Vorbemerkungen

Vorwort

Der Physiologe Alexander Rollett zählt zu den bedeutendsten nichtklinischen Medizinern und zugleich in seinem vielfältigen Wirken zu den insgesamt bedeutendsten Professoren, die an der Karl-Franzens-Universität Graz wirkten. Dass sein Enkel, Regierungsrat Reinhold Aigner, ein Sohn von Octavie Aigner-Rollett, den Nachlass seines Großvaters und damit als wohl wesentlichsten Bestandteil dessen Korrespondenz dem Universitätsarchiv übergeben hat, ermöglichte die, nun nach längerer Pause vervollständigte, Herausgabe der Briefe zwischen den Medizinerbrüdern Alexander und Emil Rollett und von Briefen an und von Alexander Rollett.

Indem die Briefe zwischen den Brüdern und einigen weiteren Familienmitgliedern, vor allem aber von Gelehrtenkollegen, mehrheitlich Medizinern, an Rollett vorliegen, wird ein sehr breites Spektrum des Lebens eines führenden Kopfes der Universität Graz in der zweiten Hälfte des 19. Jhs und eines international renommierten Physiologen in einem umfassenden Sinne beleuchtet: Vom Familienleben mit allen Krankheiten und den zeitgemäßen Behandlungsbemühungen über lokale und regionale Gesundheitspolitik, über das universitäre Geschehen im medizinischen Bereich, über Forschungsproblemen der Physiologie jener Jahrzehnte auf internationaler Ebene bis hin zu dem sich aufheizende politische Umfeld.

Die Bearbeitung der Briefe setzte in den späten 1970er Jahren ein. Angelika Czaschka[1] und Gerhard Ernst Steyer befassten sich mit den Briefen zwischen den Brüdern, ihre Transkriptionen sind in die vorliegende Ausgabe eingeflossen. In weiterer Folge hat Hofrat Univ.-Prof. Dr. Hans Gottfried Brücke †, ein Urenkel von Rolletts Lehrer, zu Beginn der 1980er Jahre in erheblichem Umfang an der Bearbeitung der Briefe an Alexander Rollett mitgearbeitet. In den späten 1980er Jahren ist die Arbeit auf Grund anderer Verpflichtungen und Unternehmungen zum Erliegen gekommen. Erst ab 2005 konnte sich der Unterzeichnete wieder mit mehr Intensität wissenschaftlicher Arbeit widmen und die Arbeit wieder aufnehmen, nun mit tatkräftiger Mitwirkung von Ingrid Maria Wagner. Dies ermöglichte, dass 2008 mit Hilfe von Hubert J. Stigler und seinen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern am damaligen Institut (und jetzigen Zentrum) für Informationsmodellierung in den Geisteswissenschaften die Briefe erst bis 1875, dann bis 1890 (soweit damals bereits im Universitätsarchiv) im Internet zugänglich gemacht werden konnten. Nach glückhafter Überwindung widriger Umstände konnte die Arbeit 2010 wieder fortgesetzt und, unter Mitarbeit auch von Alexandra Wagner, abgeschlossen werden, sodass nun der Band 42* der Publikationen aus dem Archiv der Universität Graz in zwei Teilbänden vorgelegt bzw. die Vervollständigung der Präsentation im Internet bewerkstelligt werden kann. Die vorliegende Ausgabe umfasst nun Briefe aus dem Nachlass Alexander Rolletts und anderen Beständen im Archiv der Karl-Franzens-Universität Graz sowie aus dem Rollett-Nachlass im Stadtarchiv Baden.

So wie nie an eine Kommentierung der Rollett-Briefe gedacht war, so muss auch eine eingehendere Befassung mit der Biographie Alexander Rolletts künftigen Bearbeitern oder Bearbeiterinnen vorbehalten bleiben und kann in der Einleitung nur eine knappe Darstellung der äußeren Umstände der Vita Alexander Rolletts nebst einigen Bemerkungen zu der seines Bruders Emil gegeben werden. Dies nicht zuletzt deshalb, weil auf Grund der Gegebenheiten für den Unterzeichneten die Fertigstellung der Rollett-Briefe gleichsam ein Interludium in der ebenfalls aus den 1970er Jahren herrührenden kommentierenden Bearbeitung des noch weit umfangreicheren Bestandes der Briefe an Hammer-Purgstall[2] darstellt. Es mögen auch diese beiden Unternehmungen in Zusammenhang gesehen werden mit der Herausgabe der Briefe Ernst Wilhelm (von) Brückes an Emil Du Bois-Reymond[3], der Briefe von und an Ludwig Boltzmann[4], der Briefen Guido Adlers an Alexius Meinong[5], denen auch die Briefe österreichischer Gelehrter an Svante Arrhenius[6] sowie die Briefe Fritz Pregls an Karl Berthold Hofmann[7], beide in der Bearbeitung durch Alois Kernbauer, sowie im Rahmen der Publikationen aus dem Archiv der Universität Graz auch die Briefe Franz Brentanos an Carl Stumpf[8] zuzuzählen sind. Sie alle seien als Teile eines Corpus von Quellen zur Geschichte von Wissenschaft in Österreich im 19. Jh verstanden[9].

Dank

Das nun Vorliegende beruht ganz wesentlich auf der bereits erwähnten konsequenten unmittelbaren Beteiligung an der Arbeit durch Hans Gottfried Brücke† in der Anfangsphase, dann nach 2004 durch Ingrid Maria Wagner und schließlich auch durch Alexandra Wagner. Das Ambiente, in dem das möglich war ist zu verdanken meinem verehrten akademischen Lehrer und einstigen Chef em.Univ.-Prof. Dr.h.c.Dr. Hermann Wiesflecker†, dann Altrektor Univ.-Prof. Dr. Alfred Gutschelhofer, der als Rektor der Karl-Franzens-Universität Graz das Zentrum für Wissenschaftsgeschichte eingerichtet und damit die Arbeitsgrundlage geschaffen hat, was maßgeblich durch em. Professor Dr. Rainer Schwinges initiiert worden ist, und der Historischen Landeskommission für Steiermark mit ihrem Ständigen Ausschuss und ihren Geschäftsführenden Sekretären Hofrat em.Univ.-Prof. Dr. Othmar Pickl† und Univ.-Prof. i.R. Dr. Alfred Ableitinger. Sie alle haben damit maßgeblichen Anteil am Zustandekommen des Vorhabens.

Neben den Genannten ist nochmals dankend auf Angelika Czaschkas und Gerhard Ernst Steyers Arbeit in den 1970er Jahren hinzuweisen und nicht minder darauf, dass Mag. Dr. Thomas Wallnig MAS[10] die italienischen und Mag. Alexandra Marics die französischen Briefe bearbeitet haben; für medizinische Auskünfte ist Dr. Sieghilde und OMR Dr. Roderich Fellner, für altphilologische Unterstützung Mag. DDr. Gernot Krapinger, für slawistische Ao.Univ.-Prof. Dr. Ludwig Karnicar und für anglistische Univ.-Prof. Dr. Walter Bernhart, für Auskünfte aus dem Stadtarchiv Graz Dr. Werner Strahalm und nicht zuletzt für hilfsbereite Unterstützung aus dem Steiermärkischen Landesarchiv LOArchR Mag. Dr. Gernot Obersteiner MAS zu danken, wie dies auch für die Beamten der Steiermärkischen Landesbibliothek und der Universitätsbibliothek Graz, hier vor allem Fachinspektor Michael Reberschak, und auch Fachinspektorin Waltraud Vanek an der Universitätsbibliothek Klagenfurt für Hilfe bei den Recherchen zum Werksverzeichnis gilt.

Herzlich gedankt sei auch Dr. Rudolf Maurer als Leiter des Stadtmuseums und des Stadtarchivs Baden und seinen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern; mit ihrer Hilfe konnten aus dem großen Nachlass der Familie Rollett wichtige Materialien herangezogen werden.

Wertvolle Unterstützung gewährte der Unternehmung dankenswerterweise mein Nachfolger in der Professur und am Zentrum für Wissenschaftsgeschichte, Univ.-Prof. Dr. Simone De Angelis.

Besonderer und herzlicher Dank gilt der über Jahre hinweg trotz aller Widrigkeiten stets neuen Anforderungen gegenüber entgegenkommend reagierenden Mühewaltung durch Ass.Prof. Dr. Hubert Johannes Stigler, den Leiter des nach mehrfachen Metamorphosen nunmehrigen Zentrums für Informationsmodellierung - Austrian Centre for Digital Humanities an der Karl-Franzens-Universität Graz und seinen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern hinsichtlich der Kreierung und Umsetzung der unseren Wünschen nachkommenden Ausgestaltung des von ihm entwickelten Systems GAMS[11], das auch bei dieser Arbeit der elektronischen Fassung zugrundeliegt. Es steht zu hoffen, dass diese mittlerweile international anerkannte Entwicklungsarbeit und die für die Betreuung derartiger Unternehmungen über die Zeit hinweg erforderlichen personellen Kontinuität die nötige dauerhafte organisatorischen Absicherung erfahren – denn der Prozess der Entwicklung vollzieht sich im Zuge von unterschiedlichen Projekten, deren Präsenz im Internet dann dauerhaft zu sichern, wieder eine andere Aufgabe ist, die die Entwicklungskapazitäten zu ersticken droht. Die Umsetzungsarbeiten aus der Word-Fassung in die vorliegende Internet-Fassung hat mit hoher Sachkenntnis, Präzision und Umsicht Frau Gerlinde Schneider vom Zentrum für Informationsmodellierung durchgeführt, wofür ihr herzlich gedankt sei.

Meiner Frau Helena danke ich für noch immer viel Geduld.

Von grundlegender Bedeutung war, dass in den letzten Jahren die Arbeit in höchst dankenswerter Weise grundlegend unterstützt und eigentlich erst ermöglicht worden ist durch Ao.Univ.-Prof. Dr. Alois Kernbauer und im Weiteren durch Unterstützung, die mir im Archiv der Universität Graz – Mag. Dr. Andreas Golob, Sabine Krammer, Heinz Langmann und Mag. Petra Scheiblechner – zuteil geworden ist. Und so erscheint die Arbeit in ihrer Buchform zu meiner besonderen Freude denn auch in den „Publikationen aus dem Archiv der Universität Graz“, jener Reihe, die vor nun vierzig Jahren von Hermann Wiesflecker begründet und geleitet worden und deren erster Band (von nunmehr 42 Titeln in 56 Einheiten) 1973, also vor 40 Jahren erschienen ist. Dafür und für hospitalitas bin ich meinem Nachfolger und Freund Alois Kernbauer, dem Leiter des Universitätsarchivs, von Herzen dankbar.

Alle Fehler gehen zu meinen Lasten.

W.H.

Graz, im Dezember 2012

1 Zur Vita von Alexander Rollett (1834–1903)

Alexander Rollett[12] wurde am 14. Juli 1834 in Baden (Niederösterreich) als Sohn des Badener Arztes Karl Rollett (1805–1869) und dessen erster Ehefrau Maria, geb. Tillmetz (1811–1839), geboren. Sein Bruder Emil kam am 11. Dezember 1835 in Baden zur Welt. Neben diesem gab es weitere Geschwister aus der ersten[13] sowie auch aus der nachfolgenden zweiten Ehe[14] Karl Rolletts mit Josefine Trost (1816–1897)[15].

Auch Alexander Rolletts Großvater Anton war bereits Arzt gewesen. Die Familie stammte ursprünglich aus Savoyen, war aber seit dem 17. Jh in Baden ansässig.

Alexander Rollett besuchte erst in Baden die Schule, dann die Unterstufe des Gymnasiums in Wiener Neustadt und hierauf, wie der Vater schon und der Bruder Emil folgend auch, die Oberstufe im Stiftsgymnasium in Melk, wo er offenbar einen guten naturwissenschaftlichen Unterricht genoss und darüber hinaus sich selbstständig naturwissenschaftlich interessierte. Er hat aber, der Zeit und der Ausbildung entsprechend, auch gedichtet, in seiner Jugendzeit (Gedichte an Schwestern und eine Fabel „Der Haushahn und der Pfau“ sind neben anderen im Nachlass überliefert), aber auch später, so 1887 nach dem Tode seines Sohnes das Gedicht „Gedanken am Grabe Erwins“.

