Anna Brötlj von °Scheydich ob Lindouw
Thoubhüsslin - 2 °Anna Brötlj von °Scheydich ob Lindouw, und Agnes Hafnerj von Solothurn Diewyl bemelte Anna ein zymblich betagte frow, dem allmuossen noch zücht, und inn wynhüsern sich voll trinkt, die glesser vor den + lüthen hinweg nimpt, und inen den wyn usstrinckt, sodann ist Agness Hafnerj ein wyl zuom Nüwenhuss umbzogen, und als sy hie gwarnet sich hinweg zthuondt, sy aber dasselb nit thuon wöllen sindt sy beyde ins Thoubhüsslin gleyt und uff Mentag den letsten tag Höwmonats ditz 64 jors, gnedigklichen wider ussglassen, habent den innhallt gmeyner urphet, dorby ouch geschworen, das sy sich von statt und landt Basell hinweg thuon und darin onerloupt nit wider kommen sollen, by peen des halsysens und schwemmens. Niclaus Im Hoff Notarius subscripsit
Bettler
allmuossen
Heinrich Grof °von Keyserstuol
Thoubhüsslin - 2 °Heinrich Grof °von Keyserstuol und Michel Mërckell von Pfortzheim, hatt nummen ein arm Augustin Steck min her vogtAugustin Steck kommt in anderen Urfehdeverfahren vor, siehe Urfehdeeinträge Jerg Vollmer von Schaffhussen dess nochrichters knecht (fol. 46 verso), Peter Mayer von Orsny ein halb myl von Fryburg inn Üchtlandt glegen ein lackey (fol. 49 recto), Anthonj Jacote von Schërlin Fryburger und Berner herschafft, ein kessler (fol. 58 recto) und Jocob Keller der vollterer (fol. 59 recto) für andere Urfehdeverfahren, hatt dise zwen bettler über nacht inns Thoubhüsslin lossen legenund umb 1 lb gestrofft von wegen das sy sich zuom Schaltenbrandt mit wyn überladen, und darnach die frygen stross abzogen, ein wyldt geschrey und bëttlens ghept, und wann man sy fürgwyssen, haben sy bössen bescheidt geben, und anzeigt min Herr Bürgermeister und Zunfftmeister habe inen erloupt zehöuschen, doran sy aber die unworheit fürgeben. Sindt uff Sontag den 20 Augustj anno 64 mit gmeyner urphet gnediglichen wider ledig glossen, habent darby ouch geschworen das sy inn jar und tag nitt wider harin kommen noch höuschen sollen, by peen des halsysens und der ruoten. Niclaus Im Hoff Notarius subscripsit
Bettler
bëttlens
Gallj Müller von Haslaoch, uss dem Küntzger thal
Thoubhüslin - 1 ° Gallj Müller von Haslaoch, uss dem Küntzger thal Alsdann er ein eewyb zuo Almsswyler hatt, ein zytlang daselbst gwont, ettwan hie bëttlet, und als im ein all muossen vor Meister Hans Leyderers huss worden, hatt er sich nit wellen ersettigen lossen, sonder mehr wellen haben, ist aber dermassen vollen wyns gsin, das er kum hatt ston können, desshalben er ins Thoubhüslin gleyt und uff Mittwochen den ersten Novembris ditz 64 jars, mit gmeyner urphet, gnedig lichen wider ussglossen, hatt darby ouch geschworen das er sich von statt und landt Basell hinweg thuon, und darin oner loupt, nit wider kommen solle, by peen des halsysens und der ruoten. Niclaus Im Hoff Notarius subscripsit
Bettler
bëttlet
Cuonrat Ruolat von a Balen uss einem dorff ob Morfe Berner pieth gelegen
Köferlj - 1 °Cuonrat Ruolat von a Balen uss einem dorff ob Morfe Berner pieth gelegen Demnach dieser alter man so by sybentzig joren allt biderben lüthen das allmuossen ab genommen und uff der Sägj inn mindren Basell, by heyterem tag, mit einer bettlerin so by 16 joren allt sinen muotwillen getryben, ein jung kindt by im ghept, das ob zechen oder zwölff personen im zuogsëchen, + ist er inn gfenckniss gleyt, und nochdem er durch die Syben herren verhört, hatt man in inns halsysen gestellt und mit ruoten usshouwen lossen ,uff Mittwochen den 22 des Augstmonats ditz 65ten jors , hatt den innhalt gmeyner urphet dorby ouch gschworen, das er sich zechen myl von statt und landt Basell hinweg thuon und darin onerloupt niemer mer kommen noch sich finden lossen solle, by peen des schwerts. Niklaus Im Hoff Notarius subscripsit
Bettler
allmuossen
Caspar Fürfelder der küfer von Basell
