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1
A|n

Text 1

2
dıch
3
geden
4
khen
5
hât/
6
er
7
kıkht/
8
|das
9
leben
10
m[*]în/ vſſ aller pȋn trut/ kayſerın·
11
|Min müt mı̸n ſȋn
12
|Vff endes zıl dıent/ dır ſıcherlıchen
13
|Wıſz auch das mȋch dz hertze wîſt/
14
|Vnd ſıch tglıchen fleıſt/
15
|Mıtt/ gantzem müt der ſȋnne mȋn
16
|das ıch dûrch kaıner ſlachte pîn
17
|Vergeſſe meiner trewen
18
|Es tüt/ mıch niemer rewen
19
|Gantz trew ȃn argen wan
20
|Wan ıch nie lieber lieb gewan

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1
|das zȗg ıch an den wʿden gott/·
2
|das ıch doch tȗn nach ſȋm gebott/·
3
|Hȃn ıch dıch lıeb fȗr alldıs welt/·
4
|Fraw des gib mîr wȋdergelt/·
5
|Das ıch fúr wȃr werd Innen·
6
|Widergelts mît/ lieb̃n ſȋnnen·
7
|Mıtt/ trewen vnd mit/ eren·
8
|Wızz das ſıch ſıcher meren·
9
|Mȋn ſtëtıkait/ von tag ze tag/
10
|Fraw du bıſt mîn blüyender hag/
11
|Entſproſſen in minem hertzen
12
|Du kanſt mir wënden ſmertzen
13
|Fu̇[*]r alles das ıch ye geſach
14
|zartes bıld ain obe tach
15
|Such du dır nach ler
16
|Fraw hut diner eer
17
|Bıs ſtt/ ân alles wnken
18
|Du ſolt daran gedenken
19
|Das er nȋeman vergelten mag/
20
|Wër alles das der helle tag/
21
|vberſchinet/ ſıcherlıch·
22
|Es wër doch muglıch
23
|Das ſy nit vergolten wër
24
|Zartȗ frow ſo tugentbär
25
|Du volg meîner ler
26
|Sȋcherlıch fraw eer
27
|dıe muſz dıch ȗberkrönen

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1
|Fur alles vogeldönen
2
|Sıch ıch dein lieplıch ſînn·
3
|Mein höchſte kȗnegȋnn
4
|Weltlıch auf dıſer erden
5
|Meîn hertz daz muſt verderb̃n
6
|hett/ ıch nit dein guete
7
|vor vngelȗkh behuete
8
|Gott/ dıch durch ſeın trinitât/
9
|Sin kraft doch niemʿ ende hât/
10
|vnd ıſt auch gar almchtıg/
11
|Min hertz das iſt furtrchtıg
12
|Nach deȋner/ ſüſſen mînn
13
|In deȋner guet/ ich brȋnn
14
|Mit ernſt/ vnd mit ſttem mt/
15
|Zwâr ıch geſach doch nîe kain güt/
16
|Darumb ıch miſſtt
17
|Ob mîchs all die welt/ dañ bt/
18
|Das wr· mir gleıchs als ain wȋnd
19
|Mein glȗk mein hail mein ſelden kînd
20
|Du bıſt ze trôſt erkorn mir
21
|Das ſag ıch ſıcherlıchen dir
22
|Das du mir bıſt das niemã waıſz
23
|Das firmament/ der zirkel kraiſz
24
|Der hât dıch vmbeſloſſen
25
|Frow bis vnuerdroſſen
26
|Gen gott des erſten morgens frü
27
|Dem ſprich mıt gantzer demt/ zü

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1
|Vnt bıtt/ în dûrch ſeın güete
2
|Das er dıch wol behuete
3
|Vor groſſem miſſelȋngen
4
|darnach ſo lȃ dıch vȋnden
5
|Gen der welt/ mit/ ſchimpf
6
|Da ſuch du fröd mıt/ gelímpf/
7
|zucht vnd beſchaydenhaȋt/
8
|So wirt din lob vnmaſſen braȋt/
9
|Du werdes weıb mins hertz̃n ſchrîn
10
|Du rechte mu̇tes kıkerîn
11
|Meins hertzen vnd meinr ſînn
12
|Fraw eer dıe recht/ mînn
13
|hȃt/ mıch auſz dır geſchoſſen
14
|Meïn hertz das iſt verſloſſen
15
|Mıtt trewen vnd mît ſttıkaıt/
16
|Zarte fraw bin ıch berait/
17
|wılt du mıch îcht verſüchen
18
|Ald wes wilt du gerüchen
19
|Gen mır das tün ıch wılleklıch
20
|Du macht/ auch wol verſúch͠n mıch
21
|wie dıkh du wılt meín hochſter
22
hort/·

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1
W|Er auentȗr

Text 2

2
wıl hören
3
|Vnd wıl în
4
nȋt betören
5
|Wıe es mîr ın der ıugent/ gie ·
6
|Ain ſëlıg weıb mıch vmb vȋe ·
7
|Mıtt ir ſüſſen mînn ·
8
|Ich gedacht in meinem ſı̸nn ·
9
|Dafȗr welt ıch nit kaȋſer ſȋn ·
10
|Nu was das lieb frowelȋn ·
11
|Geſchıkt/ als es von recht ſold/ ·
12
|Ir lıeb nm ich fûr alles gold ·
13
|Ir angeſıcht mȋn ſunnen ſchȋn ·
14
|Als edel geſtain von arabȋn ·
15
|Das möcht/ ir nit/ gelıchen ·
16
|Ir wandel tett/ mich rích͠n ·
17
|Den ſı weıplıch an Ir trug/ ·
18
|waidenlıch hübſch vnd klug/ ·
19
|Pflag ſy mit guten ſıtten ·
20
|Vntrewen gar vermîtten ·

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1
|In îrs hertzen ſtammen
2
|Sı ſchôzz mit/ fȗres flȃmmen
3
|In mines hertzen kluſen
4
|Gen ſnenberg behuſen·
5
|Ward ıch do ze ſtûnden
6
|Trâwrıg gntzlıch fûnden
7
|In groſſen ſôrgen da
8
|Amor vîncît omnîa
9
|Vıeng mích mît gantzer kreft/
10
|Ich wn͠[*] das rîtterſcheft/
11
|Ân wr als gar ni ̂e nȋderlag/
12
|Ich gedâcht km mîr der ſelden tag
13
|Das ıch könd erwerben
14
|Vor mines todes ſterben
15
|Der frôwen huld ir guete
16
|So wr mîr vngemuete
17
|Zergangen als der ſne
18
|Mır tt kain trâwren we
19
|Darnach begond ich ſînnen
20
|Mocht ich ſy brȋngen ȋnnen
21
|Wie es mir an meî̸m hêrtzen leît
22
|Ich k[*]m zû aî ̇ner ſëlıgen zeît/
23
|Gegangen zû der frowen
24
|Ich wolt da gern ſchôwen
25
|Wie mî ̇r mı̸n red gelûkhen wêlt/
26
|Ich gedâcht/ ir guet iſt v̂ngezelt/
27
|Sy veruâcht mȋrs tûgentlıch
28
|Ich ſprach frȏ gnadenreıch

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zur Folioansicht 2 versofol2.va
1
|Vernempt/ mıch was ıch ew ſag
2
|Es iſt mer dann Iȃr vnd tag/
3
|zwang mıch ewer guete
4
|Ir kunnent mir vngemüte
5
|Mindern vnd auch meren
6
|Dar nach wolt ich mıch keren
7
|Das ich in ȗwerm dıenſt welt ſîn
8
|So këm ıch gar aus groſſer pîn
9
|Sı ſprach zu minem gott/
10
|Es dunkt/ mîch ain ſpott/
11
|Die red die ıch daûor mir hȃn gehört/
12
|Dık weib vnd man wirt betort/
13
|Mîtt/ wort͠n da man der werıch
14
nîcht/ phlîgt/·
15
|Wie gar man es ſo rȋng wȋgt/
16
|Damȋt dıe welt nu vmb gât/
17
|Liegen trıegen frü vnd ſpȃt/
18
|Das haıſſent ſy geſchıbıkait/
19
|phuch der von adel wâpp͠n traıt/
20
|Ir ſûlt/ ûchs ſin yemʿ ſchammen
21
|Wañ es tüt an gewıſſen lammen
22
|Ich ſprach frôw des tûn ıch nicht/
23
|Erſchrokhen was mı̸n zuuʿſıcht/
24
|Daz macht an mȋr der ernſt grôſz
25
|Die röt mir vnder dıe ôg͠n ſchoſz
26
|Das macht des blütes hîtz
27
|Ich kônd doch das noch dıtz

