Das Itinerar des Paolo Santonino

Ein kulinarhistorisches Dokument

Übersicht der Mahlzeiten

Cividale del Friuli, Samstag, 26.08.1486
  • Dort nahm er das Mahl mit seinem Gefolge ein, bei dem wir, weil Samstag war, ausgezeichnete Fische hatten und unter anderen eine zweipfündige Äsche.
  • (Egger, S. 79)
Kred, Sonntag, 27.08.1486
  • und nahm bei der genannten Kirche das Mittagmahl ein. Es wurden dabei mehrere Gänge aufgetragen und unter anderem ein Schweinsbraten.
  • (Egger, S. 80)
Kred, Sonntag, 27.08.1486
  • wo wir ein kärgliches Abendessen aus den Resten des Mittagessens hatten.
  • (Egger, S. 80)
Kobarid, Montag, 28.08.1486
  • Die Mahlzeit nahmen wir nach dem Gottesdienste im Hause des dortigen Vikars, Herrn Andreas, der unter anderen Gängen eine junge Gans auftischte.
  • (Egger, S. 80)
Tolmin, Dienstag, 29.08.1486
  • Trotzdem begannen wir das Essen mit frischen Nüssen,
  • dann mit Ziegenkäse und sehr schwarzem Roggenbrot, das aber bei unserem Hunger schmeckte,
  • drittens hatten wir in Wasser gekochte Eier,
  • viertens eingesalzene Forellen,
  • fünftens zum Abschluß gebratene Hühner.
  • Unser Bischof aber verzehrte einen gebratenen Bilch, den die Diener unterwegs erbeutet hatten, eilends und allein.
  • (Egger, S. 81)
Cerkno, Mittwoch, 30.08.1486
  • Dort empfing uns freundlichst der Herr Pfarrer Johannes, der uns ein üppiges Mahl mit frischen und ausgezeichneten Forellen bereitet hatte.
  • (Egger, S. 82)
Cerkno, Mittwoch, 30.08.1486
  • er hat uns mit zahlreichen und buntwechselnden Gerichten erfrischt.
  • (Egger, S. 82)
Škofja Loka, Donnerstag, 31.08.1486
  • Nachdem wir das Mittagessen im dortigen Pfarrhofe eingenommen hatten
  • (Egger, S. 84)
Škofja Loka, Donnerstag, 31.08.1486
  • bot uns eine ebenso reichliche wie ausgesuchte Tafel
  • (Egger, S. 85)
Kranj, Freitag, 01.09.1486
  • sind dann beim Mahle gesessen, dem Forellen und Äschen nicht fehlten
  • (Egger, S. 85)
Kranj, Samstag, 02.09.1486
  • nahmen wir an der Tafel Platz.
  • Es wurde jedoch nichts aufgetischt, was diesem Tagebuch einzufügen wert ware.
  • (Egger, S. 86)
Tržič, Sonntag, 03.09.1486
  • Das Mahl war bewundernswert zusammengestellt und üppig bereitet, es mangelte nicht an wohlschmeckenden Speisen weder punkto Zahl noch punkto Abwechslung.
  • AuchForellen kamen zur Begutachtung vor den Bischof und die Mahlgenossen.
  • Und sie entschuldigten das Ausbleiben der Fische am gestrigen Tage, wo die Forellen sehnlich erwartet wurden, mit Schlechtwetter und mit dem langen Wege.
  • (Egger, S. 88)
Tržič, Sonntag, 03.09.1486
  • Wir hatten hier, gemessen an der Unwirtlichkeit und Kleinheit des Ortes, ein ausreichendes Essen, dem nicht die guten Fische fehlten
  • (Egger, S. 89)
Tržič, Montag, 04.09.1486
  • nachdem wir als Jause zwei Speisen eingenommen hatten
  • (Egger, S. 89)
Tržič, Montag, 04.09.1486
  • Daselbst fehlte Weizenbrot,
  • doch haben wir mit Gier das aus reinem Roggen und Hirse gegessen.
  • (Egger, S. 91)
Tržič, Montag, 04.09.1486
  • uns noch um die zweite Nachtstunde einen Diener mit vortrefflichen Wallern zugeschickt
  • (Egger, S. 92)
Burgruine Rosegg, Dienstag, 05.09.1486
  • Als er nach der Begrüßung sah, daß für uns noch keine Mahlzeit bereit stand, obwohl es schon Mittag war, schickte er eilends zwei Diener, die mit ihm herabgestiegen waren, zur Burg zurück.
  • Diese kehrten bald zurück, der eine brachte einen Holzbehälter voll schwimmender Rutten, der andere zwei Krüge voll vorzüglichen Weißweines aus Cormons.
