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Stolperstein für Rosé Arnold

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Salzburg - Max-Reinhardt-Platz, 5020 Salzburg
Salzburg / StolpersteinJüdische Opfer - Israelitische KultusgemeindeÖffentlich zugänglich


Arnold Rosé wurde am 22. Oktober 1863 in Rumänien als drittes von vier Kindern des jüdischen Ehepaares Marie und Hermann Rosenblum geboren. Die Familie übersiedelte in den 1860er Jahren nach Wien. 1891 konvertierten alle vier Söhne des Ehepaares zum evangelischen Glauben. Am 10. März 1902 heiratete Arnold Rosé Justine Mahler, eine Schwester des Komponisten Gustav Mahler. Die beiden hatten zwei Kinder namens Alfred und Alma. Arnold Rosé stieg zu einem der bekanntesten Wiener Violinisten und Konzertmeister auf. Er gründete auch das Rosé-Quartett, bei welchem seine Tochter ebenfalls als Violinistin mitspielte. Er war auch als Konzertmeister bei Aufführungen der Salzburger Festspiele beteiligt. Im März 1938 wurde Arnold Rosé im Alter von 74 Jahren aus dem Orchester der Wiener Staatsoper und der Philharmoniker vertrieben, worüber er selbst folgendes schrieb: “Wie Sie richtig vermuten, bin ich nach 57 Jahren Oper, 56 Jahren Quartett und 44 Jahren Hofmusikkapelle in den Ruhestand versunken, ohne Sang und Klang”. Am 22. August 1938 starb dann auch noch seine Ehefrau Justine. Seinem Sohn Alfred und dessen Ehefrau Maria gelang im Herbst 1938 die Emigration in die USA. Seine Tochter Alma Rosé konnte durch ihren tschechischen Reisepass ungehindert nach England reisen und bereitete dort alles für die Flucht ihres Vaters vor. Der mittlerweile unter schweren Depressionen leidende Arnold Rosé kam am 1. Mai 1939 in seinem Exilort London an. Er sorgte sich sehr um seinen älteren Bruder, der im nationalsozialistischen Deutschland festsaß und um seine Tochter, welche aus den besetzten Niederlanden nicht flüchten konnte. Erst nach dem Ende des Krieges erfuhr er, dass sein Bruder in Theresienstadt und seine Tochter im KZ Auschwitz ermordet wurde. Daraufhin erlitt er einen schweren Herzinfarkt und starb am 25. August 1946 in London.

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Stolperstein für Rosé Arnold, 2024 (© Sebastian Sillinger)




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