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zur Folioansicht 2 versofol2.vb
1
|Vnd ſtıeſz auch an den wort͠n mîn
2
|Damıt erkant die frowe ſo vîn
3
|Den ernſt der mîr nahe was
4
|Sı ſprach geſell îch merkh wol das
5
|Du wılt zu ainem ſtum̃en werd̃n
6
|Ich laſſ dıch nit/ auf erden
7
|Du ſolt In minem dıenſt beſtân
8
|Wan͠ ıch dır des mît eren gân
9
|Darauff macht du wol buwen
10
|Des lob ich dır mit/ trew[*]en
11
|Vnd tü mir das herwider
12
|hiemi ̂t da ward geuȋder
13
|Trêw ſtt mi ̂t/ hôhem müt/
14
|Wrlıch dîn lıeb ſıch meren tüt/
15
|Als dûrch den barıll͠n tt/ dıe geſîcht/
16
|Nû ıſt als mîn laid enwȋcht/
17
|frâw ır gend mi ̂r ȗwern ſegen
18
|Wañ ıch wil rechter trȗwen phleg̃n
19
|Was ich euch verhaıſſen hȃn
20
|hin hüb ich mîch auf des ſtraſſes pan͠[*]
21
|Darnach was ıch wol ıar vnd tag
22
|Das ıch nie rechter ruwe phlag
23
|Von rechtem ſenen hinderſıch
24
|Zu̇ ainem hof was loblıch
25
|Kam I[*]ch gerîtten I[*]n das land
26
|Da ich dıe wolgemuten vand
27
|Vnd rîtterſchaft/ aîn mîchel taîl
28
|Grauen fryen herren gaîl·

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zur Folioansicht 3 rectofol3.ra
1
|Dıe woltend trıben rıtter ſpıl
2
|Turnir͠n ſtechen zu dem zıl
3
|Mın mt was fry mit geding̃n güt/
4
|Als noch vil manîg rıtter tüt/
5
|Den hofnung nert/ vnd zuuʿſıcht/
6
|Suſz wr die mînn vil gar enwıcht/
7
|In ſolıcher mazz was ıch auch da
8
|Ich gedacht/ wıe macht du wʿd̃n grâ
9
|In kurtzen Iaren beſchıcht ſin nıcht/
10
|Weñ dıch die mînneklıch an ſıcht/
11
|So bıſt du alles laıdes bȃr
12
|hiemit/ zoch man die roſſe dar
13
|Vnd berait als es gewonlıch îſt/
14
|Gar maıſterlıch nâch maıſters lıſt/
15
|Die rôzz gar wol gezieret/
16
|Mit dekhen durch florieret/
17
|Darauf manȋg ſchılt gar rıch erſchaȋn
18
|Von ſechs vârwen ſunder aȋn
19
|Ân zwo ſo mag nıt wâppen ſȋn
20
|Drey varw mach ıch zwıfalt ſchîn
21
|Von harm vnd von zobel
22
|Unnen vnd och oben ſnel
23
|In ſchıltes rant ȋn egg în ort
24
|kel dık darȋn gehôrt
25
|Als es die uîſıment/ lert/
26
|Gar maıſterlıch darîn gekert
27
|Manıg ſchılt gab von golde ſchȋn
28
|Sılber weıſz was auch darín
29
|Sölt ıchs als blaſînȋeren

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zur Folioansicht 3 rectofol3.rb
1
|Dıe wappen alſo zıer̃n
2
|Des wër mir zeuîl
3
|Der ſılmen zal der ſtunden zıl
4
|Der mag ıch nit gewalten
5
|In minem ſȋnn behalten
6
|Darzu gehört der ſuchenwırt
7
|Der dık mit red als nahe ſchîrt
8
|Man mocht es grıffen mit dʿ hand
9
|Er iſt în mângem land er kand
10
|Das ſag ıch ȗch mit aȋnem wort/
11
|Er iſt der beſt den ıch ie gehort/
12
|Von gott vnd von den wappen
13
|Da trıbt er kaîne grâppen
14
|Er vâchtz mît geblümten wort͠n an
15
|Des îch doch laider nit/ enkan
16
G|Ott·

Text 3

Text 3, Str.1

17
grüzz
18
dîn lȋe
19
ben ȏg̃n
20
|Dȋn
21
mund
22
|vnd auch dın hȋrn
23
|Ich ſtȃn ſîn ȃne lôgen

top

zur Folioansicht 3 versofol3.va
1
|Du bıſt In minem hʿtz͠n aın ſenlıch
2
lıebı dȋrn
3
Und kûnde ſıch dın gt/

Text 3, Str.2

4
|Vs klugen ſılmen rıchten
5
|Ich welt nach meîm gemt/
6
|Dıner trew aın minne lıedlı tıchten
7
Din ſehen gab mîr ze ſtȗr

Text 3, Str.3

8
|In mi ̈nes hertzen grund
9
|Din ſcharphen blıkh gehȗr
10
|Mır ſȋnn vnd müt ȋnrechtʿ lıeb enzunt/
11
|Ich wând ıch wolt

Text 3, Str.4

12
|Nach deiner mînn verbrinnen
13
|Du geıſt mir fröden reıch͠n ſolt/
14
|Din guetıkait ſol des wʿden înnen
15
Als lieb zergât mit laid

Text 3, Str.5

16
|Weltlıch auf dıſer erden
17
|Sprıch ich auf meinen aîd
18
|Es mag nit anders werden
19
Alſo bin ich nit geschaiden

Text 3, Str.6

20
|des wil ich got getrâwen
21
|Niemand lazz mıch dır layden
22
|Ich wolt auf dein ſtëtıkait ainen
23
|hohen turn bawen
24
O lieplıch zart/ du ſüſſ

Text 3, Str.7

25
|Meins hertzen fröd vnd luſt
26
|Zway äphellı ich grüſſ
27
|Gewachſen vſz deiner bruſt

top

zur Folioansicht 3 versofol3.vb
1
Dıe ſınd gar wol gedrôn

Text 3, Str.8

2
|Vnd ſtand ital eben
3
|Gar wırdeklıch vnd ſchȏn
4
|In ſelden müſſıſt leben
5
Furbas ıch nit/ reden kan

Text 3, Str.9

6
|Dın gueti lob͠n ſol
7
|Gott der mȋch geſchaffen hât/
8
|Der waıſz mȋn gedenken wol
9
Hab guten müt mîn lıeber bül

Text 3, Str.10

10
|Bis fry vor allem trawren
11
|Setz mich auf der fröden ſtül
12
|Vff mîch ſo macht du muren
13
Was ich dır ye vʿhaıſſen hȃn

Text 3, Str.11

14
|Das hâſt du alſo funden
15
|Gluk gang dıch mitteinander an
16
|Des wȗnſch ıch dir zeſtunden
17
Du ſolt in deınem ſchreiben

Text 3, Str.12

18
|Mıch furbas nit me nnnen
19
|an dır wil ıch ſtt beleiben
20
|Geſchrift vnd ſchrıbʿ kan ıch wol kennen
21
Der ſchreıber iſt deȋns handels

Text 3, Str.13

22
|Gott geb ȋm ſëlıg zit/
23
|ains zûchtígen wandels
24
|Si ̂n gebrd gar eb͠n lıt/
25
Wıl er darzu verſwîgen ſȋn

Text 3, Str.14

26
|So hȃt er gnȃd von gott
27
|Wann nachred brînget groſſe pȋn
28
|Vnd wirt aȋns ſelber ze ſpott/

top

zur Folioansicht 4 rectofol4.ra
1
|Ich waȋſz von im nît deñ güt/

Text 3, Str.15

2
|Ich warnen în ſuſz daran
3
|Daz er ſıch hab în rechter ht/
4
|Wañ ȋch im gütes gan
5
Aȋns tü nit vergeſſen

Text 3, Str.16

6
|Daran gedenk ze aller ſtûnd
7
|Sunder mit/ ſıtten meſſen
8
|Nîeman ôffen deins hertzen grûnd
9
Es ſy ȏch den͠ dinem getrew͠n bülen

Text 3, Str.17

10
|Ald deinem bichtıgr
11
|So belıbſt deſt bas in ru̇wen
12
|Von red kunt/ groſſe ſwr
13
Du la dir nieman tıchten

Text 3, Str.18

14
|Schreib aus deines[*] hertz͠n grund
15
|Slechte wort mît trȗwen rıchten
16
|Die tund mȋch ſıcher geſund/
17
Du fragiſt denn den ſchreıbʿ glıch

Text 3, Str.19

18
|Das er dır gebi rât/
19
|Den grſz mîr tugentlıch
20
|Sein weıs im wol an ſtât
21
Got/ dank dır dines trew͠n rât

Text 3, Str.20

22
|daby ıch wol bekenn
23
|Das deı̸n hertz ain ſenen hât
24
|das ıch doch trewe nenn
25
Mıch dunkht din guet/

Text 3, Str.21

26
|Die hab nach mır ain lıden
27
|Mein hertz nach dȋner guete wuet/
28
|Ze widergelt/ wil es dıch nit mȋden

top

zur Folioansicht 4 rectofol4.rb
1
|Das macht deın weıplıch gebr

Text 3, Str.22

2
|Die iſt gar ſchon gemeſſen
3
|Es iſt ȃn alles geur·
4
|O· tü meȋn nȋt/ vergeſſen·
5
A|ller weıſhaıt

