Stolperstein für Josef Maroschek
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In Bischofshofen hat der Historiker Gert Kerschbaumer 30 NS-Opfer erfasst, für drei von ihnen wurde am 4. November 2021 beim Stadtamt, im Kastenhof, ein Stolperstein verlegt, wobei die Ausgewählten stellvertretend für Opfer der „NS-Euthanasie", für politische Opfer sowie für Deserteure stehen. Gertrude Chalupny und Dr. Paul Chalupny haben die Biografien der NS-Opfer recherchiert und die Verlegung der Stolpersteine initiiert. Eine Stolperstein erinnert an Josef Maroschek. Er wurde am 3.8.1915 in Schladming geboren. Maroschek arbeitete bei der Eisenbahn und wurde 1941 zu einer Nachrichteneinheit in Wörgl eingezogen. Im Jahr 1943, inzwischen verheiratet und Vater von drei Kindern, erhielt er den Einberufungsbefehl an die Ostfront. Kurz zuvor war sein jüngerer Bruder dort gefallen. Während des Heimaturlaubs im Sommer 1943 entschloss Maroschek sich, nicht mehr an die Front zurückzukehren, und desertierte. Anfang August 1944 kam es dann zu einer Sonderfahndungsaktion, bei der die Gendarmerie und Landwacht aus Bischofshofen und Mühlbach beauftragt wurde, die zwei Deserteure Josef Maroschek und Leopold Hillinger zu verhaften. Im Zuge der Verhaftung wurde Maroschek von mehreren Kugeln getroffen und verstarb. Seine im achten Monat schwangere Frau musste ihn identifizieren. Josef Maroschek wurde nur 29 Jahre alt und am St. Johanner Friedhof bestattet.
