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Cooking Recipes of the Middle Ages

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Overview

Collection: M9

Shelfmark: München, Bayerische Staatsbibliothek, Cgm 5919

Customary title: Hausbuch des Regensburger Bürgers Ulrich Mostl

Material: paper

Number of folios: I + 434 + II

Dimensions: 315mm x 215mm

Origin: Regensburg

Dating: about 1500-1510

Languages: Central Bavarian

Codicology

Number of folios: I + 434 + II

Dimensions: 315mm x 215mm

Material: Papier

Watermarks: Teil I: Bl. 1-13: verschiedene Hüte, u.a. identisch WZIS AT3800-PO- 31899 (Linz 1500), identisch WZIS DE7125-PO-31893 (Regensburg 1501/02), Typ WZIS DE2730-PO-31888/31889 (Regensburg 1498).
Bl. 110-114; 129-133: Hut (Zwillingspaar), eines davon identisch WZIS AT3800-PO-31920 (Linz 1485).
Bl. 15-28 Kreis ähnlich Br. Nr. 3069 (Augsburg 1500), Typ BR. Nr. 3066/3067 (Innsbruck 1525-1532, Bergamo 1532), keine Nachweise WZIS.
Bl. 29-109 und 115- 128 sechs verschiedene Kronen, u.a. identisch WZIS DE3210-PO-53627 (Goslar 1503), identisch WZIS AT3800-PO-53628 (Rattenberg 1503).
Bl. 134-345; Bl. 378ff: zwei verschiedene Augsburger Zirbelnüsse, identisch WZIS AT3800-PO-129490 (Augsburg 1502) und identisch WZIS AT3800-PO-129489 (Mindelheim 1502).
Bl. 346-377: zwei verschiedene Ochsenköpfe, identisch WZIS AT3800-PO-58631 (Augsburg 1503), identisch WZIS DE6300-PO-58622 (Regensburg 1504).

Foliation: Foliierung von der Hand Mostls, Bl. 1-12 auch am unteren Blattrand.
Vereinzelt Verbesserung durch neuere Bleistiftfoliierung; von neuerer Hand mit Bleistift gelegentlich am unteren Blattrand Angabe der Blattzahl (z.B. 198r: 200).

Collation: Dem Hauptteil ist ein Faszikel vorgebunden: (I) Bl. 1-14; (II) Bl. 15-433.
Teil II: Lagenzählung am Beginn einer Lage in der rechten oberen Ecke jeder recto-Seite, beginnend 15r mit 1, endend auf Bl. 408r mit 16. Bl. 133r großes Q am rechten unteren Blattrand, Herkunft und Bedeutung unklar.

Formula: Teil I: Lage: VIII^14 (Zählung: la, lb, 1 ...).
Teil II: VII^28 + XII^53 (Zählung: 46, 48) + XV^83 + XIII^109 + XII^133 + X^153 + XV^182 (Zählung: 170, 170a) + XV^I214 + 2 XV^274 + XII^297 (Zählung: 274a, 275) + XI^319 + XIII^345 + XVI^377 + XV^407 + XII^433 (Zählung: 427, 430).

Hands: Teil I: Bastarda (Urkundenschrift), durchgehend von einer Hand.
Teil II: Bastarda mit stark kursiven Zügen, durchgehend von der Hand des Ulrich Mostl. Zahlreiche Bleistifteinträge, 19. Jh., Verszählungen, Hinweise auf Ausgaben u.a., vielleicht von Heinrich Adelbert von Keller.

Script (fol. 15r-27r): durchgehender Textblock, Überschriften rubriziert toggle details

allgemeine Beobachtung: durchgehender Textblock, Überschriften rubriziertDuktus: flüchtig, teils dicht gedrungenLeitbuchstabe <a>: einstöckiges <a>Leitbuchstabe <l>: mit und ohne SchlaufeLeitbuchstabe <g>: Punze geschlossen, Unterbogen reicht meist bis zur Punze zurück Leitbuchstabe <e>: offen und geschlossene PunzeLeitbuchstabe <m>, <n>: - Langschäfte <b>, <d>, <h>, <k>, <l>: mit und ohne Schlaufe, <d> mit Schlaufe<f>, Schaft-s Unterlänge: ‚normale‘ UnterlängeVerschiedene r-Formen: gerades <r>, rundes <r>Verschiedene z-Formen: geschwänztes <z>Bögen/Unterlänge von <h>, <y> und geschwänztem <z>: - Verwendung von Schaft-s und rundem <s>: Schaft-s: initial + medial; rundes <s>: final, vereinzelt Schaft-s auch in finaler StellungVerwendung von geradem und rundem <d>: - i-Markierung: unregelmäßige i-MarkierungBesonderheiten anderer Grapheme: ß-LigaturZahlzeichen: römische Ziffern/lat. Buchstaben und arabische ZiffernMajuskeln (Verwendung): Überschriften, Rezeptbeginn, vereinzelt textinternVerzierungen: - Rubrizierung: ÜberschriftenDiakritika: strich-/doppelstrich-, punktförmigAbbreviaturen: Kürzungsstrich, r/er-HakenInterpunktion: Virgel (am Zeilenende wohl eher als Zeilenabschluss, denn als semantischer Einschnitt) Terminatoren: - Worttrennung: DoppelstrichKorrekturen: Streichung, EinfügungOffensichtliche Schreiberwechsel: -

Layout

Measure: Teil I: 230-235 x 150-160 mm.
Teil II schwankend: bei Texten in Prosa ca. 235-280 x 140-180 mm; bei Texten in Versen 230-265 x 50-165 mm.

