Overview
Collection: Wol1
Shelfmark: Wolfegg, Fürstl. Waldburg-Wolfeggsche Bibl., ohne Signatur
Customary title: Hausbuch von Schloss Wolfegg
Material: paper
Number of folios: 63
Dimensions: 191-197mm x 290-293mm
Origin: place of origin unknown
Dating: 1450-1480
Languages: East Franconian toggle details
In den Texten findet sich eine Vielzahl von italienischen Wörtern eingestreut.
Codicology
Number of folios: 63
Dimensions: 191-197mm x 290-293mm
Material: Papier
Foliation: Es wurden mehrere Numerierungen durchgeführt. Eine Foliierung, wahrscheinlich aus dem zweiten Viertel des 16. Jahrhunderts, stammt von derselben Hand, wie die Beschriftung: Dis Puech [korrigiert: Pueck] gehört Joachim Hofen, auf dem Kopf: Gannz / mein gannz Von / suma der pletter / 66 [korrigiert: 65] pletter (fol. 65r).
Collation: Neun Lagen, dabei sind 3 Lagen nicht mehr erhalten.
I: Bl. 2-9; II: Bl. 10-17; III: Bl. 18-25; IV: Bl. 26-33; V+VI: Bl. 34-47, VII-IX: Bl. 48-65.
Eine alte Zählung der Lagen endet mit 12us (duodecimus) auf fol. 57r.
Ursprünglich vermutlich insg. 96 Blatt.
Fehlende Blätter: das erste Blatt der Handschrift, innerhalb des Kapitels zur Kriegstechnik sechs und am Ende nach der Hofschen Blattzählung noch einmal zwei höchstwahrscheinlich leere Blätter.
Formula: 4 (IV)^33; (III)^39; 2 (IV)^54; (I)^56; (IV-2)^62.
Hands: Die Texte im Hausbuch sind von zwei Personen geschrieben worden Bl. 1-33 (I) und Bl. 34-65 (II).
Die ersten beiden Lagen - Gedächtniskunst und Planetenverse — wurden von einem geübten Schreiber in Minuskeln mit gleichförmiger Präzision aufs Blatt gesetzt.
Auch in den farbigen Initialen der Planetentexte wird die routinierte Professionalität einer Werkstatt offenbar.
Die restlichen Texte im Hausbuch wurden dagegen in Kursive geschrieben und zeigen eine bemüht saubere, aber nicht professionelle Handschrift mit mal stärkeren, mal schwächeren Strichen.
Manchmal sind die Zeilen etwas schief, auch plazierte der Schreiber die Initiale einmal so ungünstig, daß er den folgenden Zeilenabstand vergrößern mußte, um nicht an die Initiale zu stoßen (fol. 40r, 3. Absatz).
Leichte Schwankungen des Stils zwischen den einzelnen Lagen lassen vermuten, daß die Texte nicht in einem Zug geschrieben wurden, sondern daß längere Zeiträume dazwischen lagen.
Script (fol. 33r): klare Struktur, Einträge abgesetzt toggle details
allgemeine Beobachtung: klare Struktur, Einträge abgesetzt Duktus: geübte HandLeitbuchstabe <a>: einstöckiges <a>Leitbuchstabe <l>: mit und ohne SchlaufeLeitbuchstabe <g>: geschlossene PunzeLeitbuchstabe <e>: geschlossene PunzeLeitbuchstabe <m>, <n>: - Langschäfte <b>, <d>, <h>, <k>, <l>: mit und ohne Schlaufe<f>, Schaft-s Unterlänge: ‚normale‘ UnterlängeVerschiedene r-Formen: gerades <r>,Verschiedene z-Formen: geschwänztes <z>Bögen/Unterlänge von <h>, <y> und geschwänztem <z>: kurze Unterlänge bei <z>Verwendung von Schaft-s und rundem <s>: Schaft-s: initial + medial; rundes <s>: finalVerwendung von geradem und rundem <d>: - i-Markierung: teilweise i-MarkierungBesonderheiten anderer Grapheme: - Zahlzeichen: arabische ZiffernMajuskeln (Verwendung): ÜberschriftenVerzierungen: Überschriften in Textura geschriebenRubrizierung: Strichelung, UnterstreichungDiakritika: punkt-, kringel-, strichförmig, <o> über VokalenAbbreviaturen: Kürzungsstrich, r/er-HakenInterpunktion: - Terminatoren: - Worttrennung: - Korrekturen: - Offensichtliche Schreiberwechsel: -
Layout
Measure: 250-150 mm
Text: 47 teilkolorierte Federzeichnungen
Cover
Condition: Brauner Ledereinband mit Klappe ohne Einschläge, der mit Pergament gegenkaschiert ist.
Covering: Leder, Pergament
History
Origin: Entstehungsort unbekannt
Provenance: 1772 wird das Hausbuch erstmals im Nachlaß-Inventar des Wolfeggers Maximilian Willibald (1604-1667) erwähnt. Lt. Handschriftencensus ist der derzeitige Verbleib der Handschrift unbekannt.
Dating: 1450-1480
Note: Hinweis zur Datierung bietet ein Nachsatz zu einem Rezept: Das ist dez hertzogen von Luthringen stück, do in sust mit nicht geholften kunten" (fol. 29v). Der Hinweis bezieht sich auf die Erkrankung Renés II. von Lothringen (1473-1508) im Winter 1481/82, und zwar auf seine Heilung, was bedeutet, daß das Rezept nach 1482 aufgeschrieben wurde.
Acquisition: Besitzvermerk auf fol 65v: Dis Puech gehört Joachim Hofen und darauffolgend: lu[dwi]g hof der junger zog zu Innsprugg
How to cite
Böhm, A. (2021). Wol1, Codicology. In H. W. Klug (Ed.), CoReMA - Cooking Recipes of the Middle Ages. Corpus - Analysis - Visualisation. With the help of A. Böhm and C. Steiner. http://hdl.handle.net/11471/562.10.6121 (GAMS. 562.10.6121) (Accessed 2023-05-29)
Sources
Waldburg Wolfegg, C. zu (1997) Das mittelalterliche Hausbuch: [A]: Faks.-Bd. München: Prestel.
Waldburg Wolfegg, C. zu (1997) Das mittelalterliche Hausbuch: [B]: Komm.-Bd. München: Prestel.
Bossert, H. T. and Storck, W. F. (1912) Das mittelalterliche Hausbuch. Nach dem Originale im Besitz des Fürsten von Waldburg-Wolfegg-Waldsee. Leipzig: Seemann (Jahresgabe des Deutschen Vereins für Kunstwissenschaft).
Handschriftencensus | Wolfegg, Fürstl. Waldburg-Wolfeggsche Bibl., ohne Sign. (3) (2016) Handschriftencensus. Available at: https://handschriftencensus.de/24990 (Accessed: 8 October 2020).
Keil, G. (1999) ‘Wolfegger Hausbuch (Mittelalterliches Hausbuch)’, in Wachinger, B. et al. (eds) Die deutsche Literatur des Mittelalters - Verfasserlexikon: 10: Ulrich von Lilienfeld - ‘Das zwölfjährige Mönchlein’. 2., völlig neu bearb. Aufl. Berlin, New York: De Gruyter, pp. 1322–1326.