Stolperstein für Panzenböck Richard
Erinnerungsort detailiert betrachten | Forschungsdaten downloaden
| Personen, Metadaten und Bilder ansehen
Richard Panzenböck wurde am 23. März 1909 in Hohenberg bei Lilienfeld geboren, war verheiratet und war als Forstarbeiter tätig. Zusammen mit seiner Ehefrau hatte er mehrere Kinder. Im September 1941 wurde er zur Wehrmacht einberufen und dem Gebirgs-Pionier-Ersatz-Bataillon 82 in Salzburg zugeteilt. 1942 war er auf Fronturlaub zuhause und wurde am 20. November 1942 verhaftet, da er mehreren Personen gegenüber erwähnt hätte, dass der Krieg schon längst zu Ende sein könne, wenn nicht das Volk so blöd sei und so weiter mitmache und dass es stupid sei, dass ein Mensch die ganze Welt beherrschen wolle. Richard Panzenböck wurde aufgrund von “Zersetzung der Wehrkraft” angeklagt und am 14. Mai 1943 zu einem Jahr und sechs Monaten Gefängnis verurteilt. Das Urteil wurde jedoch zur “Frontbewährung” ausgesetzt. Daraufhin desertierte Panzenböck und tauchte in Salzburg unter, wo er sich eine Geliebte gesucht hat, die ihn versteckt hielt. Der Fahndungsdienst der Wehrmacht suchte nach dem Deserteur und konnte ihn jedoch ausfindig machen. Eine bewaffnete Heeresstreife versuchte ihn zu überwältigen, jedoch gelang es Panzenböck, den Stabsfeldwebel zu entwaffnen und mit dessen Pistole wegzurennen. Seine Geliebte wurde verhaftet und gezwungen, Panzenböck auszuliefern. Daraufhin verabredete sie sich mit ihm beim Schloss Hellbrunn für den 11. Juni 1944, wo fünf Wehrmachtsfahnder auf ihn warteten. Es kam zu einem Schusswechsel und Panzenböck gelang erneut die Flucht, wobei er in der Brust und Bein getroffen wurde. Daraufhin soll sich der Deserteur hingekniet haben und sich selbst in die Stirn geschossen haben. Richard Panzenböck starb am 11. Juni 1944.