ST-G-SCHRIFT
Identifikation und Kontext
Bezeichnung | ST-G-SCHRIFT |
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URI | http://gams.uni-graz.at/o:stgd.ontology#001264 |
Realisiert in Schriftschnitt | ST-G-SCHRIFT, KORPUS ST-G-SCHRIFT, TERTIA ST-G-SCHRIFT, CICERO |
Erscheinungszeitraum (im Korpus) | 1904 bis 1932 |
Tritt auf in | Die Fibel. Auswahl erster Verse (Gesamt-Ausgabe Bd. 1, 1927) Die Bücher der Hirten- und Preisgedichte, der Sagen und Sänge und der hängenden Gärten (3. Aufl., 1907) Die Bücher der Hirten- und Preisgedichte, der Sagen und Sänge und der hängenden Gärten (Gesamt-Ausgabe Bd. 3, 1930) Hymnen, Pilgerfahrten, Algabal (3. Aufl., 1905) Hymnen, Pilgerfahrten, Algabal (Gesamt-Ausgabe Bd. 2, 1930) Das Jahr der Seele (3. Aufl., 1904) Das Jahr der Seele (Gesamt-Ausgabe Bd. 4, 1928) Drei Gesänge. An die Toten. Der Dichter in Zeiten der Wirren. Einem jungen Führer im ersten Weltkrieg (1. Aufl., 1921) Krieg. Dichtung von Stefan George (1. Aufl., 1917) Das Neue Reich (Gesamt-Ausgabe Bd. 9, 1928) Maximin. Ein Gedenkbuch (1. Aufl., 1907) Der Siebente Ring (1. Aufl., 1907) Der Siebente Ring (2. Aufl., 1909) Der Siebente Ring (Gesamt-Ausgabe Bd. 6/7, 1928) Der Stern des Bundes (1. Aufl., 1914) Der Stern des Bundes (Gesamt-Ausgabe Bd. 8, 1928) Der Teppich des Lebens und die Lieder von Traum und Tod. Mit einem Vorspiel (3. Aufl., 1904) Der Teppich des Lebens und die Lieder von Traum und Tod. Mit einem Vorspiel (Gesamt-Ausgabe Bd. 5, 1932) |
Beschreibung | Die St-G-Schrift (kurz für „Stefan-George-Schrift“) tritt das erste Mal 1904 in der dritten Auflage von „Das Jahr der Seele“ auf, ab 1907 erscheint sie im Schriftmusterbuch der Druckerei Otto von Holten. Gestalterisch orientiert sich die Schriftart einerseits an historischen Schriften (z. B. karolingische Minuskel, römische Unziale) und andererseits an der stilisierten Handschrift Georges. Einige Majuskelformen scheinen an den Majuskelschriften Lechters orientiert. Wer die Schrift designte und schnitt (z. B. George selbst, die Druckerei Otto von Holten oder der Gestalter Melchior Lechter) ist jedoch bis heute ungeklärt. |
Kommentar | Die St-G-Schrift durchlief mit der Zeit (1904, dritte Auflage von „Das Jahr der Seele“, bis 1927–34, „Gesamt-Ausgabe“) mehrere gestalterische Modifikationen. 1904 basiert die Schriftart fast gänzlich auf der Akzidenz Grotesk, nur zwei Typen sind St-G-spezifisch: Die Minuskelformen „t“ und „k“ mit gekappten Oberlängen. Später werden weitere Typen St-G-spezifisch modifiziert, darunter die Formen der Minuskel „e“, der Minuskel „w“ und viele mehr (siehe Typenrepertoire). Im Kontext ihrer Zeit war die Verwendung bzw. die Gestaltung der St-G-Schrift sowohl modern als auch rückwärtsgewandt. Modern war sie vor dem Hintergrund, dass Groteskschriften damals kaum für den Satz längerer Texte verwendet wurden, was sich u. a. durch die Bauhaus-Typografie änderte. Traditionell war sie aber durch die Formreferenzen auf historische Schriftarten. Im Kontext des Antiqua-Fraktur-Streits stellte die St-G-Schrift als Groteskschrift außerdem einen Sonderweg dar, mit dem sich die Drucktexte typografische ganz unabhängig positionierten. |
Gestaltung
Klassifikation | Schriftgruppe 4211: Statisches Formenprinzip + Runde Linien + Ohne Strichkontrast + Serifenlos. |
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Gestaltungsmerkmale | horizontal begradigt, vertikal begradigt, verkürzt, gebogen, geöffnet, mittig, spitz |