Stolperstein für Maria Etzer
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Maria Höller, geboren am 28. Juli 1890 in Taxenbach, heiratete 1911 Johann Evangelist Etzer aus St. Georgen i. Pzg. Das Ehepaar hatte gemeinsam neun Kinder. Ab 1925 bewirtschaftete die Witwe ihr Lehengut allein. Im Gegensatz zu ihren Kindern war sie als gläubige Katholikin immer und vehement gegen das Hitler-Regime. Am 24. März 1943 wurde die bis dahin Unbescholtene durch Denunziation vom Landesgericht (Sondergericht) in Salzburg wegen des Verbrechens der Wehrkraftzersetzung (verbotener Umgang mit Kriegsgefangenen) zu drei Jahren Zuchthaus verurteilt. Sie wurde in das Frauenzuchthaus Aichach und in dessen Außenkommando Ingolstadt verlegt, wo sie körperlichen und seelischen Schikanen ausgesetzt war. Nach ihrer bedingten Entlassung am 12. April 1945 kehrte sie nicht mehr auf ihren Bauernhof zurück. Erst am 18. September 2018 wurde Maria Etzer vom Landesgericht für Strafsachen Wien vollständig rehabilitiert. In Gedenken an Maria Etzer und vier weitere Widerstandskämpferinnen wurden am 8. Juli 2024 die ersten Stolpersteine in Goldegg verlegt. Der Verlegung ging ein mehr als zehn Jahre andauernder Streit in der Gemeinde um die Errichtung eines Gedenksteines für die Goldegger Wehrmachtsdeserteure voraus. Die Patenschaft für den Stolperstein übernahm der Bankmanager und jahrelange Obmann des Vereins Alpine Peace Crossing Ernst Löschner.