Stolperstein für Prilipa Nikolaj
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Die Salzburger Firma „Glockengießerei Oberascher”, welche seit 1919 im Gewerbegebiet bei Kasern untergebracht war, wurde im Jahr 1939 zu einem als „kriegswichtig” eingestuften Rüstungsbetrieb umfunktioniert. In diesem Salzburger Rüstungsbetrieb wurden auch Zwangsarbeiter*innen aus besetzten Kriegsgebieten eingesetzt. Diese mussten in Baracken unter unmenschlichen Bedingungen hausen, durften sich nicht frei bewegen und wurden bewacht. Die Zwangsarbeitenden aus der Sowjetunion mussten die Zwangskennzeichnung „OST” auf ihrer linken Brustseite tragen. Nikolaj Prilipa wurde am 5. Mai 1924 in Rowinka in der Ukraine geboren und zu Zwangsarbeit nach Salzburg verschleppt. Er war eine Zeit lang im Polizeigefängnis Salzburg inhaftiert und wurde am 4. September 1943 in das Konzentrationslager Dachau überstellt und dort als „Schutzhäftling R”, also als „Russe”, registriert. Er wurde weiters am 26. September 1944 in das KZ Buchenwald und am 30. September 1944 in das KZ Mittelbau-Dora überstellt, wo man ihn am 26. Januar 1945 im Arbeitslager Emmi registrierte. Am 4. April 1945 wurden alle noch lebenden Häftlinge auf einen Todesmarsch in das KZ Bergen-Belsen getrieben. Sein weiteres Schicksal ist unbekannt.