Varnsperg °Caspar Fürfelder der küfer von BasellCaspar Fürfelder kommt in einem anderen Urfehdeverfahren vor, siehe Urfehdeeintrag Frantz Morra von Thono Berner pieth ein murer und Anna Brunnerj von Thono sin eefrow (fol. 43 recto) für anderes Urfehdeverfahren Inn dem jar als man zalt von der geburt Christj, unsers lieben Herren, thusent fünffhundert sechstzig und fünffe uff Mentag den dritten Septembris , inn dem schloss Varn sperg, vor mir nochgeschribnem geschwornem notarien, inn bysin des edlen und vesten Junckher Hans Philipps Offem burg vogts zuo Varnsperg, Caspar Fürfelder der küfer von Basell, gesundt lybs und mit guoter vernunfft, fry ledig aller banden, und on einichen zwang, on alle fürwort sich bekant hatt. Demnach und er von wegen siner misshandlung und diebstalshalben doran er ergriffen worden, inn der edlen gestrengen, frommen erenvesten, fürsichtigen, ersamen und wysen herren Burger meister und Rhat der statt Basell, gefangenschafft des schlosses Varnsperg kommen, inn wellicher er bekannt und vertechen habe wie harnoch volgt nemblichen Das er uff Zinstag den 21 tag Augustj, Hanss Vögtlj zuo Rotenfluo, ins huss gangen und imme allerley blunder, wo sy nit ergriffen weren worden entweren wellen, es habe aber ine der welsch, so mit imme gefangen, darzuo verursachet. Mer habe zuo Buss, sampt sinen gsellen einer wittfrowen ungevorlich uff 20 lb werch entweren helffen, zuo Wytnouw dasselb verkoufft, aber imme anderst nützit, weder das er ein mal oder viere, mit inen geessen, darvon worden. Mehr habe er zuo Strassburg einem ein rockh entwert, und darum inn gfangenschafft kommen, mer habe er einem würth zuo Amsswyler ein bösen rock genommen, und dorumb ouch ingelegt wordenMer bekannt das er by iro drygen gesessen inn der ouw zuo Rinfelden, und wol gsechen ein knollen silbers, er habe aber mit inen nützit ze schaffen gehept und wüsse nitt wo sy mit hin kommen. Mer habe er ein bettler, by Anwyl wundt geschlagen, er habe aber inn do hin grösslich verursacht, mer bekannt das er dem predicanten zu Buss getröwt. Mer bekannt und verzechen, + das der ein under sinen gsellen, so zuo Buss by ime gsin, ein kessler heisse Melcher von Kellickhen, der ander Ruodin Negelin uss Zürich pieth, der dritt Gallin Zymmermann heisse, und lige Ruodin Negelins frow, zuo Howenstein gefangen, und habe zuo Langenbruck gehört, sy haben einen zuo Liestall, mit einem bymesser gestochen. Und wiewol ir Gnad und S.eine E.hrsame W.eisheit in der ursachen und sollichen siner vylfaltigen misshandlunghalb, an sinem lyb und leben, (wie dann schon, die amptlüth ir urtell über inn gefellt, das man ab im mit dem strangen richten solte), zestroffen guot fuog und recht gehept, so haben doch sy uss besondern gnaden, die scherffe des rechtens hindan gestellt, und in umd sinder frommen eltern, und jugent willen, ob er von sollichen sachen abston welte, doch mit nochvolgenden gedingen, begnadiget und der gfangenschafft ussgelossen. Namblichen das er sich von statt und landt Basell zechen myl wegs, schyben wyss hinweg thuon, und darin ewigklich niemer mer kommen noch sich finden lassen solle, mit dem anhang wo er disen eydt und urphet, nit halten, sonder inn einem oder mer articklen, verprechen, und übersechen, oder wider den innhallt gmeyner urphet, worten oder werckenhalb handlen wurde, wie sich das fügte, das dann er von stundt an, noch sollichem übertretten, ein meineidiger erloser verzellter mann geheyssen und sin solle. Also wo und an wellichen enden er betretten und behept, das er dann on alle clag, als einer der sin lyb und leben wol verwürckt hatt, und desshalb nützer von der welt gethon, dann darby gelossen, on einiche wythere berech tigung mit dem schwert vom leben zuom todt gericht werden solle, davor solle inn nützit frygen, fristen, schützen noch schirmen kein gericht noch recht geystlichs noch weltlichs, dann er sich deren aller inn bester form verzygen und begeben hatt, Geben und beschechen, im jar und uff den tag als obstot. Niklaus Im Hoff Notarius subscripsit
Bettler
bettler
Hans Göüschell von Winterthur der nochrichter
Eselthurn – 1 ° Hans Göüschell von Winterthur der nochrichter. Demnach er am heyligen Ostertag, mit dem nochrichter von Rinfelden sich toll und voll truncken, und under der Linden, mit tantzen, springen, ein schandtlich leben triben, wie er dann dess vergangnen jars am Carfritag ouch ein sollich wessen gfürt, das im hingangen, und als die stattknecht kommen, hatt er inen das huss vorgehallten sich zuo wer gstellt, und den nochrichter von Rinfelden schützen wellen, + desshalben er inn Eselthurn gleyt umb 20 gulden gestrofft, und uff Zinstag den 16 des Aprellens diz 66ten jors wider ledig glossen, hatt ein vollkommene urphet, dorby ouch geschworen, das er sich dess uffenthalts mit den kessleren und starcken bëttleren abthuon, dann wo er also mit sinem tëmpffen und tössen wie bisshar fürfaren, werde im ettwas schwërers uff den hals wachssen. Niclaus Im Hoff Notarius subscripsit
