Das Museum der etwas anderen Art
1895 eröffnete der Jurist Hans Gross (1847-1915) eine Sammlung bestehend aus "corpora delicti" als "Criminal-Museum am Landesgericht für Strafsachen" in Graz. Die ursprüngliche Lehrmittelsammlung ermöglichte Studenten, Juristen und Kriminalbeamten eine Ausbildung an Hand von Gegenständen dokumentierter Kriminalfälle. Neben Waffen, Projektilen und Giftstoffen vervollständigten auch tierische sowie menschliche Präparate (z.B. zertrümmerte Knochen und Blutspuren) den Fundus. Dieser vielschichtige Sammlungsbestand ist nun erstmals im virtuellen Raum verfügbar.
Ein für die Sammlung besonders charakteristisches Objekt ist der sogenannte Tatortkoffer. Dieser beinhaltet Gegenstände, mit denen Hans Gross "akribische Untersuchungen" an Tatorten durchführte. Auf diese Weise erweiterte Gross methodisch die Aufklärungsart von Verbrechen und gilt auch daher als Begründer der Kriminalistik.
Zusätzlich führt ein im Rahmen eines Studierendenprojektes erarbeiteter virtueller Rundgang auf eine Reise durch den Bestand des Kriminalmuseums, der mit dem Themenbereich "Wilderertum" in Beziehung steht. Damit wird ein über die Einzelobjektpräsentation hinausgehender Zugang zu einem Teilbestand geschaffen.