Gedenktafel für das Schloss Kleßheim (Lieferinger Kulturwanderweg)
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Das Schloss Kleßheim wurde zwischen 1700 und 1732 errichtet und war zunächst in fürsterzbischöflichem Besitz und ab dem 19. Jahrhundert im Besitz der habsburgerischen Kaiserfamilie. Nach dem “Anschluss” nahmen die Nationalsozialisten das Schloss in Besitz und gestalteten es zum “Gästehaus des Führers”. Für die Umgestaltung wurden einerseits regulär beschäftigte Arbeiter rekrutiert, aber auch ausländiche Zwangsarbeiter und Kriegsgefangene kamen hier zum Einsatz. Das NS-Regime nutzte das Schloss als repräsentativen Veranstaltungsort; internationale Politiker wie Benito Mussolini oder Ante Pavelić wurden hier empfangen. Die Erinnerung daran sowie an die Tatsache, dass beim Ausbau unter dem NS-Regime Menschen ausgebeutet wurden, ist heute in der kollektiven Erinnerung kaum vorhanden. Auch die Tafel, die 2002 montiert und 2021 erneuert wurde, weist nur unzureichend auf die NS-Zeit – insbesondere auf den Einsatz von Zwangsarbeitern – hin, zumal sie sich außerhalb des Schlossgeländes befindet.