Stolperstein für Reindl Anna
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Anna Reindl, Mädchenname Hofer, wurde am 14. Mai 1903 in Krimml geboren. Sie war mit Anton Reindl verheiratet, das Paar lebte in Salzburg. Am 5. August 1927 kam der gemeinsame Sohn Anton auf die Welt. Anna Reindl leitete ab 1940 eine illegale kommunistische Frauengruppe, in welcher auch Rosa Hofmann Mitglied war. Die Frauen trafen sich geheim für Diskussionen, Schulungsvorträge, sammelten Geld für Familien in Not und verteilten Flugschriften, welche sich gegen Krieg und Faschismus richteten. Ihr Mann Anton Reindl leitete die illegale Landesorganisation der Kommunistischen Partei Österreichs (KPÖ). Nachdem Anfang 1942 ein Spitzel der Gestapo in das Widerstandsnetzwerk eingeschleust wurde, wurden alle Aktivisten und Aktivistinnen aufgedeckt. Anna Reindl wurde am 26. Januar 1942 verhaften und im März 1942 in das Konzentrationslager Auschwitz deportiert. Dort wurde sie am 24. August 1942 ermordet. Ihr Sohn Anton versuchte nach dem gewaltvollen Tod beider Eltern nach Amerika zu flüchten, wurde aber an der Grenze verhaftet und zurück nach Salzburg gebracht, wo man ihn unter die Vormundschaft des Stadtjugendamtes stellte. Die Behörden verfolgten nun das Ziel, ihn in die Staatserziehungsanstalt Rebhof in Bayern zu schicken, da er den HJ-Dienst verweigerte, eine Clique von Jugendlichen um sich scharte, die gemeinsam Jazzmusik hörte und er zudem geäußert haben soll dass er seine Eltern rächen würde. Bei der Überstellung entwich Anton, wurde aber wieder aufgegriffen und am 8. oder 11. Mai 1944 in das Jugend-KZ Moringen in Niedersachsen deportiert, welches einen eigenen Stapo-Block für politisch-oppositionelle Jugendliche, Kommunisten und Mitglieder der Swing-Jugend führte. Dort wurde er am 9. April 1945 befreit. Er starb 1979 in Salzburg.