  • Mit diesen Gaben beschenkte der Edle, gutwillig und heiteren Antlitzes, unseren Bischof und, was nicht geringer einzuschätzen war, er ging in die Küche, ließ die Fische auf beste Art richten und trug sie schließlich mit eigenen Händen zum Tische, an dem wir mit Herrn Georg Lebecher, dem Archidiakon von Villach, saßen.
  • (Egger, S. 93-94)
Burgruine Rosegg, Dienstag, 05.09.1486
  • und zur Genüge erfrischt worden sind.
  • (Egger, S. 94)
Villach, Sonntag, 10.09.1486
  • hatten wir ein Mahl bei dieser Kirche
  • (Egger, S. 103)
Villach, Montag, 11.09.1486
  • kehrten wir im nahen Dorfe Vellach zum Mittagessen ein.
  • (Egger, S. 104)
Villach, Montag, 11.09.1486
  • Daselbst wurden mehr und schmackhaftere Gänge aufgetragen als anderswo, ein Verdienst des sorgsamen Herrn Johann Fröhlich, den ich soeben erwähnt habe.
  • Wir bekamen nämlich:
  • erstens junge Hühner in weißer köstlich gewürzter Soße,
  • zweitens fette Hennen mit Rindfleisch in eigenem Saft gedünstet und eingemacht,
  • drittens ganz frische Forellen, die aus dem nächsten Bache gebracht waren,
  • viertens gebratene Hühner mit Lendenbraten vom Rind,
  • fünftens frisches Kraut,
  • als Nachspeise eine fette Mehl-, bzw. Reissuppe, die vortrefflich schmeckte.
  • Dabei fehlte nicht weißes Gebäck von prächtiger Form
  • und nicht Wein, der den guten Gerichten nicht nachstand.
  • (Egger, S. 104)
Villach, Montag, 11.09.1486
  • bekamen dort ebenfalls gutes Abendessen.
  • (Egger, S. 104)
Villach, Dienstag, 12.09.1486
  • kurz nach dem Mittagessen
  • (Egger, S. 105)
Burgruine Finkenstein, Mittwoch, 13.09.1486
  • waren zum Mittagessen Gäste im Hause des genannten Geistlichen Urban.
  • Dabei wurden nicht weniger als acht Gänge aufgetragen.
  • (Egger, S. 109)
Burgruine Finkenstein, Mittwoch, 13.09.1486
  • nach der Mahlzeit
  • (Egger, S. 109)
Villach, Freitag, 15.09.1486
  • nach einem stärkenden Mahle
  • (Egger, S. 110)
Villach, Freitag, 15.09.1486
  • wurde er von diesem zu einem Mahle, wo es eine fünfpfündige Forelle gab, zusamt dem Herrn Johann Fröhlich, dem vortrefflichen Priester, und vier solchen Amtsbrüdern eingeladen und ist der Einladung gefolgt.
  • Er hätte in dessen Hause noch von vielen anderen Gängen nehmen können, wenn der Magen des Santonino das Gegessene bereits verdaut gehabt hätte, doch was er nicht leisten konnte, haben entsprechend die anderen Mahlgenossen erfüllt.
  • (Egger, S. 110)
Villach, Samstag, 16.09.1486
  • Dort speisten wir von vielen Gängen
  • (Egger, S. 111)
Villach, Samstag, 16.09.1486
  • Beim Abendmahl sättigte er alle mit Ausnahme des Santonino, der wegen des Samstages fastete, reichlich mit guten und kostbaren Fischen.
  • (Egger, S. 112)
Burgruine Rosegg, Sonntag, 17.09.1486
  • Bei der Tafel wurden zuerst aufgetragen auf einer weiten Schüssel Hühnchen, genauer gesagt mehrere fette Hennen in Suppe, welche mit Eiern und Gewürzen hergestellt und gefärbt war. Mit kräftigem Appetite haben wir sie verzehrt, sodaß nur die Knochen übrigblieben.
  • Zum zweiten hatten wir viele ausgezeichnete Fische, in Wein gekocht; bei diesen griffen wir zu, als ware es das erste Gericht gewesen.
  • An dritter Stelle waren große, mit Eiern angerichtete Krebse, deren Genuß Freude bereitete;
  • viertens wurden hereingetragen andere Hühner, gebraten, und Lendenbraten vom Rind, augezeichnet gemacht;
  • fünftens andere Fische in schmackhaftem mit Mandeln versetztem Aspik.
  • Sechstens Kraut mit Speck und Brustkern.