Text 4

6
aneuang·
7
Iſt zebrüfen
8
an dem auſſgang
9
|an mannen vnd an weıben
10
|Wer möcht/ in froden beleîben
11
|Solt mans als bedenkhen
12
|Was ſıch tüt ze ſunden ſenkhen
13
|Yy geıtıkait du bıtter hórt/
14
|Du ſtıffteſt maȋn du ſtıffteſt mort/
15
|Vnd hȃſt vil böſer artıkel
16
|Der ſel ain böſer ſtıkel
17
|Bıſt du mȋt ſneller yl
18
|ach gıftıg böſer phlȋl
19
|In aller menſchen hertzen
20
|Du brüfeſt Iamer ſmertzen
21
|aller menſchen verderben
22
|Dauon ſo kumpt ewıg ſterben
23
|Wer ſıch darînn lât vȋnden
24
|Inſölıcher ſach erblinden·

top

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1
Ach herre gott· durch dıe guete din
2
|ȃn ſund ſo mag ıch hart geſȋn
3
|hılf mır zu ainem gten ënd
4
|Bıcht rew vnd puſſ mır ſnd
5
|ȃn dıch ward nie noch niemʿ wirt/
6
|als gt/ aus dȋner gothait pȋrt/
7
|Wr͠n lle waſſer timpten
8
|Daraus geſchrıb͠n mıt/ wort͠n gerîmpt̃n
9
|Der fȗrȋn hîmel papır fîn
10
|alles mergries ſubtıl ſchȋn
11
|Schriber vnd ſchrıbent tauſent Iar
12
|als lob gras vedren clâr
13
|Nieman möcht es volſchreıb͠n
14
|Die höch die tieff durch treıb͠n
15
|Die brait die lëng durchgrȗnd͠n
16
|Mıtt kaînerſlacht fûnden
17
|Mag es nieman gedenkhen
18
|Nieman ſol ſıch darȋn ſnken
19
|Gott was ye vnd ıemʿ ıſt
20
|Daz iſt zeclâr aller menſch͠n lıſt
21
|Nȗt hȃt ȋn vmb uang̃n
22
|Er hat es als vmbgangen
23
|Dauon haıſt er almëchtıg/
24
|ȃn zwıfel hȃt er den ſıg/
25
|Das glôb ıch auch vnd belıb daby
26
|ain ſlechter glaub ıſt wandels fry
27
|O· gott wz haſt du zedankhen mȋr

top

zur Folioansicht 4 versofol4.vb
1
|Sel recht vʿnunſt hân ıch von dır
2
|hân ıch daby ye v̂nrecht getân
3
|Da bıſt du gar vnſchuldıg an
4
|Mıñ aıgen wıllen haſt mir geb͠n
5
|Damit ſo mag ıch alſo leb͠n
6
|Das ıch tün ȗbel oder g ́t/
7
|Nu bin ich flaıſch bain vnd pl ̈t
8
|Daz zȗhet/ den elementen nâch
9
|Zu göttlichem dıenſt ıſt im nıt gâch
10
|Ich bekenn îch bȋn aı̸n arm man
11
|ân dıch ſo mag ȋch ni ̂t beſtȃn
12
|Vnd ſolt ıch tuſent Iar leben
13
|Du muſt mîr hılf vnd rȃt geb͠n
14
|Sol ȋch dîn huld erwerb͠n
15
|Suſz müſt îch gar verderb͠n
16
|Was du mîr geıſt das gib ıch dir
17
|kain gütët tün ıch ſelb von mîr
18
|ach gôtt dûrch deîne trew
19
|Gıb meinem hertzen rew·
20
|Vnd hılf mîr mînem hobet/
21
|Das es nit werd beraubet/
22
|Sȋnn vnd auch vernunſt/
23
|Gıb mîr gerechte kunſt/
24
|Damit ıch clag mîn mîſſetât/
25
|Die mȋn leib begangen hât
26
|Mıch rȗwet ân allen ſpott/
27
|Wa ıch der zeh̃n gebott/
28
|Ye kaȋns hȃn gebrochen
29
|O gott/ lazz vngerochen

top

zur Folioansicht 5 rectofol5.ra
1
|Genad tü gen mȋr ſchıben
2
|Wȃ ıch die gaben ſıben
3
|Des haılıgen gaıſtes tugent/
4
|In alter oder In Iugent/
5
|Nıtt hȃn gehalten
6
|Des tȗt/ nun rew walten
7
|Vnd ȋſt mır auch hʿtzen laıd
8
|Wa ıch dıe acht ſelıkaıd
9
|In wırd vnd in er nîcht gehabt hȃn
10
|Vnd darauf gantz meı̸n fleızz getȃn
11
|All ſȗnd vnd wa ye ſund von kan
12
|Wa ıch der dehain begangen han
13
|Starkher gott das rüwet mȋch
14
|Din erbërmd an mȋch ſıch
15
|Vnd lȃ mir die zeſtatten komen
16
|Wan͠ ıch hȃn inder gſchrift vʿnomen
17
|Das du moyſes mit ſeinem her
18
|zwölf ſtraſz machteſt durch das mer
19
|Nu hilf mır auſſ der ſûnd͠n rüt/
20
|Ich man dıch an dȋn tugent güt
21
|Die da geſchach da du wrt kind
22
|Vor eſel vnd gehornem rind
23
|Die müter dein gar gütlıch phlag
24
|Der menſchhait erſchain dʿ ſeld͠n tag
25
|Dein demüt grôſſ als lucas ſagt
26
|Sy was din mȗter vnd doch ain magt
27
|ȃn all mail daz glob ıch wôl

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1
Got vatter Ich dıch loben ſol
2
|Von deiner gnȧd hȃn ȋch den ſȋn
3
|Leib vnd güt/ mu̇ſſ als dahȋn
4
|Wer mıch daran wolt wenden
5
|Vnd mich an dem glaub͠n phenden
6
|Ich glaub gar ſtarkh da behalt mıch by
7
|alle deine wort ſind wandels fry
8
|ains ich in groſſen ſorgen bȋn
9
|Glaub ȃn werch iſt halber ſȋn
10
|Damit ſo mag ich nit beſtȃn
11
|Ich müſſ ye werch zudem glob͠n hȃn
12
|Dz waıſſ ich wol got hab mı̸n gewalt/
13
|Ich wirb alſo îch ſterb Iung oder alt/
14
|Daz macht mı̸n aıgen wıll
15
|Gott mich vor ſȗnden ſtȋll
16
|Ich man dȋch an dı̸n trinȋtât/
17
|Din marter v̑ns erlöſet hât
18
|Wie wâr daz nieman kan
19
|kain widered doch gen dır hȃn
20
|Vor gericht am Iungſten tag
21
|Dem iſt alſo das ich ȗch ſag
22
|all profetȋen werdent kunt/
23
|Gar ſnell getan allʿ menſchen munt/
24
|Die vor vil tuſent Iaren ſınd beſcheh͠n
25
|all welt/ muſz ınder warhait Iehen
26
|Daz es dann als geſcheh̃n iſt
27
|Da hılfelt weder kunſt noch lıſt

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1
|Wer ſıch vor nit gefȗrdert hȃt/
2
|Pett vnd ȧlmüſen ȋſt denn ze ſpât/
3
|Vnd hılfet auch nȗma recht tȗn
4
|Das vnrecht hȧt weder frıd noch ſün
5
|Vngelob der muſz ſıch ſmȗgen
6
|zwölf potten ſınd gezeugn
7
|In all die welt ſy lieb oder laıt/
8
|Da hȃnd ſy ye dıe warhaıt geſaıt/
9
|Nach gotz gebott als ich vernam
10
|Der haılıg gaiſt do zu In kam
11
|Vnd machtz als gar durlȗchtıg
12
|Ir hertz daz ward Inbrȗnſtıg
13
|In göttlıcher lieb vnd minn
14
|kain arger gedankh noch ſi̸nn
15
|Mocht/ ſy nit nie[*] berüren
16
|Daz recht daz woltentz füren
17
|Gar willeklıch vnuerdroſſen
18
|Der hând ſy ır plut vergoſſen
19
|hie vnd da in mngem land
20
|Gezeug͠n werdentz da zehand
21
|ains wirt ain vrchȗnd·
22
|yedes mnſch des andʿn ſȗnd
23
|Bekent vnd ſein miſſetât/
24
|als die es ſelb begangen hât/
25
|Da ſehent wis vnd tôren
26
|Das nîeman wȋrt/ verloren
27
|Den͠ mit/ dem rechten vnd vmb ſı̸n
28
ſchuld

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1
|Wer nu hat des ſchöphers huld
2
|Der iſt geſëlıget ewenklıch
3
|Zelȏn wirt/ Im das himelrıch
4
|Nu ſıtzt der herr gar vnuerſmogen
5
|Gleıchs als auf aım regenbogen
6
|Vnd zudenſelb͠n ſtunden
7
|Zaıgt er ſeın fûnf wunden
8
|Dıe er vmb ȗns gelıtten hât
9
|Dz gerıcht iſt ſnell vnd beſchıcht uıl drât/
10
|wan͠ das vnrecht ſtȃt bloſz ȃn wer
11
|Des ſıcht denn zu als hȋmelſch her
12
|Nu ſprıcht der mëchtig kung behend
13
|Sin ye ſîn ıemer iſt an ėnd
14
|Gȃnd her ir ſëldenrıch͠n
15
|Beſıtzent/ ewenklıchen
16
|Das rich das ûch ıſt beraıt/
17
|Dıe fröd hât kainen vnderſchaıt/
18
|Wan͠ ewıgs leb͠n ȃn ȇnd
19
|zu miner zeſwen hënd
20
|zudʿ lınggen ſıten ſtȃt ain ſchar
21
|Die ſınd vor ſchrıkhen helleuar
22
|Vor groſſem Iâmer vnd nôt/
23
|Das ſy der ewig tod
24
|Mıtt Irm wıll͠n hȃt geuangen
25
|Des mu̇ſſent ſy clëglıch prang͠n
26
|Vor gottes angeſıcht
27
|Ir pett dȗ iſt enwıcht
28
|Vnd wȗnſchent uberſȋch