Alexander Rollett begann nach Abschluss des Gymnasiums im Oktober 1851 das Studium der Medizin an der Medizinischen Fakultät der Universität Wien, an der damals Kapazitäten wie Hyrtl, Rokitansky, Skoda, Brücke u.a lehrten und die eben durch Berufungen aus dem Ausland einen Aufschwung auch in den theoretischen Fächern erlebte. 1854 begann sich Alexander Rollett auf Arbeiten im Physiologischen Institut von Ernst Wilhelm Brücke zu konzentrieren, wo er 1856 seine erste wissenschaftliche Arbeit veröffentlichte und 1857, noch vor Abschluss der Rigorosen am 7. Dezember und damit natürlich auch vor der Promotion zum Doktor der Medizin (1858), nach dem Fortgang Maximilians von Vintschgau Brückes Assistent wurde. Besondere Freundschaft verband ihn aus dieser Zeit das ganze Leben hindurch mit dem älteren, an der Josephinischen Akademie tätigen Physiologen Carl Ludwig. In dieser Zeit befasste sich Alexander Rollett vor allem mit dem Aufbau der quergestreiften Muskeln (dies noch vor der Promotion)[16], mit den Bindegewebssubstanzen, mit der Cornea und mit dem Blut, zu welchen Themen er früh umfassende Beiträge in Salomon Strickers „Handbuch der Lehre von den Geweben des Menschen und der Thiere“ (2 Bde Leipzig 1871–72) veröffentlichte. Insbesondere in der Physiologie des Blutes nahm er lange eine führende Stellung ein; der feinere Bau der quergestreiften Muskeln, vielfach untersucht auch an Insektenmuskeln, hat ihn sein Lebtag beschäftigt und daran haben Schüler wie Viktor von Ebner oder Oskar Zoth aktiv Anteil genommen – seine diesbezüglichen Arbeiten, die er in Albert Eulenburgs „Real-Encyclopädie der gesammten Heilkunde“ 1888 und 1898 zusammengefasst hat, sind als seine bedeutendsten Ergebnisse bewertet worden. Auch mit dem Thema Sehen hat sich Rollett durch Jahrzehnte immer wieder befasst, aber auch in anderen Bereichen der Sinnesphysiologie – Geruch, Geschmack, Sinneswahrnehmungen über die Haut – hat er in seinen Anfängen und in späten Jahren Bedeutendes beigetragen. Er hat sich weiters mit der Verdauungsphysiologie befasst und die Gallsche Lokalisierung psychischer Vorgänge im Gehirn zurückgewiesen. Auf Grund seines vielfältigen Engagements in öffentlichen Fragen hat Rollett auch zu allgemeineren und oft eher brisanten Themen seiner Zeit sich geäußert, so in seiner weithin verbreiteten Rektoratsrede von 1902 über „Die wissenschaftliche Medizin und ihre Widersacher von heute“ gegen die „Naturheiler“ und Kurpfuscher[17].

Als 1863 die Medizinische Fakultät der Karl-Franzens-Universität Graz eingerichtet und die nötigen Professuren besetzt wurden, wurde Alexander Rollett auf Grund seiner damals schon vorliegenden Arbeiten und auf rühmendste Empfehlungen Ernst Wilhelm Brückes und Carl Ludwigs[18], ohne sich zuvor habilitiert zu haben, primo et unico loco als Ordinarius für die Physiologie und Histologie vorgeschlagen und auch ernannt. 1873 hat Alexander Rollett erreicht, dass der Bereich der Histologie verselbstständigt und sein Schüler Viktor Ebner von Rofenstein (1842–1925) zum Professor der Histologie ernannt wurde. Die Position eines Ordinarius der Physiologie hat Alexander Rollett bis zu seinem Tod am 1. Oktober 1903 inne gehabt.

Von 1863 an hat Alexander Rollett in einer Wohnung am Karmeliterplatz das Institut in Graz aufgebaut, nachdem Brücke und auch Rokitansky die vorgesehenen Räume begutachtet hatten. Gemeinsam mit Julius Planer von Plann hat er das als vorbildlich eingestufte und 1872 fertiggestellte Institutsgebäude für Anatomie und Physiologie in der Harrachgasse geplant und eingerichtet, in das man im Herbst 1872 übersiedelte und welches das erste Gebäude auf dem neuen Universitätsgelände war[19], da die hygienischen Konsequenzen seiner Institute ja maßgeblicher Anstoß zur Aussiedelung der Universität aus dem Stadterweiterungsviertel zwischen der Bürgergasse und dem Paulustor gewesen waren. In der Fakultät wie in der Universität hat er in der Folge bis zu seinem Tod eine hervorragende Stellung eingenommen: Viermal war er Dekan der Medizinischen Fakultät[20] und viermal Rektor der Universität[21]; er war Rektor, als in Gegenwart von Kaiser Franz Joseph im Juni 1895 im Wege der feierlichen Schlusssteinlegung das neue Universitäts-Hauptgebäude eröffnet wurde[22]. Immer wieder hat Rollett auch die Universität bei auswärtigen akademischen Festakten und wissenschaftlichen wie organisatorischen Konferenzen im In- und Ausland vertreten. Mit all seinen Verbindungen und sehr erfolgreich unterstützte Rollett in den 1880er Jahren seinen Freund Pebal gegen die geplante Zusammenführung von Laboratorien der Technischen Hochschule und der Universität, was sich besonders am Falle der Chemie entzündete; die Abweisung dieses Ansinnens war u.a. ein wesentlicher Faktor hinsichtlich der nachfolgenden baulichen Ausgestaltung der Technischen Hochschule Graz, aber auch der weiteren Entwicklung an der Universität. Seine Bedeutung für die Universität wurde posthum dadurch unterstrichen, dass das Ministerium schon kurz nach Rolletts Tod den Auftrag für die Herstellung einer Büste erteilte, die heute noch in der Aula der Universität zu sehen ist[23].

1864 schon wurde Alexander Rollett korrespondierendes und 1871 wirkliches Mitglied der Kaiserlichen Akademie der Wissenschaften in Wien[24], 1892 korrespondierendes Mitglied der Bayerischen Akademie der Wissenschaften, darüber hinaus war er Mitglied der Societas Medicorum Svecana (Stockholm) und der Physikalisch-Medizinischen Sozietät Erlangen sowie Ehrenmitlied einer Reihe von Vereinigungen. 1881 wurde ihm der Titel eines Regierungsrates und 1893 der eines Hofrates verliehen, 1902 auch der Charakter eines Hofrates zuerkannt.

Alexander Rollett war über die Universität hinaus in Graz und in der Steiermark maßgeblich und initiierend tätig: 1878–1881 gehörte er dem Grazer Gemeinderat an, in dem er zahlreiche Funktionen im Bereich des Sanitäts-, Krankenhaus-, aber auch Waisenhauskomitees wahrnahm, 1885/86 war er Obmann des Grazer städtischen Gesundheitsrates, als Rektor führte er die diesem zukommende Virilstimme im steirischen Landtag in deutschnational-liberalem Sinne; 1893 wurde er – obgleich selbst nicht als Arzt tätig – auf Grund einer Initiative aus Ärztekreisen zum Präsidenten der eben neu eingerichteten steirischen Ärztekammer gewählt, welche Funktion er bis zu seinem Tode wahrgenommen hat; 1886 war er auch Präsident des Vereines der Ärzte in der Steiermark und hat durch Vorträge in dieser Vereinigung wie im Naturwissenschaftlichen Verein für Steiermark immer wieder zur fachlichen Weiterbildung der im Lande wirkenden Ärzte beigetragen. Insgesamt hat er Wesentliches für das Sanitätswesen der Steiermark geleistet; die Eröffnung des neuen Landeskrankhauses im Jahre 1912 hat er freilich nicht mehr erlebt. In besonderem Maße hat sich Rollett für die Hebung der Allgemeinbildung im Wege der Volksbildungsbewegung engagiert – er war Obmann des Steiermärkischen Volksbildungsvereines und auch Vorsitzender des Komitees der Volkstümlichen Universitätsvorträge in der Steiermark, hat selbst verschiedentlich Vorträge in diesem Bereich, auch „in der Provinz“, gehalten und Kollegen der Universität zu solchen motiviert; gemeinsam mit Eduard Reyer hat er sich nachdrücklich um die Schaffung von Volksbibliotheken bemüht. Überhaupt hat er auch in diesen Funktionen Referate geleitet und zahlreiche Initiativen gesetzt. 1903 – im Jahre seines Todes – ist er zum Abgeordneten zum Herrenhaus ernannt worden, diese höchste erreichbare Funktion hat er freilich nicht mehr ausüben können[25].

Rollett war wohl kein besonders eifriger Besucher der jährlichen Versammlungen Deutscher Naturforscher und Ärzte. Als jedoch 1874 in Breslau die (die in Graz als nicht unproblematisch erachtete) Einladung nach Graz instradiert wurde und im September 1875 nach Jahrzehnten Graz wieder zum Ort einer derartigen Tagung wurde, war er es, der als 1. Geschäftsführer gemeinsam mit seinem Freund Leopold von Pebal die Organisation übernahm[26], wozu er sich eingehend bei seinem alten Studienfreund und Kollegen Otto Rembold informierte, der ein gleiches in Innsbruck getan hatte.

Zuvor schon hatte sich Rollett auch für die Unterstützung der Österreichisch-Ungarischen Nordpolarexpedition unter Julius Payer und Carl Weyprecht eingesetzt[27], die in den Jahren 1872–1874 durchgeführt worden war und über die Weyprecht auf Rolletts Einladung hin auf der Naturforscherversammlung in Graz 1875 berichtete[28].

1876 heiratete Alexander Rollett, offenbar einer der begehrteren Junggesellen in Graz, die damals 18jährige, aus Wien gebürtige Rosa Wendl (1858–1922). Aus dieser Ehe entsprossen sechs Kinder: Die Töchter Octavie[29] (1877–1959), die 1905 als zweite Frau an der Universität Graz das Studium der Medizin abschloss und 1907 ihre eigene Praxis als praktische Ärztin eröffnete, die sie bis 1952 führte, und Priska (1878–1945) sowie die Söhne Humbert (1879–1947), Erwin (1880–1887[30]), Erich (1888–1918) und Edwin (1889–1964). Die Briefe dokumentieren in der vor allem ärztlichen Zwiesprache mit seinem Medizinerbruder Emil eingehend die familiären Sorgen um Frau und Kinder, so auch Rolletts Kampf um das Leben seines 1879 als nicht lebensfähig erachtetes, vermutlich siebenmonatiges Frühchen geborenen Sohnes Humbert[31].

In Graz schloss Alexander Rollett vor allem mit dem allerdings bald nach Wien berufenen Physiker Viktor von Lang, mit dem 1868 ebenfalls nach Wien berufenen Germanisten Karl Tomaschek, mit dem Physiker August Toepler, der 1876 nach Dresden ging[32], und insbesondere mit dem Chemiker Leopold von Pebal Freundschaft[33], dessen Ermordung im Chemischen Institut 1887 ihn schwer traf.

Im Verlaufe der Jahre ist eine Reihe von in den Fachkreisen geachteten Schülern dauerhaft in sein Umfeld getreten; zu ihnen gehören in Graz vor allem seine Assistenten Rudolf Klemensiewicz, Otto Drasch, Viktor Ebner von Rofenstein, Oskar Zoth (der sein Nachfolger werden sollte[34]), der spätere Pionier der Zahnprothetik Ernst Smreker und der nachmalige Nobelpreisträger Fritz Pregl[35]; andere wie Max Gruber in Wien und dann in München oder Gustav Pommer in Innsbruck hat er tatkräftig gefördert[36], Otto Becker und Wilhelm Kühne waren aus der Zeit bei Brücke her Alexander Rolletts Vertraute an anderen Universitäten. Besondere Freundschaft und Respekt verbanden ihn insbesondere mit Carl Ludwig (erst in Wien und dann in Leipzig) und, wenn auch etwas distanzierter, mit Ewald Hering (Prag, dann Leipzig). Von Wien her war Alexander Rollett mit russischen Adepten der Physiologie vertraut, die ihm auch nach Graz folgten, ja sein Institut geradezu zu einem fixen Programmpunkt der Reisen russischer Physiologen nach dem Westen machten; der berühmteste unter diesen war zweifellos der um fünf Jahre ältere Iwan Michailowitsch Setschenow[37]. Zahlreiche Briefe und Fotos zeugen von der bedeutenden Zahl russischer Physiologen, die bei ihm nicht nur lernten, sondern auch mit ihm zusammenarbeiteten und publizierten, wie etwa Iwanoff, und mit ihm lange darüber hinaus in Verbindung blieben, wie Arnstein, Babuchin, Chodin, Golubew und andere[38]. Alexander Rollett hat diese zumeist jüngeren Wissenschaftler wie andere auch, etwa den forschenden Arzt Karl Schmid (den Jüngeren) in Bruck an der Mur, aus Überzeugung mit Rat und Tat unterstützt – zumeist auch erfolg- und folgenreich; nur im Falle des bedeutenden Otiaters Johannes Kessel vermochte er nicht durchzudringen, und so musste dieser (obgleich von Mach als eher mäßig eingestufte) bahnbrechende Pionier der chirurgischen Ohrenheilkunde 1886 nach Jena gehen, um auf die Ebene der Professur zu gelangen.