Bettler
bëttleren
Michell Meüchlj von Hochen Krey
Toubhüslin – 2 ° Michell Meüchlj von Hochen Krey, und Mergelin Ackermënnj von Rotwyl. Diewyl dies zwey biderben lüthen das allmuossen abgnommen mir einandren umbher ziechen schnuory tryben, und gedochter Michell, ein kindt oder sechsse doheimen sitzen hatt, und mit diser trüllen im landt umbher vast jorund tag zogen, zebettlen, sind sy ins Thoubhüslin gleyt und uff Mentag den 8 Julij ditz 66 jars mit gmeyner urphet gnediglichen wider ussglossen, habent darby ouch sampt und sonders geschworen, das sy sich von statt und landt Basell hinweg thuon und darin onerloupt nit kommen noch sich finden lossen sollen, oder inen werde ettwas uff den hals wachsen das inen zeschwer sin werde. Niclaus Im Hoff Notariussubscripsit
Bettler
allmuossen
Rolandt Raffre von Parys
Thoubhüslin – 1 ° Rolandt Raffre von Parys Die allmuossen diener haben in inns Thoubhüslin legen lassen, dorum das er ein oug und ein achsslen verbunden, doran er aber kein schaden ghept, sonder damit ein falsch prucht. Nochdem er aber durch die Sybenherren verhört, ist er uff Mentag den 29 Septembris ditz 67 jars, mit gmeiner urphet gnediglichen wider ussglossen, darby er ouch geschworen, das er sich von statt und landt Basell hinweg thuon und darin onerloupt nit kommen solle. Niklaus Im Hoff Notarius subscripsit
Bettler
allmuossen diener
Jocob Willig von Ayatz uss dem Ougstthal,
Thoubhüslin- 1 ° Jocob Willig von Ayatz uss dem Ougstthal, Diewyl diser betagter mann, sërgen umb einandren treyt, und sin eefrow biderben lüthen das allmuossen abnimpt, ist er als ein frömbder die vergangnen tag uff die wacht kommen, und vollen wyns gsin. Desshalben er ins Thoubhüslin gleyt, und uff den heyligen Oster oben ditz 68 jars , gnediglichen wider ussglossen, hatt den innhallt gmeyner urphet, darby ouch geschworen, da er und sin frow sich von statt und landt Basell hinweg thuon und darin onerloupt nit kommen sollen. Niclauss Im Hoff Notarius subscripsit
Bettler
biderben lüthen das allmuossen abnimpt
Michell Strowvogell von Nider Aspach genant Michell von Thann.
Thoubhüslin - 1 ° Michell Strowvogell von Nider Aspach genant Michell von Thann. Diser allter mann, zücht hin und wider im landt umbher, zebëttlen, und ettlicher böser gsellschaffthalben verdocht, desshalben er inn gfenckniss dess Thoubhüslin gleyt, und uff Mittwochen den 21 Julij ditz 68 jars nochdem er verhört, gnediglichen wider ussglossen, hatt dorby ouch ge- schworen das er sich von statt und landt Basell hinweg thuon und darin onerloupt nit kommen solle, by peen dess meyneydts. Niklaus Im Hoff Notarius subscripsit
Bettler
zebëttlen
Caspar Hockenfuos von Mecken Lutzerner pieth,
Brucker - 1 Uolin - 1 ° Caspar Hockenfuos von Mecken Lutzerner pieth, und Verena Suterin von Alenspach sin eefrow hatt nur ein handt. Diewyl diser bettler so an zweyen krucken godt, durch einen so inn gfangenschafft ligt, der gestolen, gemordt und brennt hatt, angeben worden, das er sin gsell sin sollte, ist zuo dissem gryfen, und ingleyt. Nochdem und aber sy verhört, hatt man diese zwey wider der gfangenschafft uff Mentag den nündten Augustj ditz 68 jars erlossen, habent den innhalt gmeyner urphet, darby ouch geschworen, das sy sich beyde von statt und landt Basell hinweg thuon, und darin onerloupt nit kommen sollenn. Niklaus Im Hoff Notarius subscripsit
Bettler
bettler
Dieterich von Lamersch uss Lottaring
Thoubhüslin - 1 ° Dieterich von Lamersch uss Lottaring, ein armer dorechter mensch. Disser bettler ist am Kornmerckt nachts by der Brotlouben funden,, und ins Thoubhüslin gleyt, diewyl er aber dorecht hatt man in uff den 19 Septembris, ditz 68 jars, mit gmeyner urphet, wider ussglossen, und im dorby anzeigt, das er sich an andere ort hinweg thuon, und unser gnedige Herren ongeirrt lossen solle. Niklaus Im Hoff Notarius subscripsit
Bettler
bettler