Mahnmal für Roma und Sinti in Lackenbach
Erinnerungsort detailiert betrachten | Forschungsdaten downloaden
| Personen, Metadaten und Bilder ansehen
Auf Anregung der Österreichischen Lagergemeinschaft Auschwitz wurde 1984 in Zusammenarbeit zwischen mit der Burgenländischen Landesregierung, den Opferverbänden und Überlebenden des Lagers und der Gemeinde Lackenbach ein Mahnmal für die im „Zigeunerlager Lackenbach“ internierten und von hier deportierten Romnija und Roma und Sintiza und Sinti errichtet. Als Standort des Mahnmals wählte man die Gabelung Bergstraße-Ritzingerstraße in unmittelbarer Nähe des ehemaligen Lagergeländes. Seit 1990 findet beim Denkmal jährlich eine Gedenkfeier statt. 2021 wurde beim Mahnmal eine Informationstafel enthüllt. Am 23. November 1940 wurde in einem ehemaligen Meierhof in Lackenbach das größte „Zigeuner-Anhaltelager“ in Österreich eingerichtet. Im Laufe des Frühsommers 1941 kam es zu Masseneinweisungen und die Zahl der Häftlinge betrug im Herbst rund 2.300 Personen. Die Überfüllung und die fehlenden sanitären Einrichtungen im Lager führten zum Ausbruch einer Typhusepidemie, der ca. 250-300 Menschen, vielfach Kinder, zum Opfer fielen. Von den insgesamt rund 4.000 im Lager Lackenbach internierten Romnija und Roma wurden im November 1941 2.000 in das Ghetto Lodz/Litzmannstadt und von dort später ins Vernichtungslager nach Chelmno/Kulmhof deportiert und ermordet. 1943 begannen die Deportationen in das KZ Auschwitz-Birkenau. Nur 300 bis 400 Häftlinge erlebten die Befreiung des Lagers Lackenbach durch sowjetische Truppen im April 1945.