Alexander Rolletts Verhältnis zu seinem einst so verehrten Lehrer Brücke, dem er seine Professur und wohl auch seine frühe Wahl in die Akademie der Wissenschaften verdankte, gestaltete sich ab den 1870er Jahren weniger günstig, da sich Rollett zu wenig berücksichtigt fühlte, und das ganz besonders, als es 1890 um Brückes Nachfolge ging und für Alexander Rollett erkennbar wurde, dass nicht er und Ewald Hering die Auserwählten für die Besetzung der als geplant gesehenen zwei Nachfolge-Professuren der Physiologie in Wien sein würden, und dann vollends, als mit Sigmund Exner der zwölf Jahre jüngerer Brücke-Schüler ernannt wurde und es in Wien von Alexander Rollett hieß, er sei in Graz „versumpft“ und „verbauert“. Die ins Auge gefasste Berufung Alexander Rolletts nach Prag in der Nachfolge Herings zerschlug sich in den Verhandlungen und war wohl auch von Rollett nicht mehr wirklich angestrebt.

Wie schon angedeutet fühlte sich Alexander Rollett zeitweise zurückgesetzt, gekränkt und in seinen Leistungen nicht hinreichend gewürdigt[39] – so etwa als der um zehn Jahre jüngere Ludwig Boltzmann Jahre vor ihm mit dem Titel eines Regierungsrates ausgezeichnet wurde. Einen wesentlichen Anteil an dieser Haltung hatte wohl seine tatsächlich vergleichsweise schlechte besoldungsmäßige Situation (eine Folge der so frühen Ernennung zum Ordinarius in jungen Jahren), die erst spät gebessert wurde. Überhaupt verdüsterte sich die Haltung Rolletts gegenüber „Wien“ im Verlaufe der Jahre drastisch, was in gewisser Hinsicht von seinem ähnlich eingestellten Bruder Emil unterstützt wurde.

In politischer Hinsicht war Alexander Rollett klar deutschnational-liberal eingestellt und wurde auch verschiedentlich als ein Vorkämpfer dieser Richtung gefeiert[40]. Seine an sich liberale Einstellung bewahrte ihn aber nicht davor, hin und wieder auch eher rüde antisemitische Töne anzuschlagen, wenn er auch diesbezüglich nicht aktiv-kämpferisch eingestellt war[41]. Ganz ähnlich verhielt es sich mit der katholischen Kirche und ihren Exponenten auf studentischer Ebene, was ihn vor allem in seinem letzten Rektorat, von ihm selbst beklagt, physisch und psychisch erschöpfend befasste. Lange hat er sich von konkret parteipolitischen Aktivitäten ferngehalten, erst in den letzten Jahren schloss er sich der Deutschen Volkspartei[42] an.

Rollett entwickelte sich sehr früh zu einem der anerkannten Physiologen des deutschen Sprachraumes und darüber hinaus; so ist es nicht verwunderlich, dass der letzte bekannte, an ihn gerichtete Brief im Jahr 1906, also nahezu drei Jahre nach seinem Tod, aus Philadelphia abgesandt wurde. 1871 soll Helmholtz für Heidelberg Rollett als seinen Nachfolger in Aussicht genommen haben, als er selbst nach Berlin ging; ernannt wurde Rolletts Freund aus Wiener Zeit, Wilhelm Kühne. Sein Institut entsprach ab dem Einzug in den Neubau im Herbst 1872 in seiner Konzeption und nach diversen apparativen Erweiterungen in den Folgejahren[43] ganz offensichtlich dem Stand der Zeit, war jedenfalls in Hinblick auf seine bevorzugten wissenschaftlichen Fragestellungen zweckentsprechend und modern eingerichtet und vorbildhaft; Rollett ist deshalb aus Kollegenkreisen verschiedentlich um die Baupläne, um Besichtigung und um Informationen bezüglich technischer Einrichtung, wie etwa in späteren Jahren vor allem hinsichtlich der Projektionsmöglichkeiten und schließlich auch der Anwendung der Mikrofotografie (die vor allem sein Assistent Zoth forcierte), gebeten worden.

Das Ansehen, das sich Rollett als Physiologe auf internationaler Ebene erwarb, wurde anläßlich der Feier, die seine Schüler und die Universität ihm 1893 aus Anlass seines dreißigjährigen Wirkens an der Universität Graz veranstalteten (Rollett war damals der letzte Aktive aus dem Gründungslehrkörper der Fakultät), in Gestalt der zahllosen Gratulationsschreiben auch aus dem Ausland (aus Deutschland, Skandinavien und Russland vor allem) erkennbar, unter denen jenes von Carl Ludwig aus Leipzig den Geehrten besonders berührte, als ihn Ludwig in einem persönlichen Schreiben und telegraphisch gemeinsam den Mitarbeitern seines Laboratoriums zu seinen wissenschaftlichen Leistungen beglückwünschte[44], wie dies auch Moritz Schiff von Genf aus tat. Das Maß dieser Würdigungen wurde vollendet durch die Verleihung des Titels eines k.k. Hofrats unter dem 30. Dezember 1893, auf die 1902 die weit seltenere Zuerkennung auch des Charakters eines Hofrates folgen sollte.

Einer der Höhepunkte seiner universitären Aktivitäten fiel in das Jahr 1895, als Rollett, wie bereits angedeutet, in seiner dritten Amtszeit als Rektor im Juni die glanzvolle Eröffnung des neuen Universitäts-Hauptgebäudes in Anwesenheit des Kaisers organisieren konnte und gleichzeitig in deutschnationalem Sinne sich in Auseinandersetzungen mit der katholischen Position und unter nationalen Aspekten auf parlamentarischer Ebene – im Gefolge des Cillier Schulstreits – sich behauptete, was ihm in der aufgeheizten Stimmung in weiten deutschnational eiongestellten Kreisen enorme Popularität eintrug.

Alexander Rollett, der trotz seiner an sich wohl eher robusten Konstitution einige schwerere Erkrankungen, insbesondere eine ihn lange niederwerfende Nierenentzündung im Winter 1889/90, die ihn offenbar bleibend beeinträchtigte, durchgemacht und 1902 an seinem rechten Auge ein Skotom diagnostiziert hatte, das ihm das Mikroskopieren wohl sehr erschwerte, wenn nicht unmöglich machte, verstarb am 1. Oktober 1903 – nur eine Woche nachdem seine von ihm selbst als außerordentlich beschwerlich empfundene vierte Rektoratsperiode abgelaufen war, und – wie Zoth in seiner Würdigung feststellte – „auf den Tag genau“ 40 Jahre nach seinem Dienstantritt an der Universität Graz – im Alter von 69 Jahren in Graz infolge eines akuten Nierenleidens, zu dem sich eine Lungenentzündung gesellt hatte[45].

Das Alexander Rollett bereitete, ungewöhnlich feierliche und weit über die Universität hinaus gehende Teilnahme bezeugende Begräbnis, dessen Ausrichtung ein noch am Todestag gefasster Beschluss des Akademischen Senats der Medizinische Fakultät übertrug und das ausgehend vom Sterbehaus (dem damaligen Institutsgebäude in der Harrachgasse), in die Eingangshalle dann des Universitäts-Hauptgebäudes und schließlich in einem enormen Kondukt vom Hauptgebäude der Universität durch teilweise trauerbeflaggte Straßen auf den etwa sechs Kilometer entfernten Zentralfriedhof führte, wo die Beisetzung in einem Ehrengrab der Stadt Graz erfolgte, ist ohne Beispiel und bezeugte seine Wirksamkeit als eines führenden Faktors im universitären wie öffentlichen Leben in Graz und in der Steiermark[46].

Verzeichnis der im Druck erschienenen Arbeiten Alexander Rolletts in chronologischer Reihenfolge[47]