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zur Folioansicht 6 rectofol6.ra
1
Berg ſy dekent glıch
2
|Vnd weltint noch mer pin hân
3
|Damit ſy wrınt/ des gerıchtz ân
4
|Won ſı ſehent wol vnd we
5
|Vnd Iamer In der ſunden ſe
6
|Nu ſprıcht der hʿre mit/ zorn
7
|Wolhin ir ſind verlôrn
8
|Ewer ſȗnd tu̇t euch verflüchen
9
|Ir woltent nie geſüchen
10
|Min reıch vnd ſtund doch offen
11
|Dauon ſind ir geloffen
12
|Des varend hin behend·
13
|In yemer we ȃn end·
14
I|Ch wnn daz nieman nu ſy

Text 5

15
|Im won aı̸n anvechtung by
16
|Das ſıch doch zȗhet wider got/
17
|Vnrecht tun das iſt ain ſpot/
18
|Vnd nimpt nit/ guten end
19
|In Iugent fru̇ behend·
20
|Zwang mich auch ain lyden
21
|Das kund mȋn hertz verſchniden

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zur Folioansicht 6 rectofol6.rb
1
|Das warent/ ſelıg Fraw̃n
2
|Die tett ıch gerne ſchaw̃n
3
|Vnd darzü lıebe töchterlın
4
|Die tȃtent mînem hertzen pȋn
5
|ain wil lıeb die andern laîd
6
|Der wechſel hëtt/ vil vnderſchaid
7
|So ſprach man ȋch welt toben
8
|Ich gedȃcht/ ich müſſ yelob͠n
9
|Mıtt wôrt̃n ſo ich peſt kan
10
|hiemit hept ſıch dȗ red an
11
|Ir har brüf ich fur ſiden
12
|Ir güt iſt hert ze myden
13
|Daby Ir liebe tînn
14
|Geſchıkhet/ nâch der mı̸nn
15
|In rechter brait vnd eben
16
|Darunder ſo hât geb͠n
17
|Der element/ des luft/
18
|Gemachet mit clârem guft/
19
|Zway ôgen wol geſchıkhet/
20
|Darȋnn iſt mȋt verblıkhet/
21
|ain ſcharpfe geſıcht/ vnd gütlıch
22
|Das töchterlín daz ſıcht lieplıch
23
|vnd ſınd doch nit von fu̇r
24
|Das git ſy mir ze ſtȗr
25
|Des müſz ich ûch verIehen
26
|haıſz macht mir Ir ſehen
27
|Ir wnglı weyſſ nâch berlen art/
28
|Darinn iſt ſıcher nîchtz geſpart/

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zur Folioansicht 6 versofol6.va
1
Sangwineus das edel blüt
2
|Die röt ſıch în die wıſſe tüt/
3
|Subtil gar ſchȏn gedrungen
4
|Ir mundlı lıeplıch entſprungen
5
|In rechter rubins rötı flukht/
6
|Ir zënlı ſchȏn darîn gedrukt/
7
|Lieb eb͠n vnd daby claîn
8
|Weıſz recht als ain helfenbaı̸n
9
|Ir hlſlı runt Ir nklı blank
10
|Ir lib geſchıkt/ nach wunſch gedank
11
|Daran was nutz vergeſſen
12
|Frȏ venus hett gemeſſen
13
|Mıtt ainem zırkel vſſgeſchiben
14
|Rechte lıdmȃzz by Ir belıb̃n
15
|Der lauff werte mich furwȃr
16
|Vierdhalbs vnd drıſſıg Iȃr
17
|Der was ich alt ân allen ſpott/
18
|Do gedȃcht ȋch erſt an gôt/
19
|Was trugnu̇ſſ in der welt was
20
|Daz glıchh ıch zu aıne͠ grünen gras
21
|Der anuang ıſt hûbſch vnd uȋn
22
|Bald ſo kumpt ſnell darin
23
|ain ſwartze varw vnd gel
24
|Daz iſt der tod ſo ſnel
25
|Oder abʿ trugnuſſvnd wankl müt
26
|Das auch dıe lıeby zertrennen tüt
27
|Das bedacht ıch ſnell vnd bald·

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zur Folioansicht 6 versofol6.vb
1
Vor vnmüt luff ıch în ain wald
2
|Vnd wolt daſın belıben
3
|Die welt hab͠n ausgeſchıb͠n
4
|Vor ir unſtt vnd truffny
5
|Dunkh ich mıch inder wıllnuſt fry̑
6
|Ich lag vnlang dozemȃl
7
|Do kam der held her parcıfal
8
|Geſchlıchen haimlıch durch den tan
9
|Ich ſach in mît ſôrgen ân
10
|Daz macht ſin lëng ſın kreftıg lıb
11
|Ich gedacht das iſt ain ſelıg wıb
12
|Die den held hȃt getragen
13
|Sol ích nun mı̸n leb͠n wagen
14
|Sol ích ſinr kunft hie beſtȃn
15
|Oder ſol ıch flieh͠n în den tan
16
|Min müt der riet mir belıb͠n
17
|Ich gedacht mȋch dauon nıt zeſchıb͠n
18
|Vnd wıl beſtan der auentȗr
19
|Gott zehılf vnd auch ze ſtȗr
20
|Wil ich nemen auf dıſen tag
21
|kain ſach mir nit geſchaden mag
22
|Der held der grüſzt mıch tugentlıch
23
|Ich ſprach gnȃd herr gar ſënfteklıch
24
|Er ſprach zu mir lieber knab
25
|Nu merkh die wort die ıch dır ſag
26
|Vnd tt mir kund din kinthait
27
|Wie lept man inden landen brait/
28
|Ich ſprach herr ich bin aı̸n man

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zur Folioansicht 7 rectofol7.ra
1
Fur war ıch ȗch wıſſen lan
2
|Vñ hȃn me kraft deñ dz mertaıl dʿ welt/
3
|Er ſprach zu mir dz iſt perner gelt/
4
|Sind ir darzu kômen
5
|Ich welt mit reıs von bȏmen
6
|Der held wol hundert bînden
7
|Ich ſprȃch man mags nit/ vinden
8
|kaın wib die trüg kain ſölıch͠n helt/
9
|Daz leb͠n wër ir abgezelt/
10
|Darzu ſo vindet man kainen man
11
|Der kraft der natur mug han
12
|Er ſprach zu̇ mir In güt
13
|Biſt du von Crıſtam plüt/
14
|Ich lȃn mîch des nit beraub͠n
15
|Ich hȃn yė crıſta͠n glaub͠n
16
|Min gott iſt von ainer magt geborn
17
|Daz tett den tiefeln ſıcher zórn
18
|Do ward ir gewalt zerbrochen
19
|Vil manîg tuſent wôchen/
20
|Tȃtent ſy den gerechten laid
21
|Daz vnderſtund die ſelıg maid
22
|Mıtt ırem kind Iheſum
23
|Dz pracht den gerechten grȏſſz frûm
24
|Dz ſıch hernach gar wol erfand
25
|Er band den tıefel mit ſeıner hand
26
|Vnd iſt darzu drıualtıg
27
|Gott vatter Gott ſun gewaltıg
28
|Der hailig Gaiſt ain gotthaıt
29
iſt/

