fanden auch in Salzburg eine neue Heimat. Die auf dem Gebiet osteuropäischer Länder Verbliebenen wurden nach dem Krieg entrechtet, enteignet und teilweise in die Sowjetunion deportiert. Alleine in Jugoslawien internierte man über 100.000 Donauschwaben und -schwäbinnen in Lagern; rund die Hälfte starb. An dieses Schicksal erinnert seit 1. Dezember 2016 die Anlage am Kommunalfriedhof.