1856
  • Über freie Enden quergestreifter Muskelfäden im Innern der Muskeln (Mit 1 Tafel), in: SBWien math.-nat. Kl. 21 (1856) 176–180
1857
  • Untersuchungen zur näheren Kenntnis des Baues der quergestreiften Muskelfaser (Mit 1 Tafel), in: SBWien math.-nat. Kl. 24 (1857) 291–313, und in: Untersuchungen zur Naturlehre des Menschen und der Thiere, hg. von J. Moleschott, 3 (1857) 345–370
1858
  • Untersuchungen über die Struktur des Bindegewebes (Mit 2 Tafeln), in: SBWien math.-nat. Kl. 30 (1858) 37–72, und in: Untersuchungen zur Naturlehre des Menschen und der Thiere VI, hg. von Jacob Moleschott, 6 (1859) 1–39
1859
  • Über das Gefüge der Substantia propria corneae (Mit 4 Tafeln), in: SBWien math.-nat. Kl. 33 (1858, erschienen 1859) 516–526 und in: Untersuchungen zur Naturlehre des Menschen und der Thiere, hg von Jacob Moleschott, 6 (1860) 110–121
1860
  • Über die Eiweißkörper des Bindegewebes, in: SBWien math.-nat. Kl. 39 (1860) 308–320, und in: Untersuchungen zur Naturlehre des Menschen und der Thiere, hg von Jacob Moleschott, 7 (1860) 190–[204]
  • Über Lösungsgemenge aus Kali-Albuminat und phosphorsauren Alkalisalzen, in: SBWien math.-nat. Kl. 39 (1860) 547–558, und in: Untersuchungen zur Naturlehre des Menschen und der Thiere, hg von Jacob Moleschott, 7 (1860) 230–242
1861
  • Physiologische Versuche über binoculäres Sehen, angestellt mit Hülfe planparalleler Glasplatten (Mit 2 Tafeln), in: SBWien math.-nat. Kl. 42 (1861) 488–502, und in: Untersuchungen zur Naturlehre des Menschen und der Thiere, hg von Jacob Moleschott, 8 (1862) 178–194
  • (gem. mit Otto Becker) Beiträge zur Lehre vom Sehen der dritten Dimension (Mit 2 Tafeln), in: SBWien math.-nat.Kl. 43/II (1861) 667–706, und in: Untersuchungen zur Naturlehre des Menschen und der Thiere, hg von Jacob Moleschott, 8 (1862) 435–477
  • Ein „unanfechtbarer“ Beweis gegen die identischen Netzhautstellen, in: Wiener medizinische Wochenschrift 11,37 (1861) 585–587
  • Zur Kenntnis der Verbreitung des Hämatin, in: SBWien math.-nat.Kl. 44/II (1861) 615–630, und in: Untersuchungen zur Naturlehre des Menschen und der Thiere, hg. von Jacob Moleschott 8 (1862) 531–548
1862
  • Über den Pleochroismus der Haemin-Krystalle, nebst einer kurzen Anleitung zur Untersuchung desselben, in: Wiener medizinischen Wochenschrift 12,29 (1862) 549–553
1863
  • Versuche und Beobachtungen am Blute (Mit 1 Tafel). Nebst kristallographischen und optischen Mitteilungen über die Blutkristalle von Dr. V. v. Lang), in: SBWien math.-nat.Kl. 46/II (1862) 65–99, und in: Untersuchungen zur Naturlehre des Menschen und der Thiere, hg von J. Moleschott, 9 (1865) 22–58
  • Die Arbeit durch Muskelkraft in ihrer Entstehung (Mit 1 Tafel); in: Verein zur Verbreitung naturwissenschaftlicher Kenntnisse in Wien 2 (1863) 435–472 (mit 1 Tafel) (Vortrag 1862)
  • Physiologie, zusammenfassender Bericht, in: Wiener medizinische Jahrbücher (1862) 130–151
  • Ueber die Wirkung des Entladungsstromes auf das Blut (Mit 2 Tafeln), in: SBWien math.-nat.Kl. 47/II (1863) 356–390, und in: Untersuchungen zur Naturlehre des Menschen und der Thiere, hg. von J. Moleschott, 9 (1865) 260–297
  • Kurze Mittheilung einiger Resultate über die Farbestoffkrystalle, welche sich unter dem Einfluß von Säuren aus dem Blute abscheiden, in: SBWien math.-nat.Kl. 48/II (1863) 223–231
  • Die Zellenlehre und ihre Reform, in: Verein zur Verbreitung naturwissenschaftlicher Kenntnisse in Wien 3 (1864) 71–88 (Vortrag 1863)
1864
  • Über die successiven Veränderungen, welche elektrische Schläge an den rothen Blutkörperchen hervorbringen (Mit 1 Tafel), in: SBWien math.-nat.Kl. 50/II (1864) 178–202, und in: Untersuchungen zur Naturlehre des Menschen und der Thiere, hg von J. Moleschott, 9 (1865) 474–500
1865
  • Ueber die Wirkungen eingeathmeter Luftarten auf den Organismus, Vortrag am 1865 im Rahmen des Programms „der populär-wissenschaftlichen Vorträge, welche in der Fastenzeit 1865 im Saale der Ressource zu Graz gehalten werden[48]
  • Über die Veränderungen, welche nach einseitiger Durchschneidung des Nervus trigeminus in der Mundhöhle auftreten (Mit 1 Tafel), in: SBWien 51/II (1865) 513–518
  • Versuche über thatsächliche und vermeintliche Beziehungen des Blutsauerstoffes (Mit 1 Tafel), in: SBWien math.-nat.Kl. 52/II (1865) 246–263
1867
  • Über die Änderung der Farben durch den Contrast, in: SBWien math.-nat. Kl. 55/II (1867) 344–356
  • Zur Lehre von den Contrastfarben und dem Abklingen der·Farben, in: SBWien math.-nat. Kl. 55/II (1867) 424–431
  • Zur Physiologie der Contrastfarben, in: SBWien math.-nat. Kl. 55/II (1867) 741–766
1869
  • (Gemeinschaftlich mit Alexander Iwanoff) Bemerkungen zur Anatomie der Irisanheftung und des annulus [sic] ciliaris (Mit 5 Tafeln), in: Graefes Archiv für Ophtalmologie 15,1 (1869) 17–74
1870
  • Über die blinddarmförmigen Drüsen des Magens, in: Centralblatt für die medicinischen Wissenschaften 8,21/22 (1870) 325–326 und 337–340
  • Untersuchungen aus dem Institute für Physiologie und Histologie in Graz, hg von Alexander Rollett, 1 (Leipzig 1870)
  • Über Zersetzungsbilder der roten Blutkörperchen (Mit 1 Tafel), in: Untersuchungen aus dem Institute für Physiologie und Histologie in Graz 1 (1870) 1–31
1871
  • Untersuchungen aus dem Institute für Physiologie und Histologie in Graz, hg von Alexander Rollett, 2 (Leipzig 1871)
  • Über Elementartheile und Gewebe und deren Unterscheidung, in: Untersuchungen aus dem Institute für Physiologie und Histologie in Graz 2 (1871) 111–142
  • Bemerkungen zur Kenntnis der Labdrüsen und der Magenschleimhaut (Mit Tafel E), in: Untersuchungen aus dem Institute für Physiologie und Histologie in Graz 2 (1871) 143–193
  • Ein compendiöser Batterieumschalter (Mit 4 Holzschnitten), in: Untersuchungen aus dem Institute für Physiologie und Histologie in Graz 2 (1871) 194–199
  • Über die Contractilität der Hornhautkörperchen und die Hornhauthöhlen, in: Centralblatt für die medicinischen Wissenschaften 9,13 (1871) 193–195
  • Von den Bindesubstanzen. In: Handbuch der Lehre von den Geweben des Menschen und der Thiere, hg von Salomon Stricker, Bd 1 Leipzig 1871, 1. Heft, Kapitel II, 34–107
  • Über die Verschiedenheit der menschlichen Augen in Bezug auf die Einstellung und das Anpassungsvermögen, für verschieden weit entfernte Gegenstände. Vortrag am 1871, Bericht darüber in: Mitteilungen des naturwissenschaftlichen Vereines für Steiermark 2,3 (1871) clxxxii–clxxxv
  • Vom Blut. In: Handbuch der Lehre von den Geweben des Menschen und der Thiere, hg von Salomon Stricker, Bd 1 Leipzig 1871, 2.Heft Kapitel XIII 270–305
1872
  • Über elektrische Fische. Vortrag am Bericht darüber in Mitteilungen des naturwissenschaftlichen Vereines für Steiermark 9 (1872) xlv–xlviii
  • Über Entzündung. Vortrag am 1872, in: Sitzungsberichte des Vereines der Ärzte in Steiermark 9 (1871–72) 52–58
  • Ueber die Hornhaut. In: Handbuch der Lehre von den Geweben des Menschen und der Thiere, hg von Salomon Stricker, Bd 2 Leipzig 1872, Kapitel 34, Abschnitt 1091–1141.
  • Ueber die Bedeutung des mikroskopischen Baues des menschlichen Körpers, Vortrag auf der Jahres-Versammlung am 1872, in: Mitteilungen des naturwissenschaftlichen Vereines für Steiermark 1872 xvii–xxvii
  • Über die Erscheinungsformen des Lebens und der beharrlichen Zeugen ihres Zusammenhanges. Vortrag gehalten in der feierlichen Sitzung der kaiserlichen Akademie der Wissenschaften in Wien am XV. Juni MDCCCLXII, in: Almanach der kaiserlichen Akademie der Wissenschaften 22 (1872) 245–268
  • Über den Einfluß der Naturwissenschaften auf andere Wissenschaften. Rede gehalten zur Jahresfeier der Carl-Franzens-Universität in Graz am 15. November 1872, Graz (1872) 3–17
1873
  • Untersuchungen aus dem Institute für Physiologie und Histologie in Graz, hg. von Alexander Rollett, 3 (Leipzig 1873)
  • Ueber die Entwicklung des fibrillären Bindegewebes, in: Untersuchungen aus dem Institut für Physiologie und Histologie in Graz 3 (1873) 257–265
  • Ueber eine neue Einrichtung der constanten Zink-Kupferkette, in: Untersuchungen aus dem Institute für Physiologie und Histologie in Graz 3 (1873) 295–303
  • Das Institut für Anatomie und Physiologie in Graz. In: Neue illustrierte Zeitung, 2, 30 (Wien 1873) 5 und 11 (Bild) (Zitat nach Max von Karajan, Geschichte der räumlichen Entwicklung der Universität Graz. In: Festschrift zur Feier der Schlussteinlegung des neuen Hauptgebäudes der Grazer Universität am Juni des Jahres 1895, Graz 1895, 133–169, bes. 146 Anmkg 1)
1874
  • Über die verschiedene Erregbarkeit funktionell verschiedener Nervmuskel-Apparate (Mit 3 Tafeln). I. Abteilung, in: SBWien math.-nat. Kl. 70/III (1874, erschienen 1875) 7–60
  • Über leuchtende Tiere. Vortrag in der Monatsversammlung am 1874, Bericht darüber in: Mitteilungen des naturwissenschaftlichen Vereins für Steiermark 11 (1874) lvii–lxi
1875
  • Über die verschiedene Erregbarkeit funktionell verschiedener Nervmuskelapparate (Mit 1 Tafel). II. Abteilung, in: SBWien 71/III (1875) 33–80
  • Über die verschiedene Erregbarkeit funktionell verschiedener Nervmuskelapparate (Mit 3 Tafeln). III. Abteilung, in: SBWien math.-nat. Kl. 72/III (1875, erschienen 1876) 349–390
  • Über Puls und Atembewegungen. Vortrag in der Monatsversammlung am 1875, Bericht darüber in: Mitteilungen des naturwissenschaftlichen Vereins für Steiermark 12 (1875) il
  • Ueber die verschiedene Erregbarkeit functionell verschiedener Muskelapparate, in: Centralblatt für die medicinischen Wissenschaften 13,22 (1875) 337–339
  • Zur Geschichte des wissenschaftlichen Lebens in Graz. Rede zur Eröffnung der 48. Versammlung deutscher Naturforscher und Ärzte in Graz am September Tagblatt der Versammlung Nr. 2
  • Geschichte der Entdeckung der von den Muskeln und Nerven abzuleitenden elektrischen Ströme, Vortrag in der Monatsversammlung am 1876, Bericht darüber in: Mitteilungen des naturwissenschaftlichen Vereins für Steiermark (1876) lix–lx
  • Über das Verhalten des Blutes zu Kaliumhydroxyd mit Rücksicht auf die forensische Untersuchung von Blutflecken, in: Mitteilungen des Vereines der Ärzte in Steiermark 13 (1875/76, erschienen 1877) 23–40
1876
  • Über einen Nervenplexus und Nervenendigungen in einer Sehne (Mit 1 Tafel), in: SBWien math.-nat. Kl. 73/III (1876) 34–55
  • Bemerkungen über das Rheochord als Nebenschliessung, in: SBWien math.-nat. Kl. 73/III (1876) 7–17
1877
  • Über die Bedeutung von Newton’s Construction der Farbenordnungen dünner Blättchen für die Spektraluntersuchung der Interferenzfarben (Mit 1 Tafel), in: SBWien math.-nat. Kl. 75/III (1877) 173–184
1878
  • Über die Farben, welche in den Newton'schen Ringsystemen aufeinanderfolgen (Mit 4 Tafeln), in: SBWien math.-nat. Kl. 77/III (1878) 177–260
1880
  • Blut und der Blutbewegung. In: Handbuch der Physiologie, hg. von Ludimar Hermann, Bd 4 Leipzig 1880, 1. Teil 3–340
1881
  • Über die Wirkung, welche Salze und Zucker auf die roten Blutkörperchen ausüben (Mit 1 Tafel und 1 Tabelle), in: SBWien math.-nat. Kl. 84/III (1881) 157–164, und in: Biologisches Centralblatt 1 (1881) 183
  • Über die als Acidalbumine und Alkalialbuminate bezeichneten Eiweißderivate (Mit 1 Tafel und 2 Einlagstabellen), in: SBWien 84/III (1881, erschienen 1882) 332–381
  • Ueber ein Polarispektromikroskop, mit Bemerkungen über das Spektrumocular, in: Zeitschrift für Instrumentenkunde 1 (1881) 366–372
1882
  • Aus dem Zeitalter der Phrenologie, mit besonderer Beziehung auf Göthes Verkehr mit dem Phrenologen Gall, in: Deutsche Revue über das gesammte nationale Leben der Gegenwart, hg von Richard Fleischer, 7,2 (1882) 360–380
1883
  • Lebensfragen. Rektoratsrede, Graz 1883 (24 Seiten).
1884
  • Zur Kenntnis des Zuckungsverlaufes quergestreifter Muskeln (Mit 1 Kurventafel), in: SBWien math.-nat. Kl. 89/III (1884) 346–353
1885
  • Untersuchungen über den Bau der quergestreiften Muskelfasern. I. Teil (Mit 4 Tafeln), in: Denkschriften der kaiserlichen Akademie der Wissenschaften 49 (1885) 81–132 bzw. Sonderdruck
  • Physiologische Bemerkungen über den Gedankenleser Cumberland, Vortrag am 1885, Bericht darüber in: Mitteilungen des Vereins der Ärzte in Steiermark 22 (1885, ersch. 1886) 125–126
  • Untersuchungen über den Bau der quergestreiften Muskelfasern. II. Teil (Mit 4 Tafeln), in: Denkschriften der kaiserlichen Akademie der Wissenschaften 51 (1885) 23–68 bzw. Separatdruck
1886
  • --
1887
  • Beiträge zur Physiologie der Muskeln (Mit 11 Tafeln), in: Denkschriften der kaiserlichen Akademie der Wissenschaften 53 (1887) 193–256
  • Über neue Beiträge zur Muskel-Physiologie, Vortrag am 1887, Bericht darüber in: Mitteilungen des Vereins der Ärzte in Steiermark 24 (1887, erschienen 1888) 151–155
1888
  • Muskel (histologisch und physiologisch). In: Rea1-Encyclopaedie der gesammten Heilkunde, hg von Albert Eulenburg,, Aufl. Wien 1885–1890, Bd 9 (1888) 1-65
  • Über die Flossenmuskel des Seepferdchens (Hippocampus antiquorum) und über Muskelstructur im Allgemeinen (Mit 2 Tafeln), in: Archiv für mikroskopische Anatomie 32 (1888) 233–266
1889
  • Anatomische und physiologische Bemerkungen über die Muskeln der Fledermäuse (Mit 4 Tafeln), in: SBWien math.-nat. Kl. 98/III (1889, erschienen 1890) 169–183
  • Quantitative Betrachtungen über Blut, Kreislauf und Athmung, Vortrag am 1889, Bericht darüber in: Mitteilungen des Vereins der Ärzte in Steiermark 26 (1889, erschienen 1890) 194–196
1891
  • Zur Lehre von der Blutbildung, Vortrag am 1891, Bericht darüber in: Mitteilungen des Vereins der Ärzte in Steiermark 28 (1891, erschienen 1892) 129–132.
  • Versuche über subjective Farben. (Mit 4 Holzschnitten im Text), in: Pflügers Archiv 49 (1891) 1–28
  • Untersuchungen über Contraction und Doppelbrechung der quergestreiften Muskelfasern (Mit 4 Tafeln), in: Denkschriften der kaiserlichen Akademie der Wissenschaften 58 (1891) 41–98 bzw. Separatdruck
  • Über Wellenbewegung in den Muskeln, in: Biologisches Centralblatt 11 5/6 (1891) 180–188
  • Ueber die Streifen N (Nebenscheiben), das Sarkoplasma und die Contraction der quergestreiften Muskelfasern (Mit 1 Tafel), in: Archiv für mikroskopische Anatomie 37 (1891) 654–684
  • Hermann von Helmholtz, in: Grazer Tagespost Nr 300 vom 1.11.1891
1892
  • Über die Contractionswellen und ihre Beziehung zu der Einzelzuckung bei den quergestreiften Muskelfasern (Mit 1 Tafel), in: Pflügers Archiv 52 (1892) 201–238
1893
  • Über die Grenzen des Hörens in Rücksicht auf die höchsten und tiefsten hörbaren Töne, Vortrag am 1893, Bericht darüber in: Mitteilungen des naturwissenschaftlichen Vereins für Steiermark 30 (1893) xlix–li
  • Über Volksbildung. Vortrag des Obmannes Prof.  Dr. A. Rollett. In: Die in Fürstenfeld am 4. Juni 1893 abgehaltene Wander-Versammlung des steiermärkischen Volksbildungsvereines, Graz 1893, 6–16
1894
  • Physiologisches und Geographisches über das Blut. Ein populärer Vortrag, gehalten in der Monatsversammlung am 24. 1894, in: Mitteilungen des naturwissenschaftlichen Vereins für Steiermark 1894 318–342
  • Betrachtungen über Mauserung des Blutes, in: Mitteilungen des Vereins der Ärzte in Steiermark 33,6 (1894) 97–111
  • Rechenschaftsbericht über die Tätigkeit der steiermärkischen Ärztekammer, Graz 1894
1895
  • Über das Leuchten der Augen, Vortrag in der Monatsversammlung am 1895, Bericht darüber in: Mitteilungen des naturwissenschaftlichen Vereins für Steiermark 1895 (erschienen 1896) xlvii–xlviii
  • Über Zweck und Freiheit des akademischen Lebens. Rede, gehalten am 6. December 1894 bei der Inauguration des Rectors der Karl-Franzens-Universität in Graz, Graz 1895 (36 Seiten)
  • Bericht über das Studienjahr 1894/95 an der Carl­Franzens-Universität in Graz; erstattet von dem zurücktretenden Rektor Hofrat Prof. Dr.A.Rollett, Graz 1895 (14 Seiten)
1896
  • Ueber die Veränderlichkeit des Zuckungsverlaufes quergestreifter Muskeln bei fortgesetzter periodischer Erregung und bei der Erholung nach derselben (Mit 4 Tafeln und 3 Textfiguren), in: Pflügers Archiv 64 (1896) 507–568
  • (Gemeinschaftlich mit Oskar Zoth) Entgegnung auf die Bemerkungen, welche Prof. G.W.A. Kahlbaum über die Grazer Blutgaspumpe in der Zeitschrift für Instrumentenkunde (Bd. 16, Heft) vorbringt. Flugblatt Graz Druckerei „Styria“. 3 Seiten (Zitat nach Czaschka aus: L. Löhner: Nekrolog Oskar Zoth, Werksverzeichnis 9; weiteres nicht mehr eruierbar)
1897
  • Über Geruch und Geschmack. Gemeinverständlicher Vortrag auf der Monatsversammlung des Naturwissenschaftlichen Vereines am März 1897, in: Mitteilungen des naturwissenschaftlichen Vereines 1897 10–39
1898
  • Muskel (histologisch). In: Real-Encyclopädie der gesammten Heilkunde. Medicinisch-chirurgisches Handörterbuch für praktische Aerzte, hg. von Albert Eulenburg, 3., gänzlich umgearbeitete Auflage Wien–Leipzig 1894–1901, Bd 16 (1898) 139–175
  • Muskel (physiologisch). In: Real-Encyclopädie der gesammten Heilkunde. Medicinisch-chirurgisches Handörterbuch für praktische Aerzte, hg von Albert Eulenburg, 3., gänzlich umgearbeitete Auflage Wien–Leipzig 1894–1901), Bd 16 (1898) 175–244
  • Zur Erinnerung an Dr. Hermann Franz Müller, in: Mitteilungen des Vereins der Ärzte in Steiermark 35,7 (1898) 123–127
  • Zur Kenntnis der physiologischen Verschiedenheit der quergestreiften Muskeln der Kalt- und Warmblüter (Mit 3 Textfiguren und 1 Tafel), in: Pflügers Archiv 71 (1898) 209–236
1899
  • Beiträge zur Physiologie des Geruchs, des Geschmacks, der Hautsinne und der Sinne im allgemeinen (Mit 1 Textfigur), in: Pflügers Archiv 74 (1899) 383–465
  • Neue Anschauungen auf dem Gebiete der Sinnesphysiologie. Vortrag in der Monatsversammlung am 20. März 1899, in: Mitteilungen des Vereins der Ärzte für Steiermark 36,5 (1899) 93–105
1900
  • Die Lokalisation psychischer Vorgänge im Gehirne (Einige historisch-kritische Bemerkungen), in: Pflügers Archiv 79 (1900) 303–311
  • Physiologische Verschiedenheit der Muskeln der Kalt- und Warmblüter, in: Zentralblatt für Physiologie 13 (1899) 721–723
  • Weitere Bemerkungen über die physiologische Verschiedenheit der Muskeln der Kalt- und Warmblüter, in: Zentralblatt für Physiologie 14 (1900) 435–438
  • Ueber eine Abwehr, die keine ist, in: Pflügers Archiv 80 (1900) 638–639
  • Elektrische und thermische Einwirkungen auf das Blut und die Structur der rothen Blutkörperchen (Mit 8 Textfiguren), in: Pflügers Archiv 82 (1900) 199–267
  • Zur Erinnerung an Franz Unger. Ansprache, gehalten bei der Franz-Unger-Feier am 29. November 1900, in: Mitteilungen des naturwissenschaftlichen Vereins für Steiermark (1900, ersch. 1901) xlvi–lii, und in: Zeitschrift, herausgegeben vom Steiermärkischen Volksbildungsverein 30,49 vom 1900, 391–394 (Fortsetzung für die folgende Nummer angekündigt)
  • Über Ermüdung und Erholung. Volksthümlicher Vortrag über Veranstaltung des steierm. Volksbildungsvereines gehalten in Voitsberg am Jänner 1900, [Graz 1900?] 1–20
  • Die Physiologie an der Jahrhundertwende. In: Das Buch des deutschen Volkes an der Jahrhundertwende, eine Überschau vaterländischer Kultur und nationalen Lebens in 76 Einzeldarstellungen aus der Feder hervorragender Fachmänner, über 1000 Bildnissen, Aussprüchen und Lebensbeschreibungen lebender deutscher Männer und Frauen und 37 Kunstbeilagen, hg von Julius Lohmeyer, Leipzig o.J., Abschnitt Wissenschaft 87–88 und 92
1901
  • Entwicklungslehre und spezifische Sinnes-Energie. Vortrag gehalten in der Monats-Versammlung des Vereines der Ärzte in Steiermark am December 1901, in: Mitteilungen des Vereines der Ärzte in Steiermark 8 (1901) 1–18
  • Über Mittel, welche zur Erkennung von Blut dienen, Vortrag auf der Monatsversammlung am 1901, Bericht darüber in: Mitteilungen des naturwissenschaftlichen Vereins für Steiermark 1901 (erschienen 1902) xlv–xlvi
1902
  • Vorgänge bei der Athmung und ihre Bedeutung für das Leben. Vortrag in Cilli am „Sonntag, den Februar 1902, nachmittags 4 Uhr“ im Rahmen „der im Schuljahr 1901/02 abzuhaltenden volksthümlichen Vorträge der Grazer Universität“
  • Das Hirn als Sitz der Intelligenz. Vortrag in Eisenerz am „Sonntag den März, nachmittags ½ 3 Uhr“ im Rahmen „der im Schuljahr 1901/02 abzuhaltenden volksthümlichen Vorträge der Grazer Universität“
  • Bericht über die volksthümlichen Universitätsvorträge in den Studienjahren 1898/99, 1899/900, 1900/Graz In: Bericht über die volkstümlichen Vorträge der k.k.Universität Graz 1899–1907 und über den Universitäts-Ferialkurs für Lehrer vom bis August 1907 in Graz, Graz 1907, 7
  • Die wissenschaftliche Medizin und ihre Widersacher von heute. Inaugurations-Rede (vom 1902), Graz 1903, 3–25.