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zur Folioansicht 7 rectofol7.rb
1
Sant Iohans ewangelıſt/ ·
2
|Der hȃtz geſchrıb͠n mit ſeınr hand ·
3
|Des ſetz ich euch min hopt ze phand ·
4
|Darumb ſo wil ıch ſterben ·
5
|Mein ſel mag nit verderben ·
6
|Er ſprach zu mir hab gten mut/ ·
7
|Zwar ich töt kain crıſtan plüt ·
8
|ân ſchuld dauon bıs ȃn vôrcht/ ·
9
|Damit hett ich mı̸n ſel verworcht/ ·
10
|Ich müſt ſin gar ſwėr widerkomen ·
11
|Gen gott daz hȃn ıch wol vʿnomen ·
12
|Er ſprach zu mir nu merk gar eb͠n ·
13
|Bekenneſt du ıcht/ der fȗrſten leben ·
14
|haſt du die welt icht/ recht geſeh̃n ·
15
|Des ſolt du mir hie verIehen ·
16
|Ich ſprach Ia herr ich ſag ew fȗr war ·
17
|Ich hâtt der tag mın vıertzehen Iar ·
18
|Sid hȃn ıch wunders vil geſehen ·
19
|Was plȃgen der welt ıſt beſcheh͠n ·
20
|Ich glaub es kom von ſȗnden ·
21
|Wır tund es alſo nit grȗnden ·
22
|Mȃnȋg ſach dıe ſıch vʿgangen hȃt ·
23
|Des iſt vergeſſen gar ze drât ·
24
|Vil ſȗnd iſt vor v̑ns beſlôſſen ·
25
|Vor gott als aus goſſen ·
26
|wır bekeñent âni[*]r andʿn hertz͠n nȋcht/ ·
27
|Da durch gott gar luter ſıcht/ ·
28
|Er waıſz auch all gedankhen· ·

top

zur Folioansicht 7 versofol7.va
1
Durch muren vnd durch blankhen
2
|Da iſt vor im nıcht verborgen
3
|Wir ſtȃnd bîllîch ın ſorgen
4
|So ſprıcht oft ain tumber man
5
|Wes gât den muy vnd arbait an
6
|Er hȃtz doch zwár verdıenet nîcht/
7
|Wer waıſz abʿ warumb es beſchıcht/
8
|Sy lang ald kurtz vergeſſen
9
|Gott kan es dannocht meſſen
10
|Tauſent Iar ıſt im aȋn angeſıcht/
11
|Derſelb͠n ſach verſtân wır nȋcht/
12
|Do ſprach der held her parcıfal
13
|Der red hâſt du wâr zemâl
14
|Doch tu̇t gott ettweñ dıe ſînen
15
|Laydıgen vnd pinen
16
|Das tut er als vmb die geſchıcht
17
|Daz ſy ſin vergeſſen nîcht/
18
|Vnd verlâtz dȏch nit am leſten
19
|So kumpt es in zudem beſten
20
|Wem all ſín ſach nach wunſch gât
21
|ȃn arbait der ſol hab͠n rât/
22
|Ob es glȗkh oder vnglukh ſy
23
|Er mag alſo nit weſen fry
24
|Es muſſ hie oder dört zergân
25
|Zway hȋmelrîch mag nieman hȃn
26
|Do ſprach der held zu mir behend
27
|Gıb mir der erſten frȃg aȋn end

top

zur Folioansicht 7 versofol7.vb
1
Ich ſprach vnd könd ıch es ſagen
2
|Ich welt nit lenger dagen
3
|Die welt iſt ſo gar verIrret
4
|Mıtt mänger ſach bewirret
5
|Doch ſag ıchs ſo ich beſt kan
6
|Gott rúff ich zehılf an
7
|Daz er mır geb die vernunſt/
8
|daz ich mıt ſȋnn vnd auch mit kunſt
9
|Sag ȗch von weib vnd ȏch von man
10
|Nu heb ich mit dem höchſten an
11
|Gott geb v̑ns hie auf erden
12
|Den hoh͠n vnd den werden
13
|Sant petern hie zetrȏſt
14
|Daz er von ſúnden lôſt
15
|Vnd ander Bëpſt nach Im
16
Wer mit rechter ſtȋm
17
|Mıtt rȗw vnd püzz fur In km
18
|Daz es im all ſûnd benm
19
|Das gebott iſt zerbrochen
20
|Mıtt valſch yetz vaſt betrochen
21
|Zwën pëbſt ſind gewellet/
22
|Der tiefel hȃt geſellet/
23
|Wrlıch ſıch zudem ainen
24
|Die böſen vnd die vnrainen
25
|Die hȃnd erdȃcht die valſch͠n wal
26
|Den wırt zelȏn der ewıg val
27
|O mort Io uber dıe geıtıkaıt/
28
|Sy ſtıfftet Iamer ewıgs laıt/

top

zur Folioansicht 8 rectofol8.ra
1
Das kan ſy vil wol nȗwen
2
|Die ſach dıe hat ſy geprȗwen
3
|Vnd ſol doch nur ain pabſt weſen
4
|Wer hȃt/ die haılıgen warhait geleſ͠n
5
|Das got ſelb hât geſprochen
6
|Das hât der geit zerbroch͠n
7
|Min red ſol weſen nieman zorn
8
|Der ſach wirt nieman nie vʿlorn
9
|Dañ groſſe hopt prelaten
10
|dıe blaſent/ ır͠n âten
11
|Zu der ſach durch geıtıkait
12
|Welem Bapſt wirt zu gelait
13
|Vmb gȃb vnd nit in rechter mînn
14
|Daz in wıſzt anders nȋt ſȋn ſȋnn
15
|Wann daz er rechter Babſt ſy
16
|Der mag da wol belıb͠n by
17
|Tët er es aber vmb gâb odʿ vmb güt/
18
|Zwár der hȃt ain böſen müt
19
|Der verkauft dıe gerechtıkaıt/
20
|Das wirt ſȋnr ſel ain ewıgs laȋd
21
|Nu dar ır kung ır fu̇rſt͠n ir herren
22
|Ir ſoltent ſölıch vnrecht werren
23
|Mıtt ewer macht behend
24
|Das es nm ſnell ain nd
25
|Wann ſolıch zwayung iſt nıt güt
26
|Die crıſtenhait es verwıſen tüt
27
|Ir Churfȗrſt͠n Ir ſıgınt tôd odʿ leb̃n

top

zur Folioansicht 8 rectofol8.rb
1
Hettınt/ Ir euch des nȋt begeben
2
|Das ır aȋnn knaben walten
3
|Das tüt das recht nicht halten
4
|Ir ſolt̃nt gewelt han aı̸n geſtand͠n man
5
|Den tȗrſten den man vinden kan
6
|Ze kȗng/ vnd hettínt/ ir das getȃn
7
|So wërınt wir der zwayung ȃn
8
|Vnd wër die crıſtenhait wol behüt
9
|Ir hettent da nicht wıſen müt
10
|Mıtt ewʿm kunıg von pehem land
11
|Ir hȃnd dıe crıſtenhaıt gephand
12
|an recht/ an fȗrſtlıch zucht vnd ſıtt/
13
|Der wȏnt gar wënıg by im ytt
14
|Wen͠ wil er vmb das kaıſz tüm werb͠n
15
|Er lieſſ dıe welt verderben
16
|Ee das er këm von prâg
17
|Das iſt ain groſſe plȃg
18
|Die red ıſt alle laider wâr
19
|Daz ſag îch ȗch ſıcher zwâ̍r
20
|So lebent ettlıch fu̇rſten herr̃n
21
|Die tunt ſıch des rechten werr͠n
22
|Iſt by In ain bıderman
23
|den ſetzent/ da die ſchelk hindan
24
|Gen dem hʿr̃n vnd verlıegent in
25
|Mıtt valſcher claff/ nu merkh den ſîn
26
|Vnd ſprechent hʿr nu melt mıch nȋcht
27
|dȗ red von rechter trew geſchıcht/
28
|Dıe ich zu ewʿn gnâd͠n hȃn·

top

zur Folioansicht 8 versofol8.va
1
WIe ſol aín byderman beſtân
2
|Gaıſtlıch gerıcht vnd weltlıch
3
|ȃn zwıfel des einander gıcht/
4
|hör ë nen tail engegen
5
|Wılt du des rechten phlegen
6
|So ıſt der herr alſo gemüt
7
|Sîm gewalt/ er denn globen tüt/
8
|Vnd fȗrcht in gleıch als ain kînd
9
|Er iſt in geſeh͠ndi augen blînd
10
|Vnd gult es im das leben
11
|Er ſolt dem vnrechten wıderſtreb̃n
12
|So phleg͠nt prıeſter Sȋmony
13
|Darzü ſint ſy nit wüchers fry
14
|Vnd ſuntlıchs fȗrkauffen
15
|Etlıcher wırt noch rauffen
16
|Sıch ſelber andem ıungſten tag
17
|Sin ſchatz im nît/ gehelfen mag/
18
|Ye höher ampt/ ye groſſer püſſ
19
|wer es verdıent/ er es lyden mſſ
20
|dıe mëchtȋgen herr͠n wüſtent zwár
21
|dıe Rıtterſchaft das ıſt ſıcher wȃr
22
|Wer loyk trïbt vnd pheñıg hât
23
|Der iſt gewaltıg an dem rât
24
|Beſchıdıkait hât/ yetz den val
25
|die welt verwüſtet ȗberal
26
|zwar es iſt kain wiſer müt/
27
|der mit wıſſen vnrecht tüt/

top

zur Folioansicht 8 versofol8.vb
1
Es ſolt aın herr doch gedenke̸n/[*]
2
|Tu̇ſt du din zungen lenken
3
|durch mı̸̑n wıllen wıderrecht/
4
|Zwâr du biſt des tíuels knecht/
5
|Vnd lıezz ſȋch anden man nit uîl
6
Der das vnrecht zudem rechten brıng͠nwil
7
Do ſprach der held aus fryem müt
8
|Zwâr das dunket/ mȋch nit/ güt/
9
|Der lauff iſt all zehert/
10
|Sag an wie hȃt geuert/
11
|Rıtterſchaft vnd frôwen
12
|Wie lȃnd ſy ſich ſchôwen
13
|Ich ſprach der lauf iſt/ mengerlay
14
|Ettlıch mînner hȃnd geſchray
15
|Mıtt ſchryen wayen
16
|als eſel indem Mayen
17
|Vnd hȃnd dȏch weder zucht noch ſcham
18
|Mıtt böſen ſwuren gottes nam
19
|Vor frowen wirt/ genennet/
20
|Sich ſelber nit bekennet/
21
|Vnd trıbt lotters wıs mit lıegen
22
|Zucht die mſz ſıch ſmȋegen
23
|Das iſt gen frawen vaſt der loff
24
|Mıtt lıegen ſo beſchıcht manıg koff
25
|Daz hernach tt gerûwen
26
|Iamer tüt/ ſıch nûwen
27
|So man emphint der lôtterhaıt
28
|damit beſchıcht manȋgʿ frow͠n laıt/