Textblock: einspaltig

Lines: Teil I: 27-32; Teil II: Prosa 22-33, Verse 19-36

Text: Mit Ausnahme des Registers (429v-433v) rubriziert; Rubrizierung auf Überschriften und Zwischenüberschriften beschränkt; schematische Übersichten: 29v, 30v~31v; 285r einfache Federzeichnung in schwarzer Tinte: Schwert, Schuhe (?); 61v Hausmarke (?).

Cover

Condition: Einband zeitgenössisch; bei Restaurierung Leder erneuert, darüber Reste des alten Ledereinbandes. Beide Spiegel Papier.
Vorsatz: Pergament; Frg. aus Liber Ordinarius (Directorium), 2. Hälfte 14. Jh. Nachsatz Pergament, als Bl. 434 gezählt;
Urkunde vom Jahre 1359, von dem St. Emmeramer Abt Alto von Tannstein ausgestellt (s.u. Nr. 121).
Danach am Spiegel hinten befestigtes Papierstück: 9 x 23 cm, als Bl. 435 gezählt: 435r Briefentwurf vom Jahre 1455, an Heinrich Hertenberger, Oberrichter in Landshut (s.u. Nr. 122), adressiert;
435v Neujahrslied des Mönchs von Salzburg (Frg.), s.u. Nr. 122.
Schnitt oben Titelangabe (?), 16. Jh., nicht mehr ganz lesbar: Ein ...puch.

Covering: Halblederband; Holzdeckel, mit Leder überzogen

Decoration: Streicheisenlinien, Rollen- und Einzelstempel aus der Werkstatt Regensburg, St. Emmeram, 2. Gruppe (EBDB w003863; 1500-1516 nachgewiesen), u.a. der Rollenstempel r000128.

Metal: Schließenbeschläge aus Metall mit floralem Muster und Schrift Mari erhalten.

History

Origin: Regensburg

Provenance: Den Datierungen in den Texten zufolge ist die Hs. ungefähr zwischen 1500 und 1510 entstanden. Geschrieben wurde sie von Ulrich Mostl (s.u. 69r), der archivalisch von 1491 bis 1513 als Bürger in Regensburg nachweisbar ist. Als Beruf ist in den Archivalien Kramer angegeben. Die Namensform Mostl hat sich trotz gewisser Unsicherheiten durchgesetzt. Ob ein Ulrich Mösslein, von Beruf Kramer und 1514 als Mitglied des Inneren Rates der Stadt Regensburg nachgewiesen mit Ulrich Mostl identisch ist, ist ungeklärt (näheres s. Wunderle S. 265). Von der Hand Mostls auf dem Spiegel hinten Preisangabe: Das puch kost mich VIII ß. (Schilling?) w[...]. Gebunden wurde die Hs. in der Werkstatt des Regensburger Benediktinerklosters St. Emmeram.

Dating: ca. 1500-1510

Acquisition: Die Hs. kam im Zuge der Regensburger Auslieferung von 1876 aus der K. Kreisbibliothek (heutige Staatliche Bibliothek) Regensburg in die heutige Bayerische Staatsbibliothek. Vgl. dazu die Nummer auf dem Spiegel vorne: Manuscr. 1. Regensburger Auslieferung N° 1. Deutsch. Unter dieser Nummer und dem Titel Sammlung altdeutscher Gedichte, Erzählungen, Sprüche in den Regensburger REGENSBURGER AUSLIEFERUNGSVERZEICHNISSEN.

How to cite

Böhm, A. (2021). M9, Codicology. In H. W. Klug (Ed.), CoReMA - Cooking Recipes of the Middle Ages. Corpus - Analysis - Visualisation. With the help of A. Böhm and C. Steiner. http://hdl.handle.net/11471/562.10.2080 (GAMS. 562.10.2080) (Accessed 2024-03-28)

Sources

Küppers, T. R. (2019) Handschriftencensus | München, Staatsbibl., Cgm 5919, Handschriftencensus. Available at: https://handschriftencensus.de/3701 (Accessed: 16 October 2020). Wunderle, E. (2018) Die deutschen Handschriften der Bayerischen Staatsbibliothek München. Die mittelalterlichen Handschriften aus Cgm 5255–7000 einschließlich der althochdeutschen Fragmente Cgm 5248. Wiesbaden: Harrassowitz (Catalogus codicum manu scriptorum Bibliothecae Monacensis. V,9.), cf. pp. 264-296.


BSB Cgm 5919 (no date) Digitale Bibliothek - Münchener Digitalisierungszentrum. Available at: https://daten.digitale-sammlungen.de/~db/0006/bsb00061174/images/ (Accessed: 16 October 2020).


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