2 Zur Vita von Emil Rollett (1835–1923)

Alexanders Bruder Emil Rollett war der Diskussionspartner über etwa 60 Jahre hinweg. In den Briefen ist keine Spur davon zu erkennen, dass je irgendetwas dieses Verhältnis getrübt hätte.

Emil erlangte nahezu ein Jahr nach Alexander Rollett das Doktorat der Medizin und im Frühjahr 1859 auch noch das Magisterium der Geburtshilfe sowie das damals noch existierende Doktorat der Chirurgie. Sein Fach war die Innere Medizin, in welchem Bereich er ein Schüler, ab 1861 Sekundararzt und ab 1863 Erster Assistent des berühmten Klinikers Johann von Oppolzer war, bei dem er sich 1866 habilitierte. Die Venia gab er allerdings auf, nachdem er sich maßgeblich an der Gründung des Ärztlichen Vereines in Wien und gemeinsam mit Assistentenkollegen auch der Wiener Poliklinik im Jahre 1872 beteiligt hatte. Neben seiner Tätigkeit an der Klinik Oppolzer und dann an der Wiener Poliklinik, die er aber – enerviert von den Schwierigkeiten, auf die die Klinik stieß – 1878 wieder verließ, führte Emil im Sommer die Badener Praxis seines 1869 verstorbenen Vaters fort; dies hielt er offenbar auch so, als er 1880 Leitender Arzt und dann Direktor des Erzherzogin-Sophien-Spitales in Wien geworden war, welche Position er bis 1900 innehatte. Sein Ruf als Arzt hatte 1873 schon (auf Empfehlung seines diesbezüglichen Vorgängers Moritz Körner) seine Heranziehung als Leibarzt der Familie von Erzherzog Karl Ludwig, einem Bruder Kaiser Franz Josephs[49], bewirkt, der auch Protektor des 1872 nach dem Tode seiner und des Kaisers Mutter gestifteten Sophienspitals war.

Emil Rollett, dem in späten Jahren seine Schwester Auguste von Denhardt den Haushalt führte, hat wohl eine Reihe wissenschaftlicher Beiträge zur Inneren Medizin verfasst, eine akademische Karriere aber nie mit Vehemenz betrieben und sich früh von der Universität zurückgezogen.

Naturgemäß war er der wichtigste medizinische Vertraute seines Bruder und von dessen Familie in allen Krankheits- bzw. Gesundheitsfragen; so bieten die Briefe zwischen den Brüdern diesbezüglich tiefgehenden Einblick.

Als die führenden Köpfe ihrer Generation waren die beiden Brüder gemeinsam natürlich auch mit anderen Familienfragen befasst, die sie in ihren Briefen diskutierten.

