Mahnmal Oberschützen
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Auf Initiative lokaler Nationalsozialisten wurde 1938/39 in Oberschützen, nach dem „Anschluss“ Österreichs an das nationalsozialistische Deutsche Reich, ein Denkmal errichtet. Inmitten des monumentalen viereckigen Säulenhofs, einem Tempel nachempfunden, thronte auf einem Sockel mit der Aufschrift „Ein Volk – Ein Reich – Ein Führer“ ein vergoldeter Adler mit einem Hakenkreuz. Der Adler, die Aufschrift und mehrere Feuerschalen wurden nach dem Zusammenbruch der NS-Herrschaft entfernt bzw. zerstört. Der Bau wurde in weiterer Folge nicht abgerissen und seine Entstehungsgeschichte lange Zeit tabuisiert. Erst nach einer längeren Diskussion brachte die Gemeinde 1997 am sogenannten „Anschlussdenkmal“ eine Gedenktafel an, um damit eine Umdeutung des Denkmals in ein Mahnmal gegen Gewalt und Rassismus vorzunehmen. 2016 wurde der Bau unter Denkmalschutz gestellt, und die Gemeinde konnte das Areal für 30 Jahre pachten. Von 2019 bis 2022 wurde mit Einbeziehung der Bevölkerung ein EU-Projekt durchgeführt, aus dem verschiedene Publikationen hervorgingen; ferner wird der Raum vor dem Denkmal umgestaltet und als Denk-, Lern- und Informationsort erschlossen.