  • Siebentes nahmen wir zwölf Rebhühner bzw. Wachteln ein, die mit viel Mühe erlegt und von angenehmstem Geschmacke waren.
  • Achtens Hirse in fetter Suppe gekocht, was ein sehr süßes und ergötzliches Gericht gab.
  • Für alle Mahlgenossen floß reichlich roter und weißer Wein,
  • das Brot war weiß und federleicht,
  • und jeder von uns hatte einen silbernen Becher oder einen gläsernen oder einen aus Kristall, in welchen Beyfuß, Raute, Salbei und Gurkenkrautblüten eingelegt waren.
  • Wir zogen das Mahl ob der Fülle der Gerichte länger, als es anständig war, hinaus und endlich standen wir schwitzend auf. Der genannte edle Herr Burghauptmann kredenzte uns noch bei der Danksagung eigenhändig einen vollen Becher jungen Weines.
  • (Egger, S. 114)
Burgruine Rosegg, Sonntag, 17.09.1486
  • Abendmahl, bei dem außer anderem Wachteln, bzw. gebratene Rebhühner kamen mit ganzen Nelken und Zimt gespickt
  • und nach diesen zwanzig Rutten, gesotten und schmackhafter noch als Forellen. Davon nahmen wir, was wir konnten.
  • (Egger, S. 115)
Burgruine Rosegg, Montag, 18.09.1486
  • Bei diesem Mahle gab es viele Gänge verschiedenen Fleisches
  • und zwei von guten Fischen.
  • (Egger, S. 116)
Burgruine Rosegg, Montag, 18.09.1486
  • gemeinsam einen Trunk tun
  • (Egger, S. 116)
Burgruine Rosegg, Montag, 18.09.1486
  • Wenigstens acht Gänge, alle mit einziger Kunstfertigkeit zusammengestellt und bereitet, haben uns nämlich dieses Mahl zu einem Vergnügen gemacht.
  • Unter anderem gab es Wildhühner und Welse und Forellen, größere als gewöhnlich und mehr.
  • (Egger, S. 116)
Burgruine Rosegg, Dienstag, 19.09.1486
  • Nachdem alles, was zum Gottesdienste gehörte, getan war, saßen wir beim Mahle.
  • Obschon dabei die Gänge in ausgezeichneter Güte aufgetragen worden sind, war doch keiner der Mahlgenossen zufrieden mit Ausnahme des Herrn Bischofs. Denn wir hatten zwar doppelt Wein, weißen und roten, allein der erste war sehr sauer, der zweite schmeckte gleichzeitig nach Essig und muffig. Beide waren ein unerwünschter Trunk, da jener starke und üble Beigeschmack weder durch viel Wasser beseitigt noch gemildert werden konnte. Nützlich war dabei nur, daß wir alle und besonders darunter einige nüchterner als gewöhnlich vom Tische aufstanden.
  • Der Bischof jedoch behielt sorgsam einen auszeichneten [sic!] Wein für sich und trank ihn genüßlich, indem er ihn bewachen ließ, damit sein Naß länger fließe.
  • (Egger, S. 117-118)
Burgruine Rosegg, Dienstag, 19.09.1486
  • Wir hatten als ersten Gang zwei gemästete Kapaune, im eigenen Safte gedünstet. Diese waren so fett, daß bei ihnen kaum die Knochen zu finden waren;
  • als zweiten Gang einen Hasen mit vielen Brathühnern und Lendenbraten vom Rinde;
  • als dritter Gang wurden Rüben mit Speck aufgetragen, ein feines Gericht;
  • viertens Fleisch vom jungen Bären in Pfeffersoße;
  • an fünfter Stelle wurden aufgetischt Kuchen aus Eiern und Milch, in der Pfanne gebacken und mit Safran gefarbt, mit Schweinefett und Gewürzen abgeschmalzen und übergossen;
  • sechstens Hasenfleisch, Hühnerklein und Hühnerlebern in einer aus Hühner- und Hasenblut gekochten und mit verschiedenen Gewürzen und ein wenig Essig versetzten Suppe. Diese Speise nannten sie wegen der schwarzen Farbe „Fleisch in Dunkelheit";
  • siebentens Hirse in fetter Fleischsuppe gekocht, in einer weiten und blanken Schüssel aufgetragen, darüber viele fette Wachteln;
  • als letztes wurde den Mahlgenossen eine Schüssel voll Rahm geschenkt. Das war für alle und besonders für den Herrn Bischof, der sich an erster Stelle wohl bedacht hat, ein Leckerbissen.