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zur Folioansicht 9 rectofol9.ra
1
Won ſȗſſu̇ wôrt/ an ſtten mt/
2
|Wıb vnd man betrıegen tu̇t/
3
|Rıtterſchaft phlıgt wuchers nam
4
|Daz wër ettwen͠ geweſen ſcham
5
|Yederman tüt trachten
6
|Vmb güt vnd wil nit achten
7
|Manges prieſters wıs vnd ler
8
|darzü des adels er
9
|Bürger vnd auch gebûren
10
|Die tunt mit wücher muren
11
|Nıeman wil doch ſeh͠n daran
12
|das all ſach muſſ end hȃn
13
|Vff dıſer welt mit Iâmers pȋn
14
|Was man vʿdıent es muſz ye ſı̸n
15
|Gott/ kan es uil wol meſſen
16
|Sin gerıcht tu̇t/ nȗtz vergeſſen
17
|dauõ vʿſtand vn͠ hrent/ mı̸n müt
18
|Es iſt auch mëngs wücher güt/
19
|Was vnrecht/ wirt/ gewunnen
20
|Das iſt nit wol beſunnen
21
|Mıtt gewȃlt/ ȃn recht vngetrûwlıch
22
|das iſt der ſel grülıch
23
|Vnd tüt ſy ſer verſenkhen
24
|Die welt/ die ſolt gednkhen
25
|Vnd ſolt nit tragen nyd noch haſz
26
|So wër v̑ns allen deſter baſz
27
|Wer mit der klug͠n loyk tıcht·
28
|den lȗten das ır ab brıcht/·

top

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1
Der wırt wol gewar ſo man In traıt/
2
|Gar klglıch in dıe erden laıt/
3
|Valſch gerıcht iſt morda io
4
|Der ſelben ſel wirt ſelten frȏ
5
Wer ſıch daran nit ſtoſſen wil
6
|die red ıſt lang vnd ir vil
7
|der möcht noch geleb͠n ȋamʿ nȗw
8
|Wirt im zekurtz ſo iſt es zıphel rȗw
9
|Noch vȋnt/ man mangen byderman
10
|Prieſter vnd auch layen wolgetan
11
|Der durch kaíner ſlacht miet/
12
|Von ſel noch er͠n nit ſchiet/
13
|So vint/ man noch mëng wıplıch wıb
14
|die in eren haltet îren lıb
15
|der tüt ſy nit vergeſſen
16
|Vnd kan wol trew meſſen
17
|ainr güten gewıſſen aȋns ſtët͠n müt
18
|Gott hab dieſelb͠n vaſt in hüt
19
|Des wȗnſch ich în mit gantzʿ gîr
20
|Das mugentz wol gelaub͠n mîr
21
Oprieſterſchaft du werdes ampt/
22
|wer dıch mit kainen geuerd͠n ſchampt/
23
|Dem tü es gôt vergeben
24
|Wann ır ſînd v̑nſz  leb͠n
25
|Vff erden hıe der gerechten ſtrâſſ
26
|Ir wıſent v́ns dıe rechten maſſ
27
|Ich glob vnd wër nit prieſterſchaft/
28
|der tıefel wurd ſighaft/
29
|Me das mertail an der crıſtenhaȋt/

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zur Folioansicht 9 versofol9.va
1
So ſınd dıe güten alweg beraıt/
2
|Mıtt rüffen hin zu gott/
3
|Es iſt ȃn allen ſpott/
4
|Solt vnder v̑ns ni ̑emã gerecht
5
beſtȃn
6
|die welt wûrd lıcht vndergȃn
7
|Die gerechten helfent v̑ns ſȗndʿn
8
|hîn
9
|Vff peſſrung als/ ach gott nim în
10
|Vnd hör mȋch bas wan͠ ıch dırs ſag/
11
|hîlf das mȋch der ſelden tag/
12
|Indinen gnaden beſchîn
13
|des haılgen gaıſtes gab̃n dîn
14
|din gottlıch kraft t ſnden
15
|Bös begir tü ân mir wnden
16
|Durch all din werden marter
17
|Erbarm dıch ȗber den tîchter
18
Nu wil ıch euch dıe warhait ſag̃n
19
|Barcífal iſt tod vor mengen tag̃n
20
|Ich hȃn in nun ze pıſpel gezelt/
21
|daz er iſt geweſen ain ritter vſſ
22
erwelt/

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zur Folioansicht 9 versofol9.vb
1
MIn dıenſt vnd

Text 6

Text 6, Str.1

2
grzz me
3
tauſent ſtunt/
4
|denn geſtupp iſt ȋnder ſûnnen
5
|aller zwıfel ıſt mır vnkunt/
6
|Vnmt/ iſt mir zerûnnen
7
|hett ȋch din huld ȋch fȗrcht din zorn
8
|So wr mȋr wol ze müte·
9
|Lazz ab du lıeber engel vȋn
10
|Es kumpt dır noch zegüte
11
|Sich an min rew nȋm von mir puſſ
12
|Durch gott tü mȋr vergeben
13
|Weñ ich verlȗr dın wıplıch zucht/
14
|So laıdet mîr das leben
15
[*]|Mıtt willen frȏ des bin ich zwȃr
16
|Wann ıch ſıch andır ȋtel recht/
17
|Vnd ſolt ıch leb͠n tuſent Iȃr
18
|So bın ıch doch din aıgen knecht/
19
Das ich der pnder ye gedacht/

Text 6, Str.2

20
|Mıtt grünen ſunder wnkhen
21
|daz hȃt/ mir oft ain ruw bracht/
22
|Mıtt mengerlay gedenkhen
23
|der vatter zurnet dık dem kınd

top

zur Folioansicht 10 rectofol10.ra
1
Das kunt von trew̃n ſtt
2
|Das er aim andern nit entüt/
3
|Der ın es fleıſſklıch bt
4
|Was mir iſt lıeb/ daiſt mir laıt/
5
|Was im kumpt nit zegüt
6
|an leib an er an wırdıkait/
7
|Das bekrenkt mir den müt
8
|Mıtt/ wıllen fro :|
9
Ich bin dır doch mıt trew͠n by̑ı

Text 6, Str.3

10
|Vnd ſtȃn des âne log͠n
11
|Ich waıſſ ır yetz nît lebend fry
12
dıe bas geuall mı̸nn ȏgen
13
|Din wıplıch zucht/ vnd och dın ſcham
14
|Du hȃſt dıe mâzz gemeſſen
15
|vnd hett ich aller welt fröd
16
Ich kan dȋn nit/ vergeſſen
17
|Die frömdi ſchadt den ſteten ıcht/
18
|wie man tüt ſelten ſehen
19
|So veruacht gehaim gen wankel
20
nıcht/
21
|Das iſt och dık beſchehen
22
[*]Mitt/ wȋllen fraw des bin :|
23
Wes zıchſt du mıch mı̸n lıebſtʿ bül

Text 7

Text 7, Str.1

24
|Mıtt/ clagen ſunder waîn
25
|Sölıch ſach dıe hılf mıch nit/
26
|Gen dır ſo ſtȃn ich ai̸n
27
|dın v̂nmt mîr nȋt fröden brîngt/
28
|dauon ſo kumpt mîr trawren
29
|Gen dır ſo bin ich zwıuels ân

top

zur Folioansicht 10 rectofol10.rb
1
[*]Vff dıch ſo wolt/ ıch mûren
2
|Wer hin lazz loffen all ze wald·
3
|Vntrew mit ırem ſaıle
4
|In v̑nſz n wıltpan hört ſy nit/
5
[*]|Wolhin dem tiefel zetaıle
6
Wer wil all ſach ze vnmu̇t nen

Text 7, Str.2

7
|Der müſſ mit wıllen alten
8
|aın wıplıch zucht/ mıt gantzer trȗw
9
|Dıe ſolt du mîr behalten
10
|Daby ſo hab aȋn güten müt/
11
|Darzú ſo wil ıch keren
12
|Zwar vnd km der tȗrkgen herr
13
|Ich lieſſ mirs nieman werren
14
[*]|Wolhın laſſ lauffen :|
15
Ich wil ye hab͠n guten müt/

