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VERFOLGUNG UND WIDERSTAND
IM NATIONALSOZIALISMUS
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Digitale Erinnerungslandschaft



Gedenkstätte Lagerstraße Stalag XVIIIA Wolfsberg

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Kärnten - St. Thomaserstraße, Ecke Schwabenhofstraße, 9400 Wolfsberg
Kärnten / freistehendes MonumentZwangsarbeiterInnenAlliierte SoldatenSoldaten - KriegsgefangeneÖffentlich zugänglich


Die deutsche Wehrmacht bezeichnete große Kriegsgefangenenlager, die auf deutschem Boden für die Internierung von Soldaten der Kriegsgegner eingerichtet wurden, als „Stammlager“, abgekürzt „Stalag“. In Wolfsberg befand sich eines der Stammlager des Wehrkreises XVIII (Salzburg), das „Stalag XVIII A“. Ab März 1941 wurden hier Kriegsgefangene verschiedener Nationen untergebracht. In der Nachkriegszeit nutzten die britischen Besatzungsbehörden das Lager zur Internierung von deutschen Kriegsverbrechern und Funktionären des nationalsozialistischen Regimes aus der Steiermark und Kärnten. Auf dem Gelände wurde 2013 eine Informationstafel errichtet, auf der historische Fotos, ein Plan des ehemaligen Lagers sowie ein Text zur Einführung in den historischen Kontext auf Deutsch, Französisch, Englisch und Russisch angebracht sind. 2022 wurde der Bereich komplett zu einer größeren und auffälligeren Gedenkstätte mit Sitzgelegenheiten umgestaltet. Die Informationstafel von 2013 wurde in das Gedenkensemble integriert.





  • Hauptbild des Ortes
  • Sekundäres Bild des Ortes




Transkription

Lagerstraße Wolfsberg Auf diesem Gelände errichtete die Deutsche Wehrmacht nach Ausbruch des Zweiten Weltkrieges zunächste ein Kriegsgefangenenlager für polnische und belgische Offizere (Oflag XViiiB). Ab März 1941 waren im Mannschaftsstammlager (Stalag XViiiA) in 35 Baracken bis zu 8.000 Kriegsgefangene untergebracht. Zum Lager gehörten 300 Arbeitskommandos in Kärnten, der Steiermark und im Süd-Burgenland mit bis zu 40.000 Kriegsgefangenen u.a. aus Australien, Belgien, Frankreich, Großbritannien, Holland, Italien, Neuseeland, Serbien, der Sowjetunion und den USA. Am Lagerfriedhof St. Johann sind hunderte sowjetische Gefangene in Massengräbern bestattet, die an Seuchen und Unterversorgung starben. Am 18. Dezember 1944 bombardierten amerikanische Flugzeuge irrtümlich das Lager – mindestens 49 starben. Nach der Befreiung errichtete die britische Besatzung hier das Internierungslager „Camp 373“ für NS-Funktioniäre aus der Steiermark und Kärnten und für mutmaßliche Kriegsverbrecher. Bis April 1948 waren 8.116 Personen, darunter 465 Frauen interniert. Text Dr. Christian Klösch



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