  • (Egger, S. 120-121)
Burgruine Finkenstein, Mittwoch, 20.09.1486
  • Wir nahmen zu mehreren Platz, da wurde als erster Gang schon aufgetragen Mandelmilch und Suppe, in der aufgeweichtes frisches Weißbrot in kleinen Brocken schwamm,
  • als zweiter Gang frische Fische gesotten,
  • als dritter Gemüse mit gebackenen Forellen;
  • als vierter Suppe von ausgelosten Krebsen in Wein mit Gewürznelken versetzt;
  • als fünfter Feigen in Wein, und zwar bestem Rebolio gekocht und mit herumschwimmenden Mandeln gewürzt;
  • als sechster Reis gekocht, mit Mandelcreme übergossen und in der Mitte Mandelkerne eingesteckt, welche Speise auf Deutsch „Weltmutter" heißt.
  • Das siebente Gericht waren eine Masse Forellen in Wein gesotten, von bestem Geschmacke;
  • achtens eine Fülle Krebse von wunderbarer Größe in Wein gesotten;
  • neuntens Bäckereien (Busserln, Plätzchen) von der Größe zweier Hostien in eine Schüssel getan und mit Weinberln untermischt zu einer Masse verarbeitet, dann mit Oblaten umgeben in die Backpfanne eingelegt, hernach Tellerportionen mit Staubzucker angerichtet, süß und herzerfrischend;
  • als Nachtisch wurden Birnen verschiedener Gattungen mit frischen Äpfeln und Nüssen gegeben.
  • (Egger, S. 121-122)
Burgruine Finkenstein, Donnerstag, 21.09.1486
  • Nach dem Weiheakt aßen wir in dem nächsten Dorfe mit dem genannten edlen Herrn Burghauptmann und bekamen mehrere Gerichte, worunter nicht die frischen Fische fehlten.
  • (Egger, S. 124)
Villach, Freitag, 22.09.1486
  • Das Fastenessen nahmen wir mittags bzw. auch abends im Hause unseres alten Gastgebers Herrn Michael, wir bekamen gute Fische und zahlreiche wohlschmeckende Speisen.
  • (Egger, S. 125)
Villach, Samstag, 23.09.1486
  • Bei ihm bekamen wir dem Samstag entsprechend ein reichlich üppiges Mahl mit viel Fischen.
  • (Egger, S. 126)
Villach, Sonntag, 24.09.1486
  • Gespeist haben wir im Pfarrhause auf Kosten der Stifter des Altares.
  • (Egger, S. 126)
Villach, Montag, 25.09.1486
  • Und im Pfarrhause hatten wir ein Essen auf Kosten der Kirchenkämmerer von Maria Gail.
  • (Egger, S. 126)
Villach, Dienstag, 26.09.1486
  • Bei diesem Mahle wurden zehn Gänge aufgetragen und einer immer besser und würdiger als der vorangehende. Diese Mahlzeit bereitete Frau Ursula, die Gattin desselben Kaspar, eine stattliche und züchtige Hausfrau, mit solcher Feinheit, daß man hätte glauben können, die Speisen seien aus der Innenstadt von Florenz zugebracht. Darunter gab es drei, welche anderswo nicht vorkamen:
  • Fische aus Milch, Eiern und Mandeln geformt, in einer Schüssel überdeckt mit gezuckerten Mandelkernen, Weinberln und Anis.
  • Zweitens ein ausgezeichnetes, mühsam herzustellendes und erfrischendes Gericht aus gestoßenem Hühnerfleisch mit einer Beimischung von Zimt und Wacholder.
  • Drittens gebratene Krametsvögel neben einer Folge von gebratenen Hühnern und anderem Fleische.
  • (Egger, S. 127)
Krainegg, Mittwoch, 27.09.1486
  • Hernach kehrten wir zum Mittagessen in unser gestriges Quartier zurück, wo wir überreichlich erquickt wurden durch die Vielzahl der Gänge.
  • (Egger, S. 128)
Krainegg, Mittwoch, 27.09.1486
  • wo wir auch ein gutes Abendessen erhielten.
  • (Egger, S. 128)
Krainegg, Donnerstag, 28.09.1486
  • wo wir reichlich speisten
  • (Egger, S. 129)
Tarvisio, Samstag, 30.09.1486
  • Doch fanden wir ein Mittagessen im Hause des Geistlichen Jakob, des Pfarrers dieses Ortes, es waren gute und frische Forellen.
  • Und wir tranken einen sauren Wein, da vom besseren keiner zu finden war.
  • (Egger, S. 130-131)
Tarvisio, Samstag, 30.09.1486
  • Auch dort stärkte der Bischof seinen allmächtigen Magen wiederum mit Forellen, obschon er sehr spät Mittag gegessen hatte.
  • (Egger, S. 131)