3 Zur Korrespondenz Alexander Rolletts

Alexander Rolletts in dem heute im Archiv der Karl-Franzens-Universität Graz befindlichen Nachlass[50] erhaltene Korrespondenz ist umfangreicher als der Bestand der hier vorgelegten Stücke. Sie umfasst in toto Briefe, Karten, Telegramme und zahlreiche Visitkarten. In die vorliegende Veröffentlichung wurden nicht aufgenommen die wenig aussagekräftigen Gratulationskärtchen und -telegramme, die in übergroßer Zahl anlässlich der Feier der 30jährigen Jubiläums als Universitätslehrer am 30. November 1893 und dann nochmals anlässlich der Verleihung des Hofratstitels an Rollett gerichtet wurden; auch aus den Kondolenzschreiben an Rollett wurden nur einige aussageträchtige Stücke, vor allem von Kollegen, denen ähnliche Verluste widerfahren waren, ausgewählt. Nicht aufgenommen wurden in eben diesem Nachlass befindliche amtliche und halbamtliche Schriftstücke, die Rollett als Mitglied diverser akademischer Kommissionen, als Dekan und Rektor teils im Original, teils in Abschriften in seinen Materialien aufbewahrt hat, und auch nicht Korrespondenzstücke aus amtlichen Aktenmaterialien, wie sie im Österreichischen Staatsarchiv, Allgemeines Verwaltungsarchiv, und in den diversen Universitätsarchiven noch zu finden und für eine Biographie, die als echtes Desiderat zu bezeichnen ist, ebenso wie weitere Materialien aus dem Rollett-Nachlass im Stadtarchiv Baden heranzuziehen sein werden. Als naturgemäß nicht herangezogen, aber als durchaus auch interessanter Bestand seien die zahlreichen Kondolenzbriefe an Rolletts Witwe und Familie erwähnt.

Volllständig herangezogen wurden alle bekannten Briefe, die die Brüder Alexander und Emil gewechselt haben, die Briefe Alexanders an seinen Vater und an andere Familienmitglieder[51]. Dazu treten als eine Ausnahme aus dem Aktenmaterial im Nachlass – hinzugefügt zu den gleichartigen konkret als „Korrespondenz“ gesammelten Briefen – jene Schreiben, die im Zusammenhang mit der Wassilko-Affäre vom Juni/Juli 1895 an Rollett gerichtet wurden, die von einiger Aussagekraft hinsichtlich der politischen Verhältnisse jener Zeit sind.

Über dieses Material hinaus sind – soweit vorhanden – Alexander Rolletts Antwortkonzepte aufgenommen, teils beigefügt den an ihn gerichteten und damit wohl beantworteten Schreiben, teils (wenn das Anschreiben nicht mehr vorhanden war) als eigenständiges Schreiben (wobei natürlich nicht nachgewiesen werden konnte, dass ein dem Konzept entsprechendes Schreiben den Adressaten auch wirklich erreicht hat). Und schließlichwurden jene Briefe Dritter aufgenommen, die – obgleich nicht an ihn gerichtet – Alexander Rollett erreichten, weil ihre eigentlichen Adressaten diese Briefe zur Information an Rollett weiterreichten; dies gilt in besonderem Maße von einigen Schreiben, die aus Innsbruck an Zoth gerichtet und von diesem an Alexander Rollett als den „Schlachtenlenker“ in der Berufungscausa nach dem Abgange von Max von Vintschgau (die mit Zoths Berufung nach Innsbruck endete) übergeben wurden; in geringerem Umfange verhält es so auch in einigen wenigen anderen Fällen (wie etwa in bezug auf die Auseinandersetzung von Otto Drasch mit Eduard Suess in der Auseinandersetzung um eine Publikation in den Akademieschriften).

Über die Schreiberinnen und Schreiber und die Zahl ihrer an Alexander Rollett gerichteten Schriftstücke gibt die Liste unter 2.1 Auskunft[52]. Sie stammen vorwiegend aus Österreich, Deutschland, Russland, Frankreich und England aber auch Italien und Skandinavien. Die Mehrzahl der Briefschreiber waren Mediziner, meist Physiologen, aber auch Ärzte, viele unter den letzteren Schüler Alexander Rolletts und viele auch regionale und lokale Funktionäre in ärztlichen Standesvertretungen, im Sanitäts- und Krankenhauswesen; andere wieder waren akademische Funktionärskollegen auch aus dem nichtmedizinischen Bereich und Personen im Bereich des Volksbildungswesens sowie Vertreter von Verlagen wie des wissenschaftlichen Apparatebaus.

Die zahlenmäßig umfangreichste Einzelkorrespondenz an Alexander Rollett (neben der seines Bruders Emil) ist jene seines Freundes Viktor von Lang mit 108 Schreiben, die allerdings sehr oft nur eher knappe Mitteilungen zwischen vertrauten Freunden sind.

Bemerkungen redaktioneller Natur

So wie über die oben gemachten Angaben hinaus keine Auswahl aus den Briefen getroffen wurde[53], so wurden an den Texten der Briefe keine wie immer gearteten Kürzungen vorgenommen. Wenn sich Lücken – gekennzeichnet durch […] – finden, dann ist dies ausschließlich darauf zurückzuführen, dass die betreffende (meist sehr kurze) Stelle nicht gelesen werden konnte. Unsichere Lesungen, auch von Namen, sind durch nachgestelltes [?] gekennzeichnet. Passagen wie etwa Viktor von Langs z.T. korrigierend überschriebene Zahlenkolonnen sind an der betreffenden Stelle als Abbildungen eingefügt, da dies die einfachste Möglichkeit ist, dem kundigeren Leser anzubieten, was gegeben ist.

Die vorliegende Veröffentlichung der Briefe leidet, wie bereits angedeutet, an einem wesentlichen Mangel, der aus dem Umstand resultiert, dass sie nicht mit der Erstellung eines Kommentars verknüpft ist[54]. Erst im Zuge einer Kommentierung würden jene Umstände geklärt, deren Gegebensein ein Benutzer u.U. als Ungenügen einstufen wird, wenn er die Identität von nicht identifizierten Personen oder die Möglichkeit oder Gewissheit der Zuordnung von Briefen nicht identifizierter Personen an bereits identifizierte erkennt. Gleichermaßen würde die Erstellung eines Kommentars wohl auch die eine oder andere Namensschreibung oder -zuweisung ermöglicht haben, die nun kundigen Benutzern vorbehalten bleiben wird. Es darf in diesem Zusammenhang nicht übersehen werden, dass die Lesung der Namen von Briefschreibern (in der Regel ja nur in Unterschriften) an sich schon mitunter eher schwierig sein kann und noch dazu die Schreibung der Namen Dritter nicht selten von Schreibern stammt, die es mit Namen überhaupt nicht sonderlich genau nahmen bzw. die Schreibung eines (etwa polnischen) Namens überhaupt erst nicht hinlänglich genau kannten[55]. Außerdem gab es auch Ärzte, die zeitweise gedruckte Visitkarten mit offensichtlich falscher Namensschreibung verwendeten, wie etwa der Grazer Primar Matthias Fürntrat(t). – So muss der Benutzer mit dem Gebotenen vorlieb nehmen und in ganz speziellen Fällen sich mit der Bitte um einen Scan an das Archiv der Universität Graz wenden.

Da, wie bereits erwähnt, nun nicht nur die Briefe von 1890 bis zum Tod Alexander Rolletts, sondern auch weitere, erst nachträglich zugänglich gewordene Stücke aus den Jahrzehnten vor 1891 eingefügt werden konnten, empfahl es sich, eine doppelte Zählung einzuführen: einmal einen neuen numerus currens über das Gesamte der Briefe in ihrer chronologischen Abfolge nach den (z.T. mehr oder weniger erfolgreich eruierten) Ausstellungsdaten und zweitens (soweit bereits vorhanden) die alte Zählung. Auf diese Weise behalten allfällige Zitate nach der vorangegangenen Version der Edition ihre Gültigkeit.

Natürlich hat sich – auch unter dem Einfluss neu hinzugekommener Stücke mit entsprechenden Informationen – erwiesen, dass etliche Briefe in der Fassung von 2008 irrig datiert oder einfach irrig eingereiht wurden. Daraus resultiert in einigen Fällen, dass die Abfolge der alten Zählung nun nicht mehr stimmig ist, also etwa 119 nicht auf 118 folgt, sondern an anderer Stelle steht.

Die Schreibung von Vornamen deutschsprachiger Provenienz wurde in der Regel normalisiert, da sie von den Schreibern selbst nicht einheitlich gehandhabt wurde – so wurde nicht strikt zwischen „Victor“ und „Viktor“ unterschieden (dasselbe gilt für „Oscar“ und andere analoge Namen); nur in wenigen Fällen wurde zur Unterscheidung gleichnamiger Individuen zwischen z.B. Carl und Karl unterschieden, wie etwa in den Fällen Ludwig, Rokitansky und Schmid. Derartige Vereinheitlichungen sollen auch die Nutzung elektronischer Suchfunktionen in der Internetfassung erleichtern[56].

Bei Namen mit Adelsprädikaten scheint der volle Name aus technischen Gründen mitunter nur in den in diesen Fällen vervollständigten Unterschriften und in der Liste der Briefschreiber auf, nicht aber im Briefkopf.

Mitunter weichen Familiennamen von anderweitig verwendeten Fassungen ab – so im Falle des Julius Planer von Plann, der z.B. im ÖBL als „Planner von Plann“ erscheint, selbst aber stets mit „Planer“ unterzeichnet hat, weshalb diese Namensform verwendet wurde. Fremdsprachige Namen wurden in der in den Unterschriften verwendeten Fassung übernommen, dies gilt insbesondere für russische Namen[57].

Nicht auszuschließen ist natürlich, dass Unterschriften – oft genug die einzig verfügbare Angabe zur Person des Schreibers – nicht richtig gelesen wurden; dies ist besonders hinsichtlich der regionalen Persönlichkeiten in der Steiermark, in Krain, Kroatien, Bosnien etc. zu berücksichtigen, die recherchemäßig nicht in dem Ausmaß eruierbar sind, wie dies etwa für den deutschen Bereich bzw. für ausgewiesene Physiologen etc. möglich ist. Noch problematischer steht es um die Namen von in den Briefen nur genannten Personen, die u.U. nicht nur irrig gelesen[58], sondern – wie bereits angedeutet – schon vom Briefschreiber falsch verstanden und geschrieben sein können.

Darüber hinaus möge bei der automatischen Suche bedacht werden, dass manchen Namen konsequent mit oe anstelle von ö, mit ß anstelle von ss geschrieben wurden, dass der Unterschied zwischen „th“ und „t“ oder die korrekte Schreibung der Namensteiles „-meier“ nicht immer beachtet wurde etc.

Ortsnamen wurden wie verwendet übernommen und im Falle von Verwechslungsmöglichkeiten näher bezeichnet – wie etwa Marburg an der Drau und Marburg an der Lahn. In diffizileren Fällen wurde die Ortsangabe am Schluss des jeweiligen Briefes in vollem Umfang wiederholt, da dies oft in der Kopfzeile aus technischen Gründen nicht möglich oder inopportun war (z.B. Schönau bei Landeck, Herrschaft Glatz), d.h. somit, dass die Ortsangabe in der Briefliste bzw. in der Kopfzeile u.U. nicht hinreicht, wenn im eben als Beispiel verwendeten Falle auch an Landeck in Tirol gedacht werden könnte.

„Normalisiert“ wurde die in den Originalen ebenso wie heutzutage in raschem Wechsel schwankende Orthographie. Insbesondere wurde versucht, heute mitunter etwas schwer verständliche, grammatikalisch aber korrekte Texte durch eine klare Interpunktierung in ihren logischen Einheiten zu vedeutlichen – dies vor allem in Hinblick auf Benutzer nichtdeutscher Muttersprache. Eine Ausnahme bilden hinsichtlich dieser „Modernisierungs“maßnahmen allerdings die Briefe von Schreibern nichtdeutscher Muttersprache, insbesondere der Russen und Engländer; hier wurde am Originaltext festgehalten, weil in diesem Falle die Sprache der Briefe eine interessantere Aussage liefert als bei deutschsprachigen Personen mit bloß schlechtem Stil.

Angaben zur Uhrzeit, die in ihren lokalen Formen sehr leicht un- bzw. missverständlich sind, wurden bis auf wenige eindeutige Fälle auf moderne Angaben umgestellt.