Text 7, Str.3

16
|Wer kan all red verbıeten
17
|Vnd lepti noch kȗng karlus
18
|Er mocht/ ſıch zornes ni ̂ten
19
|Ee er all red zudem rechten brecht
20
|Es hȃt ſıch zeuerr vergangen
21
|Mëng man rümt/ ſıch eggen nun
22
|Er hât me haſen geuangen
23
|Wer hin lazz lauffen all ze wald·
24
|Vntrew mit Irm ſaıle
25
|In v̑nſz n wıltpan hört ſy nit
26
[*]|Wolhı̸n dem tieuel ze taıle· :|

top

zur Folioansicht 10 versofol10.va
1
I|Ch fröw mîch gen des

Text 8

Text 8, Str.1

2
abentz kunft// |Der nacht wenn
3
ſy her ſlıchen tut/ |Das
4
machet als ır lıeb vernunft·
5
|Dauon ſo han ıch hohen mut/
6
|Das ich ir gut ſolt
7
ſehen an |Frowt ſy mȋch nit
8
|die rain dıe zart/ |So

top

zur Folioansicht 10 versofol10.vb
1
wër ıch gar ai ̑n hûrnı̸n man
2
Aȋn glögglı man erklenket ſuſſ

Text 8, Str.2

3
|Darnach hȯr ıch ains hornes don
4
|ain halſen vnd ain lıeplıch kuſſ
5
|Das wirt v̑ns baiden nun zelôn
6
|Wan͠ ſchaıden dz tüt alſo we
7
|Vnd gedecht ich nıt hınwıdʿ ze koment/
8
|So wër mins ſënens deſter me·
9
|Mıtt zuchten ſchón gar ȃn geur

Text 8, Str.3

10
|Daby ſo mug wır wol beſtȃn
11
|Sait yeman dauon adre mr
12
|Da beſchıcht vns gar vngütlıch an
13
|Venus vnd auch Iupıter
14
|Dıe gând vor der ſunnen
15
|Damıt ſo vert der tag daher
16
E|s ıſt mir nun

Text 9

Text 9, Str.1

17
beſcheh͠n zwır
18
Was min nıt
19
wil das lıebet mîr
20
|Des holtz han
21
ich ain gıgen
22
|Was ıch ır ſag von mıner trew
23
|Das ıch ſy ſtët/ aı̸n[*] anvang new
24
|Gen mir ſo tu̇t ſy ſwıgen
25
|Nu wër îch doch ain geſell ȋm ſpıl

top

zur Folioansicht 11 rectofol11.ra
1
Vnd wr Ir víerſtund noch als vil
2
|So waıſz doch nîeman wen ſy wil
3
|Das ſelb das tu̇t mîch frwen
4
[*]Zȗch ab dıe ſaıl la loffen hȋn
5
|Ze Iagen hȃn ich gtenſȋn
6
|daby ıch och belıb͠n wil
7
|V͡ns möcht/ noch wol gelîngen
8
Du fryes tıer nu hüt/ der ban

Text 9, Str.2

9
|Vor ſail geſchȗtz wan͠ man wól kan
10
|Gar lekerlıchen verbȋnden
11
|hage vnd auch ruhe dorn
12
|kunſt vnd witz iſt gar verlorn
13
|Lȃſt du dıch darȋn vînden
14
|Ich ıag gar fȗrſtlıch ȗber land
15
|Birſſen iſt mır nit bekant/
16
|Darzü ſo bın ich nit gewant/
17
|Trew iſt vor allen dîngen
18
|Zȗch ab die ſail :|
19
Ich Iag mit wîllen uber lant/

Text 9, Str.3

20
|Nachtgruben ſınd mîr nit bekant
21
|Der tag der tüt mîch fröwen
22
|Trȗwen hetz ıch auf die vart
23
|wunn der wırt och nıt geſpart/
24
|Ich acht auff niemans trwen
25
|Geſell huet dʿ vert dz tıer ıſt ȋung
26
|Das es tüy kainen abſprung
27
|Vmb Iagen ist im ôch nȋt/ kunt/
28
|Darnach ſo laſſ ich harren
29
|Zȗch ab die ſail :|

top

zur Folioansicht 11 rectofol11.rb
1
I|Ch fragt ain wachter

Text 10

Text 10, Str.1

2
ob es wre tag |Er ſprach zu mir
3
fur war ıch dir ſag |Es nahet/ ſchȋr
4
hînzü |Wes ſıchſt du nit dîch
5
ſelber an |an dir ıch zwȃr ge
6
merkhet han |du haſt vff
7
mıtten tag/ dȋnr zit gelept/ vff
8
erden hȋe/ |Du bıſt doch nôch[*]
9
als ıch dıch lıe |Wen͠ wilt du

top

zur Folioansicht 11 versofol11.va
1
abe lȃn |Gen dır ſo gat/ dıe vinſter
2
nacht |Sıch uff mit ſȋnn hab her
3
berg acht/ |all[*] ſach dıe muſz zʿgân
4
Der wachter ſprach vff erden hie

Text 10, Str.2

5
|Die ſach ıſt nit/ des ſag îch wie
6
|Dîn ſel müſſ ewıg ſın
7
|Schön vnd kraft/ muſz gar zergȃn
8
|By ſınnen macht du nit beſtȃn
9
|Der tod der nȋmptz dahîn
10
|Rüff an den herr͠n aller macht/
11
|Daby ſo hab ſeîner muter acht
12
|So haſt du klgen ſîn
13
|Zwelıf ſternen ſy ze krone hât
14
|Vnd ſıtzt by dem ſun ir maıeſtât
15
|Die müter maget/ her
16
Wachter din ſtraffen merkh·

Text 10, Str.3

17
ich wol
18
|dauon ıch grôſſen kûmer dôl
19
|Vnd kan nit abelân
20
|durch gott wekh mîch zerechtʿ zȋt/

top

zur Folioansicht 11 versofol11.vb
1
|Wan͠ all min ſach an mich gewıſſen lıt/
2
|Da müſz crıſt helfen zü
3
|Sol ıch by kainem glımpf beſtȃn
4
|Damit ich mag ſin hulde hân
5
|Gott geb v̑ns ſelıgen tag
6
|Des hılf mîr magt an alle maîl
7
|Das ich werd miner ſûnden hail
8
|Von orıent es tagt/·
9
M|Ich[*]

Text 11

Text 11, Str.1

10
ſtrâft aîn
11
wachter des morgens frü |Er ſprach
12
wenn wılt du hab͠n ruw dîn

top

zur Folioansicht 12 rectofol12.ra
1
ſȋngen abelȃn |Lıeder tıchten tu nıt
2
mer |Das rȃt ıch dır by miner er
3
|Dauon man tantzen tut/
4
|Wachter des wil ıch volgen dir |Der
5
lied getıcht/ ıch nîemer mîr |Des
6
ſolt du ſıcher ſın |Suſſ müſſ ıch
7
lȏb͠n ſëlge weîb |Dıe ſınd der welt
8
doch laıd vertreıb |ach gott
9
wıe lıeb vnd zart/· |Ich[*] welt

top

zur Folioansicht 12 rectofol12.rb
1
wer frowen ubel ſprech·
2
|Das man in durch dıe zungen
3
ſtech |Das |Laſter muſſt
4
er hȃn [*]|Wachter nu merkh
5
was da beſchach
6
|Was ich auff erden ye geſach
7
|Das dunkht mıch aı̸n wind
8
|Gen zarter lıeber frowen gunſt
9
|Da hılfet weder ſı̸nn noch kȗnſt
10
|Das iſt beweret wôl
11
|Dauȋd vnd auch Salamon
12
|Sampſon der möcht nıt beſtȃn
13
|Der ſchönſt verlor den leıb
14
|Das machet als der frowen werkh
15
|ain Iunkfrow rait der kȗnſten perkh
16
|Nu dar ır ſëlıg͠n weıb
17
|Wer von den frow͠n ſchëmlıch ſaıt
18
|Das wirt/ Im noch am leſt͠n laid
19
|Sy gȃt ain laſter an·

top

zur Folioansicht 12 versofol12.va
1
Wachter ſıch auf andz fırmament/

Text 11, Str.2

2
|Er gȃt daher von orıent/
3
|Ich hör der vogel ſang
4
|Durch gȏtt wek álle ſëlge weib
5
|Ir er behuet irn ſtoltzen leîb
6
|Vor böſer klaffer zung/
7
|Dıe mȋnner dıe da rümſer ſînd
8
|Dıe ſind ın geſeh͠ndẽ ogen blînd
9
|Sy mugent nit beſtȃn
10
|Was ich von roſen ıe geſach
11
|all blümen vȋn der löber tach
12
|Das dunkhet mich aîn ſchimpf
13
|Gen zarten lieben töchterlın
14
|Ir gebërd ſınd güt/ dıe blık ſint vîn
15
Gott geb in ſëlgen tag
16
S|ag

Text 12

Text 12, Str.1

17
an wachter
18
wıe was es tag |Do hîmel vnd

top

zur Folioansicht 12 versofol12.vb
1
erd nit emphlag |Planeten zwȃr
2
vnd auch dıe elementen |Da
3
lȗchtet weder ſunn noch mȃn |Gott wz
4
îndʿ maıeſtât vil ſchôn |Gewaltıg·
5
ye vnd iſt noch ewenklıchen |Gott ıſt
6
das wôrt das wort ıſt gott· |Damît
7
gemacht ȃn allen ſpôtt |all ſach vil
8
ſchȏn nach irer aıgenſchêfte
9
|Gott ıſt ain herr aller aıgenſcheft/

