Gedenktafel für die Opfer der Gestapo am Franziskanerkloster
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Inmitten der Salzburger Altstadt, unweit vom Domplatz entfernt, befindet sich das Franziskanerkloster, neben dessen Eingangstor 1995 eine Gedenktafel angebracht wurde. Die Marmortafel erinnert an die Zeit zwischen 1938 und 1945, in der das Kloster, beschlagnahmt von den Nationalsozialisten, als Hauptquartier der Gestapo diente. Trotz eines Protestschreibens des damaligen Erzbischofs Sigismund Waitz mussten die Franziskaner am 13. Oktober 1938 damit beginnen, das Kloster zu räumen. Aus den Räumlichkeiten warfen sie Bücher, Zeitschriften und Möbel in den Innenhof. Gegenstände, die nach der Räumung ganz geblieben waren, zerstörten die Mönche anschließend. Diese Aktion interpretierte das Regime als politische Demonstration und ließ 16 Franziskaner verhaften; alle Verhafteten verbüßten eine mehrwöchige Gefängnisstrafe, vorgeworfen wurde ihnen Sachbeschädigung und Störung der öffentlichen Ordnung. Die Nationalsozialisten beschlagnahmten in Salzburg alleine zwischen März 1938 und März 1940 26 geistliche Immobilien. Insgesamt wurden 116 Priester verhaftet, vier davon im Konzentrationslager getötet.