Erschlossene Datierungsteile stehen wie üblich in [ ]. Im Prinzip wurden Briefe zur nächstmöglichen Datierung gestellt: „vor 1886“ steht am Anfang des Jahres 1886, „nach 1886“ steht am Ende des Jahres 1886; sind Monats- und Tagesdatum bekannt, nicht aber das Jahr, dann steht der Brief bei der erstmöglichen Monats- bzw. Tagesdatierung innerhalb der erschlossenen Jahre. Gibt es als terminus post quem nur ein Jahr, dann steht der Brief mit „1886ff.“ am Ende des Jahres 1886, ansonsten wird der Zusatz „n.“ (nach) bzw. „v.“ (vor) bei der entsprechenden Datierungsangabe verwendet. Als Ende des anzunehmenden Zeitraumes gilt, soferne nichts anderes angegeben ist, natürlich das Todesdatum Alexander Rolletts (1. Oktober 1903), wenn es auch einen Brief an ihn noch aus dem Jahre 1906 gibt. Verschiedentlich beruhen Datierungsbemühungen auch auf einer Einschätzung der spezifischen Lage (wann etwa die Verleihung des Hofratstitel bekannt geworden bzw. zur Kenntnis gelangt sein dürfte, wann der Wechsel im akademischen Jahr eingetreten ist – dieses im Normalfall vom 22. auf den 23. September, weshalb Briefe, zu deren Datierung akademische Funktionen wie Rektorat oder Dekanat herangezogen wurden, dort positioniert erscheinen – außer in Fälllen, wo bekannt ist, dass die Amtsübergabe zu einem anderen Zeitpunkt stattfand). Nicht verschwiegen soll sein, dass einige wenige Datierungsversuche trotz aller Bemühungen als unsicher bewertet werden müssen (dies gilt in besonderem Maße für etliche der Briefe Salomon Strickers und so ist deren Datierung mit besonders kritischer Vorsicht zu bewerten).

Bezüglich des Satzes in der Druckfassung ist zu bemerken, dass auf Hurenkinder, Schusterbuben und ähnliche typographische Figuren angesichts der Schwierigkeit des Umbruchs unter den Aspekten der Inkompatibilitäten zwischen der für das Internet gedachten Formatvorlage, der normalen Textverarbeitung und der spezifischen Gliederung der oft kurzen Brieftexte meist keine Rücksicht genommen werden konnte, wie deshalb auch keine willkürlichen Zeilenumbrüche vorgenommen wurden. In der Internetfassung spielt derlei ja ohnedies keine Rolle mehr.

Fussnoten

[1] Es sei hier auch verwiesen auf begleitende Arbeiten – Angelika Czaschka, Physiologie und Physiologen an der Universität Graz. Übersicht zur Vertretung der Physiologie an der 1786 in Graz gegründeten Medizinisch-chirurgischen Lehranstalt bis zu deren Umwandlung in eine Medizinische Fakultät 1863 und die weitere Entwicklung der Physiologie als selbständige Lehrkanzel bis zur Fertigstellung des Neubaus für die vorklinischen Institute 1977, geisteswissenschaftliche Dissertation Graz 1980.

[2] Joseph von Hammer-Purgstall. Erinnerungen und Briefe. Version 1 201107: Briefe von 1790 bis Ende 1819, hg von Walter Höflechner und Alexandra Wagner unter Heranziehung von Arbeiten von Herbert König, Gerit Koitz-Arko, Alexandra Marics, Gustav Mittelbach†, Thomas Wallnig u.a., 3 Bde Graz 2011 (= PAUG 41*), frei zugänglich unter http://gams.uni-graz.at/hp

[3] Ernst Wilhelm von Brücke. Briefe an Emil du Bois-Reymond, hg und bearb. von Hans Brücke, Wolfgang Hilger, Walter Höflechner und Wolfram W. Swoboda, 2 Teile Graz 1978 und 1981 (= PAUG 8/1+2)1

[4] Briefe von und an Ludwig Boltzmann. Auf der Grundlage von Vorarbeiten von John Blackmore und unter Mitarbeit insbesondere von Karl von Meyenn, weiters von Klaus Höllbacher, Willibald Pricha und Andrew D. Wilson herausgegeben und kommentiert von Walter Höflechner. In: Ludwig Boltzmann. Leben und Briefe, hg von Walter Höflechner, Graz 1994 (= PAUG 30).

[5] Guido Adler an Alexius Meinong. Briefe 1877-1920, hg von Walter Höflechner und Alois Kernbauer. In: Beiträge und Materialien zur Geschichte der Wissenschaften in Österreich, Graz 1981 (= PAUG 11) 413–478. Durch die Herausgabe auch der Gegenbriefe ergänzt durch Gabriele Johanna Eder, Alexius Meinong und Guido Adler. Eine Freundschaft in Briefen. Herausgegeben und kommentiert und mit einer Einführung, Amsterdam–Atlanta 1995.

[6] Alois Kernbauer, Svante Arrhenius‘ Beziehungen zu österreichischen Gelehrten. Briefe aus Österreich an Svante Arrhenius (1891–1926), Graz 1988 (= PAUG 21).

[7] Fritz Pregl an Karl Berthold Hofmann. Briefe aus den Jahren 1904–1913, hg und kommentiert von Anton Holasek und Alois Kernbauer, Graz 1989 (= PAUG 25).

[8] Franz Brentano. Briefe an Carl Stumpf 1867–1917. Unter Mitarbeit von Peter Goller hg und eingeleitet von Gerhard Oberkofler, Graz 1989 (= PAUG 24).

[9] In diesem Zusammenhang ist auch auf Helmut W. Flügel, Briefe österreichischer ‚Mineralogen‘ zwischen Aufklärung und Restauration, Graz 2009 (= Scripta Geo-Historica. Grazer Schriften zur Geschichte der Erdwissenschaften 1) zu verweisen.

[10] Er ist mit einer eigenen Gruppe im Rahmen eines START-Projektes mit der Bearbeitung des Nachlasses der Brüder Pez OSB befasst.

[11] http://gams.uni-graz.at/, siehe dazu weiters auch http://www.uni−graz.at/inig1www/inig1www_allg_infor-mationen/content.inig1www-information und http://www.uni−graz.at/inig1www_jahres-bericht_zim_2008-09_a5_print.pdf .

[12] Es wird hier nicht das Ziel einer eingehenden Darstellung verfolgt, sondern nur einer knappen Information bezüglich der wesentlichsten Aspekte. Die weitaus detaillierteste Darstellung Rolletts hat sein Schüler Oskar Zoth in seinem Nachruf „Zur Erinnerung an Alexander Rollett“ in Pflügers Archiv 101 (1904) 101–153 vorgelegt. Weiters s. den eingehenden Artikel Wolfram W. Swobodas im ÖBL mit umfassender Literaturangabe, die Nachrufe aus der Feder von Rolletts altem Freund Viktor von Lang als Generalsekretär der Akademie der Wissenschaften in deren Almanach zum Jahr 1904 329–332, von Rudolf Klemensiewicz – „Alexander Rollett. Gedächtnisrede gehalten in der Aula bei der von der Medizinischen Fakultät veranstalteten Rollett-Trauerfeier am 17. Oktober 1903“, in: Mitteilungen des Vereines der Ärzte in Steiermark 1904, 1 und Separatabdruck Graz 1904 –, weiters die Darstellung von Thomas Kenner, „Alexander Rollett“. In: Tradition und Herausforderung. 400 Jahre Universität Graz, hg. Kurt Freisitzer, Walter Höflechner, Hans-Ludwig Holzer und Wolfgang Mantl (Graz 1985), 247–255, die beiden Arbeiten von Angelika Czaschka „Das Physiologische Institut der Universität Graz unter Alexander Rollett 1863–1903“ (Graz 1977) und „Physiologie und Physiologen an der Universität Graz. Übersicht zur Vertretung der Physiologie an der 1786 in Graz gegründeten Medizinisch-chirurgischen Lehranstalt bis zu deren Umwandlung in eine Medizinische Fakultät 1863 und die weitere Entwicklung der Physiologie als selbständige Lehrkanzel bis zur Fertigstellung des Neubaus für die vorklinischen Institute 1977“ (geisteswissenschaftliche Dissertation Graz 1980) und schließlich Andreas Golob unter http://www.uni-graz.at/uarc1www/uarc1www_geschichte/uarc1www_gr_wissenschaft/uarc1www_rollett.htm. Zur Gründungsgeschichte der Fakultät und Rolletts Berufung s. Herbert H. Egglmaier, Die Gründung der Grazer Medizinischen Fakultät im Jahre 1863, Graz 1986 (= Publikationen aus dem Archiv der Universität Graz 19), dort bes. 99f. (FN 47); zur Geschichte der Universität Graz insgesamt in jenen Jahrzehnten vgl. Walter Höflechner, Geschichte der Karl-Franzens-Universität Graz. Von den Anfängen bis in das Jahr 2008, 2. verb. und erweiterte Auflage Graz 2009. Zum familiären Hintergrund vgl. auch die Artikel zur Familie in Wurzbachs Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich, Wien 1856 ff., bzw. die umfangreichen Materialien des Nachlasses Rollett im Stadtarchiv Baden wie des Nachlasses Alexander Rolletts im Universitätsarchiv Graz. – Ausdrücklich sei erwähnt, dass für die vorliegende Skizze keine Akten herangezogen wurden, weder aus dem Österreichischen Staatsarchiv, Abteilung Allgemeines Verwaltungsarchiv noch aus dem Universitätsarchiv Graz.

[13] Und zwar die beiden Schwestern Hermine (1837–1907) und Marie (1838–1908), die in den frühen Briefen der Brüder als „die Mädchen“ bezeichnet werden.

[14] Es waren dies: Auguste (1842–1916), die Josef von De(h)nhardt heiratete; Anton Carl (1843–1905); Richard (1845–1913), der als Geschäftsmann zumeist in Graz lebte; Adele (1846–1940), verheiratet mit Josef Schurz; Oskar (1849–1931), Ernst (1851–1922), Valerie (1852–1929) und Cornelius, genannt Cornel (1853–1924).

[15] Sie ist es, wenn in den Briefen von „der Mutter“ die Rede ist.

[16] Eingehend und naturgemäß sachkundig stellt Zoth in dem eingangs zitierten Nachruf „Zur Erinnerung ...“ 116—139 Rolletts wissenschaftliche Tätigkeit nach Sachgruppen geordnet dar.

[17] Zu diesem Bereich vgl. das Werksverzeichnis w.u.

[18] Brücke empfahl neben Rollett niemand anderen, und Carl Ludwig schrieb: „Der Mann, welcher unter allen jüngeren Physiologen nicht nur in Österrreich, sondern in der gesamten gebildeten Welt zu den bedeutendsten und vielversprechendsten gehört, heißt Dr. Rollet. Ich sage nicht zuviel, wenn ich behaupte, dass seit Rokitanskys Auftreten in Österrreich kein talentvollerer und ernsterer Mensch in den medizinischen Fächern hervorgetreten ist.“ S. dazu Herbert Hans Egglmaier, Die Gründung der Grazer Medizinischen Fakultät im Jahre 1863. Eine Fallstudie österrreichischer Bildungs- und Wissenschaftspolitik in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhundert, Graz 1986 (= Publikationen aus dem Archiv der Universität Graz 19) 99f. (Anmerkung 47). – Wenn Ludwig (wie andere auch) zeitlebens „Rollet“ und nie „Rollett“ schrieb, dann war das so falsch nicht, denn es war dies die ursprüngliche Namensform, die erst der österrreichisch-patriotische Großvater Anton Rollet während der napoleonischen Kriege in „Rollett“ umänderte, womit die Betonung verändert und die französischen Herkunft in den Hintergrund gedrängt wurde; frdl. Mitteilung von Herrn Dr. Rudolf Maurer, Leiter des Stadtarchivs Baden.

[19] Heute befindet sich an dieser Stelle der Baukomplex des Vorklinikums (Harrachgasse 21).

[20] In den Studienjahren 1867/68, 1874/75, 1882/83 und 1893/94.

[21] Für die Studienjahre 1872/73, 1883/84, 1894/95 und 1902/03. Rollett führte 1873 die bis dahin nicht übliche Berichterstattung des abtretenden Rektors ein.

