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Stolperstein für Pöttinger Franz

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Salzburg - Weiserhofstraße 4, 5020 Salzburg
Salzburg / StolpersteinPolitischer WiderstandÖffentlich zugänglich


Franz Pöttinger wurde am 8.1.1907 in Neukirchen bei Braunau am Inn geboren und war das zweite von vier Kindern des Ehepaars Maria, geborene Schießl, und Franz Pöttinger. Die Familie zog 1923 nach Salzburg und Franz Pöttinger erlernte das Müllerhandwerk, war aber dann als Bauarbeiter tätig. Nach der Weltwirtschaftskrise war er länger arbeitslos und zog als Untermieter in das Gasthaus Weiserhof, das in unmittelbarer Nähe zum Hauptbahnhof liegt und ein beliebter Treffpunkt von Arbeitern und speziell Eisenbahnern war. Er arbeitete ab 1938 im Telegrafenamt der Deutschen Reichspost und kam so in Kontakt mit Anton Reindl, welcher Aktivist der illegalen Kommunistischen Partei Österreichs (KPÖ) war. Als Anfang 1942 das illegale Widerstandsnetzwerk der KPÖ und der Revolutionären Sozialisten Österreichs (RSÖ) durch die Gestapo aufgedeckt werden konnte, wurde auch Franz Pöttinger am 7. April 1942 verhaftet. Er bestritt bei seinem Verhör, jemals Mitglied der illegalen KPÖ gewesen zu sein und sagte aus, er habe lediglich Zahlungen an einen Unterstützungsverein für Hinterbliebene geleistet. Die Gestapo behauptete, er wurde 1941 durch Anton Reindl angeworben, zahlte Mitgliedsbeiträge und bezog kommunistische Flugschriften. Ab 22. Mai 1942 war Franz Pöttinger in der Haftanstalt Salzburg und wurde bei einem Prozess am 3. November 1942 wegen „hochverräterischer Betätigung” zum Tode verurteilt. Franz Pöttinger wurde, trotz Gnadengesuche seiner Vermieterin, der Wirtin Käthe Sporrer, und seiner Schwester Anna Kainberger am 19.4.1943 in München-Stadelheim enthauptet. Seine Leiche wurde dem Anatomischen Institut der Universität Würzburg überführt.

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Stolperstein für Pöttinger Franz, 2024 (© Sebastian Sillinger)




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