Stolperstein für Langer Johann
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Johann Langer wurde am 2. Juli 1878 in der heute tschechischen Stadt Neuhaus geboren und war Jurist und Offizier der k.u.k. Monarchie. 1906 heiratete er Johanna Langer und gemeinsam bekamen sie drei Töchter, welche in Wien geboren wurden. Johann Langer war Beamter der Salzburger Landesregierung und Richter an Landesgericht Salzburg von 1934 bis 1938. Dort trug er den Titel Oberlandesgerichtsrat und war Senatsvorsitzender. Ab Februar 1934 war er Vorstand der neu eingeführten “Fachabteilung für politische Strafsachen”, welche vor allem auch “illegale” nationalsozialistische Sprengstoff- und Bombenattentate ahndete. So fungierte Langer auch als Strafrichter bei größeren Verfahren, wie beispielsweise bei den Verhandlungen zu den Anschlägen auf das Herz-Jesu-Kloster, das Erzbischöfliche Palais, das jüdische Kleiderhaus Ornstein oder auf Max Reinhardts Schloss Leopoldskron. Viele der Täter konnten aber über die nahe Grenze nach Deutschland fliehen. Johann Langer wurde im März 1938 des Dienstes enthoben und von der Gestapo verhaftet. Er wurde in das Konzentrationslager Dachau am 8. April 1938 deportiert und dort gefoltert und misshandelt. Laut Zeugenaussage eines überlebenden KZ-Häftlings wurde Langer durch die SS derart gequält, dass er am 12. Oktober 1938 “seinem Leben ein Ende machte”.