[22] Es war dies eine nicht unproblematische Veranstaltung, da die katholische Studentenverbindung Carolina – oder wie formuliert wurde: Nicht die Carolina als solche, sondern „ihre Schläger“ – ausgeschlossen blieb, was zu scharfen Angriffen vor allem in der Wiener Presse führte und eine Diskussion bis hinein in das Abgeordnetenhaus nach sich zog („Wassilko-Affäre“), nachdem ja auch der Kaiser dies nicht zuletzt durch seinen (von Rollett ihm formulierten) Wunsch „Alma mater Carola-Francisca vivat, floreat, crescat!“ offensichtlich gebilligt hatte. S. neben der Tagespresse auch „Amtlicher Bericht über die akademische Feier aus Anlass der feierlichen Schlusssteinlegung und Eröffnung des neuen Hauptgebäudes der K.K. Karl-Franzens-Universität in Graz am 4. Juni 1895“, Graz 1895. – Hier sei nebenbei bemerkt, dass die Formulierung des kaiserlichen Zurufs ebenso irrig war wie es heute noch die Aufschrift auf dem Hauptgebäude der Universität Graz ist, die da lautet „Universitas litterarum Carola Francisca“ und so wohl von Max von Karajan stammt, der nicht wusste, dass die Universität 1827 anläßlich ihrer Erneuerung durch Kaiser Franz I. ganz offiziell auch einen lateinischen Namen erhalten hatte, der aber „Universitas litterarum Carolo-Franciscea“ lautete. – Anlässlich der Eröffnungsfeier stifteten Ehefrauen der Universitätsprofessoren, angeführt von Rolletts Ehefrau Rosa (und wohl auch auf dessen Veranlassung hin) der Universität eine Standarte, die lange in der Aula hing und sich heute im Universitätsmuseum befindet.

[23] Sie war damit wohl die erste in der Aula angebrachte bildnerische Würdigung nach der bei der Eröffnung 1895 bereits aufgestellten Statue des Kaisers. Auf sie folgte 1906 die Würdigung von Franz von Krones in Gestalt eines in ein Medaillon eingebetteten Reliefs.

[24] 1901 nahm Alexander Rollett als ein Vertreter der Akademie der Wissenschaften in Wien an den ersten Sitzungen der Association internationale des Académies teil, wo er sich besonders für Étienne-Jules Mareys Antrag auf eine internationale Vereinheitlichung der Skalen der medizinischen graphischen Registrierungsapparate einsetzte, nachdem er die Theorie des Mareyschen Myographions mit Hilfe seines Mathematikerfreundes Viktor Dantscher von Kollesberg ergründet hatte..

[25] S. dazu [Andreas Golob] in den Ausführungen zum Nachlass Rollett auf der Homepage des Archivs der Karl-Franzens-Universität; von ihm ist auch eine Arbeit zum Bereich der Volksbildung in der Steiermark und damit auch der diesbezüglichen Tätigkeit Rolletts zu erwarten.

[26] S. Karl Sudhoff, Hundert Jahre Deutscher Naturforscher-Versammlungen. Gedächtnisschrift zur Jahrhundert-Tagung der Gesellschaft Deutscher Naturforscher und Ärzte Leipzig, im September 1922, Leipzig 1922, 64.

[27] Er leitete gemeinsam mit Ladislaus Gundacker Graf von Wurmbrand-Stuppach, dem nachmaligen Landeshauptmann von Steiermark, und Admiral Bernhard von Wüllerstorf–Urbair, dem vormaligen Kapitän der Fregatte „Novara“ während deren Weltumseglung, das Unterstützungskomitee in Graz.

[28] Dabei machte er den Vorschlag für die Errichtung einer Reihe von Forschungsstationen in der Arktis.

[29] Diese Schreibung des Namens ist von ihrem Vater lange konsequent bevorzugt worden.

[30] Erwin erlag einer Scharlacherkrankung.

[31] Der beigezogene Pädiater erachtete wegen Aussichtslosigkeit alle Bemühungen für überflüssig und verordnete Rotwein ...

[32] Rollett war der Taufpate von Toeplers Sohn Max.

[33] Vor allem mit Lang und Pebal unternahm Rollett immer wieder Wanderungen im Bergland.

[34] Das Verhältnis zu Zoth war ein besonders nahes – Zoth war offenbar der einzige der Schüler, der zuletzt mit seinem Lehre im vertrauten Du verkehren durfte.

[35] Dessen Mutter in ihrem Kondolenzschreiben dankbar vermerkte, dass Rollett ihrem Sohn ein zweiter Vater gewesen sei.

[36] Dem von ihm geförderten Epidemologen Hermann Franz Müller, der einen erkrankten Kollegen pflegend selbst der Pest erlag, hat er sogar einen Nachruf gewidmet.

[37] Diesen als einen Schüler Rolletts zu bezeichnen, stellt aber bei aller Anhänglichkeit und Dankbarkeit, die Setschenow Rollett gegenüber bewiesen hat, doch eine zu pointierte Beurteilung dar.

[38] S. dazu die Angaben zu den Abbildungen w.u.

[39] Dies ging 1876 so weit, dass er sich ernstlich mit dem Gedanken trug, seine Professur in Graz niederzulegen und sich in Nachfolge seines Vaters als praktischer Arzt in Baden niederzulassen; dem hat sein Bruder Emil energisch und erfolgreich widerraten.

[40] Er war u.a. ein Mitbegründer des Deutschen Schulvereines im Jahre 1880. – Ehrenmitgliedschaften in Verbindungen sowie zahlreiche Einladungen zu Kommersen und diversen Festen vor allem in den 1860er Jahren in seinem Nachlass zeugen von einer regen Beteilung auch am meist deutschnational orientierten studentisch-akademischen Leben, wie sie für jüngere Professoren jener Zeit keineswegs außergewöhnlich war. Die pronociert deutschnationale Haltung hat Rollett bis an sein Lebensende bewahrt. Dies wurde seitens der deutschnationalen Studierenden noch nach seinem Tod dadurch gewürdigt, dass im November 1903, am Tage der Inauguration seines Amtsnachfolgers im Rektorat (es war die Zdenko Hans Skraup), an die 500 Studierende sich in feierlichem Zug durch die Stadt zu seinem Grab begaben.

[41] Unter dem 29. Dezember 1884 schrieb er an seinen Bruder: „Wir sind zwar sehr deutsch-national gesinnt, perhorreszieren aber das revolutionäre Deutschtum, verbunden mit dem lächerlichen Antisemitismus a la Schönerer.“ Die allgemeinen Verhältnisse illustrieren u.a. der Brief Max Grubers an Alexander Rollett ddo 1902 VII 31 Wien und die diversen Schreiben an Rollett im Juni und Juli 1895 im Zusammenhang mit der Wassilko-Affäre.

[42] Es war diese eine 1896 begründete Abspaltung der Schönerer-Bewegung, die zur Vorläuferin der Großdeutschen Volkspartei der ersten Republik wurde.

[43] Dazu die eingangs erwähnte Dissertation von Angelika Czaschka.

[44] Rolletts Konzept einer Antwort an Ludwig findet sich im Ahang zu Brief Nr 2088.

[45] Die Krankheit muss einen außerordentlich dramatischen Verlauf genommen haben, da unter dem 20. September bereits Genesungswünsche an Rolletts Ehefrau und nicht an ihn persönlich adressiert wurden.

[46] S. die beiden Fotografien am Ende des Abbildungsteiles. – Die Universität hat am 17. Oktober 1903 in der Aula des Hauptgebäudes noch eine akademische Gedenkfeier abgehalten. Sie hat wohl im Jahr darauf schon Rollett auch durch die Aufstellung einer vom Ministerium in Auftrag gegebenen Büste in der Aula geehrt. Eine im Nachlass befindliche Totenmaske hat der Bildhauer Hans Brandstetter abgenommen.

[47] Diesem Werksverzeichnis liegen die von Rudolf Klemensiewicz in seinem „Nachruf für Alexander Rollett“ (Graz 1904) und von Oskar Zoth in seinem Nachruf „Zur Erinnerung an Alexander Rollett“ in Pflügers Archiv 101 (1904) 102–153 veröffentlichten und auch von Angelika Czschka, Das Physiologische Institut der Universität Graz unter Alexander Rollett 1863–1903, Graz 1977, 44–57, verwendeten Werksverzeichnisse zugrunde. Für den Hinweis auf die Nr. 78 (Über Volksbildung) ist Herrn Reg.Rat Reinhold Aigner, welcher in seiner Bibliothek ein Exemplar dieses Artikels fand, und Hern Dr. Andreas Golob, der in eben diesem Bereich arbeitet, für diesbezügliche Informationen zu danken. – Zu beachten ist, dass vor allem die Bände der Sitzungsberichte der Akademie der Wissenschaften in Wien sehr häufig nicht in dem der Jahrgangszählung entsprechenden Jahr, sondern erst im Folgejahr erschienen sind, was verschiedentlich zur Verwirrung führte. Festzuhalten ist auch, dass Separatabdrucke aus Zeitschriften nicht selten vor dem Gesamtband, in den die Arbeiten eingereiht wurden, erschienen sind und deshalb ein früheres Erscheinungsjahr aufweisen; auch weichen Separata gelegentlich im Titel in der Orthographie vom Zeitschriftenaufsatz ab. – Leider konnten nicht alle Arbeiten vollständig bibliographiert werden. Für allfällige Recherchen ist wichtig zu wissen, dass Rolletts Name in der Literatur nicht selten nur als „Rollet“ geschrieben wurde und wird. Abkürzungen: SBWien = Sitzungsberichte der kaiserlichen Akademie der Wissenschaften (in Wien); math.-nat. Kl. = mathematisch-naturwissenschaftliche Klasse; hg = herausgegeben.

[48] In dieser Reihe von sechs Vorträgen hielt Ernst Mach am 7. 3. 1865 seinen Vortrag „Ueber eine merkwürdige Einrichtung des Ohres“, Karl Schenkl sprach „Ueber die Zeus-Religion“, Karl Peters über geologische Katastrophen, Karl Folwarczny über Bessemer-Stahl und Max von Karajan „Ueber Eros und Psyche“. Der Reinertrag dieser Vorträge war zur Gründung eines archäologischen Kabinetts an der Universität bestimmt.

[49] Erzherzog Karl Ludwig verstarb nach schwerer Krankheit 1896. – In Zusammenhang mit dieser Tätigkeit Emil Rolletts wäre die im Archiv der Universität Graz erliegende „Hofkorrespondenz“ Emil Rolletts auszuwerten, die hier nicht berücksichtigt wurde.

[50] Es sei hier nochmals auf den umfangreichen Nachlass der Familie Rollett im Stadtarchiv Baden verwiesen.

[51] Diese Stücke stammen durchwegs aus dem Nachlass im Stadtarchiv Baden.

[52] Deren Zahl ist deshalb nicht exakt ermittelbar, weil nicht die Identität aller Schreibenden ermittelt und daher die Zusammenführung unbekannter, potentieller aber identischer Briefschreiber, nicht bewerkstelligt werden konnte, was natürlich eine Fehlerquelle darstellt. S. dazu w.u. die Liste der Schreiber und Schreiberinnen.

[53] Dem entsprechend sind auch marginale Mitteilungen aufgenommen worden (mit Ausnahme der noch zu erwähnenden Gratulationskärtchen).

[54] Dies hängt auch damit zusammen, dass die Fertigstellung der Arbeit auf Grund der eingangs geschilderten Umstände eher zu einem Zwischenspiel in der Arbeit an den Briefen an Hammer-Purgstall geraten ist.

[55] Ein Beispiel ist der Krakauer Pathologe Alfred Biesiadecki in vier verschiedenen Schreibweisen. In Hinblick auf diese Gegebenheiten wurde eher vorsichtig vorgegangen, nicht nur bezüglich von Namen wie Meier in den vielfältigen Erscheinungsformen. Die Liste der im Text der Briefe in Kapitälchen gesetzten Namen (unten 2.5) verdeutlicht dies in einigen Fällen.

[56] In diesem Zusammenhang sei darauf hingewiesen, dass das primäre Ziel die Vermittlung der Inhalte der Korrespondenz ist, insoferne ist von klassischen Editionstechniken abgegangen worden.

[57] Russische Briefschreiber haben ihre Namen mitunter der Sprache des jeweiligen Gastlandes anzupassen gesucht – so schreibt sich Chodin in Österreich „Chodin“, in Frankreich aber „Hodine“; Dobroslawin (so bei Borodin) unterzeichnet in französisch geschriebenen Briefen mit „Dobroslavine“; da derartige Fälle belassen wurden, empfiehlt sich auch eine Suche mit Trunkierung wie „Dobrosla“.

[58] So ist bei flüchtiger Schrift „Manser“ kaum von „Mauser“ zu unterscheiden, wenn kein u-Häkchen verwendet wurde.