Text 12, Str.2

10
|Gemachet alles mît ſîner kreft
11
|Sag an warauf ſtâtt erd vnd·
12
waſſer·

top

zur Folioansicht 13 rectofol13.ra
1
|als hoch hinab als hoch hinauff
2
|Vnd wen͠ man km durch erdes gruff
3
|Es ſwebt enbor got kan es vil wol
4
|halten
5
|all creatur tt/ loben got/
6
|In ir geſchepft nach ſim gebott/
7
|der menſch der tt doch ſȗnden
8
|Gott vatter herr mit diner macht/

Text 12, Str.3

9
|hab min in deinen gnaden acht
10
|T dich gen mir erbarmen
11
|Beht mich vor der helle nôt
12
|durch deinen herten willig tȏt/
13
|Den du doch haſt erlitten
14
|Vnd durch die maget die dich gebar
15
|Mein ſel mein lib vor ȗbel bewar
16
|Ich ger genad nit rechtes

top

zur Folioansicht 13 rectofol13.rb
1
I|Ch var vff wag des bittern mer

Text 13

Text 13, Str.1

2
|ain ſcheff iſt/ mir endrunnen
3
|Der vnſchuld des ich ſicher ſwer
4
|das hân ich wol beſunnen
5
|Die wellen hands zerſlagen hin
6
|Mit herten ſtȗrmes winden
7
|Das mugent wȯl die ſȗnde ſin
8
|Nu merkent liebe kinder

top

zur Folioansicht 13 versofol13.va
1
|Sol ich mit frd ze lande komen
2
|Sant peters ſcheff mſſ helffen
3
|Rȗw vnd bſſ die mſſ ich han
4
|Sol ich den enker werffen
5
|Damit ich heffti auff den grunt
6
|Dabey ich mug beleiben
7
|Die marnerin muſſ by mir ſin
8
|Sol ich ze lande ſcheiben

top

zur Folioansicht 13 versofol13.vb
1
|Die v̑ns doch vor geholffen hât
2
|Do waren wir nach vʿſunken
3
|Vnd wer der edel iheſus criſt
4
|Wir wrint all ertrunken
5
Das ich die gebott ie gebrochen hȃn

Text 13, Str.2

6
|Des ſey got erbarmer
7
|Darauſſ doch alle todſu̇nd gand
8
|Ich ellender vnd vil armer
9
|Sid ich nv got erzȗrnet hän
10
|So kan mir nieman gehelffen
11
|won geware beicht die mſſ ich beſtȃn
12
|Dartz ſo ſol ich werffen
13
|Rȗw vnd bſſ vſſ hertzen grund
14
|Ich hoff es müſſ mich helffen
15
|Got waiſſ all ſach wol auff ze nend
16
|In ſöllicher mâſſ vnd es beſchicht/
17
|Das das iemant anders wend
18
|Des ſin wr vil gar enwicht/
19
|Got iſt ain herr vnd niemant mer
20
|Das wiſſent ſicherleichen
21
|Er hab auch dan͠ gewalt von İm

top

zur Folioansicht 14 rectofol14.ra
1
|Dıe armen vnd die reichen
2
|Sein krafft was ie vnd iemer iſt/
3
|Behalt v̑ns ewenkleichen
4
Wer ſpricht das got ain ſchpfʿ ſey

Text 13, Str.3

5
|der ſȗnd vnd auch des leiden
6
|dem wonet groſſe torhait bey̑
7
|Won ſld die mſſ in miden
8
|Er hât v̑ns geben aıgen͠ mt/
9
|das himelreich ſtȃt offen
10
|Was vngelȗks der welt ie beſchach
11
|Zwȃr das kam von ſȗnden
12
|Vnd rait das ainr von euen her
13
|So tt es ſich doch grȗnden
14
|Got iſt v̑ns hold das bewart er
15
|Wol mit ſeinen tieffen wunden
16
|fȗr v̑ns er an die marter gie
17
|Er lſchen tett die ſunne
18
|Wir wrint ewenklichen tot/
19
|Sein gerechti ſeıt ſtnd offen
20
|Sein götleich krafft die gab v̑ns dz
21
|Er hȃt vor v̑ns nit beſchloſſen
22
|O magt ain lieb der driualtikait/
23
|Bis bıttens vnuʿdroſſen

top

zur Folioansicht 14 rectofol14.rb
1
E|In

Text 14

2
vattʿ
3
ſeinem
4
ſun
5
riet/
6
|Dien
7
gott
8
vor
9
allen
10
dingen
11
|Er geit dir ſldereiche miet/
12
|Dir kan nit miſſelingen
13
Der fromen ſolt du haben acht
14
|Mit zȗchten ſolt du fröleich ſein
15
|By tag vnd auch by nacht/
16
|all prieſter ſolt du haben ſchon
17
|den fraw͠n ſolt du by geſtân
18
|ht dich vor argen worten
19
|Nicht ſmh weib noch prieſterſchafft/
20
|So biſt du vor got tugenthafft/
21
|Dein lob das tt ſich höhen
22
Sun hüt dich vor ghem zorn
23
|won damit iſt dikch eer verlorn
24
|T es mit ſıtten bedenken
25
|Der bben weys ſolt weſen gram
26
|won da iſt werder zucht noch ſcham
27
|vnd fgt auch kainem herren
28
|Biſt du ain herr das haſt von got/
29
|dem ſag des lob ân allen ſpott/
30
|Sein almcht tt/ dich bedenken
31
|Nit bis rȗdiſch hab clgen ſin

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1
|Ht dich vor argem truren
2
|daran ſo haſt du gten gewîn
3
|Deine wort ſolt du muren
4
|das man dich vind als man dich lie
5
|Dinr red ſolt nit vergeſſen·
6
|won liegen iſt ain ſólıch ſin
7
|Es kan wol vngelu̇kch meſſen
8
|hab maſſ ze eſſen vnd ze trank
9
|Solt du langwirig bleiben
10
|By ſinnen vnd gtem gedank
11
|Von vnkȗnſch tȗ dich ſcheiben
12
|Bis grſſam daby̑ tugenthafft/
13
|Bis gütiger red bis manhafft/
14
|Den freunden hold den veınd͠n gram
15
|In allen dingen ſolt maſſ hân
16
|Gerechtes gerichtes ſolt du ſein
17
|Nicht nim͠ gt fu̇r ere dein
18
|Bis getrew vor allen dingen
19
|dauon la dich nicht dringen
20
|ains ſtten mts vnd manleich
21
|Recht tn ſetz allweg fȗr dich

top

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1
Wol auff vnd

Text 15

Text 15, Str.1

2
wach eſt
3
an der zeit/
4
Wir hand
5
ze lang ge
6
ſchlaffen
7
Mein tag
8
mir auff dem
9
Ruggen leit
10
Des mcht ich ſchry̑en wâffen
11
Sıch auff mit ſiñ vnd t die welt

Text 15, Str.2

12
bekennen
13
|Wen͠ der ſchimpf am beſten iſt/
14
|So ſpricht die witz es ſll ſıch allweg
15
trennen
16
All ſach die nacht dem end

Text 15, Str.3

17
|an ewıkait doch got/
18
|Ich wn das iemant wend
19
|Bpſtleich gericht noch kaiſerleich gebot·
20
Dauon ſo la dir ſȗntleich begir zer

Text 15, Str.4

21
rinnen
22
|won weltleich frd ward nie ſo groſz
23
|Es lieſſ ſich an dem leſten trurig vinden
24
Und hettiſt du dein lieb nach deinem

Text 15, Str.5

25
willen ſchon
26
|Vnd das dir llȗ kȗngreich dientint
27
|Mit zepter vnd mit krone/
28
Dannocht ſo macht du ſterben nit

Text 15, Str.6

29
geſtaigen
30
|Es hulff dich an dem leſten nu
31
|als ob es tt ain tor mit vingʿ zaigen
32
Daran ſolt du gedenken

Text 15, Str.7

33
Vnd hab ain gten mt/

top

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1
|dein ſel lȃſſ nieman krenken
2
|Won ſicherleich es kunt dir nu ze gt/
3
Wann wen͠ du wirſt die ſach nach

Text 15, Str.8

4
ſinnen meſſen·
5
|So iſt dir nicht me ach
6
|fród die haſt truren iſt vergeſſen
7
Dauon ſo gun͠ mir eren

Text 15, Str.9

8
|an ſel vnd auch an leib
9
|vnd laſſ dirs nieman weren
10
|all dein hoffnung z got ſcheib
11
Ain wıderker ıſt noch bas ze meſſen

Text 15, Str.10

12
|von ſachen die man gern tt/
13
|dan͠ ob man wr in ainer kloſen
14
geſeſſen
15
Ker fröleich von den ſachen

Text 15, Str.11

16
|ht dích vor todes ſȗnd
17
|So macht du fröleich lachen
18
|hie haſt du lob vnd dört ewig frȗnd
19
Natȗrleich wol zebedenken

Text 15, Str.12

20
|Dein hertz das ſy in leiden
21
|wil dich dan͠ liebi krenken
22
|Mit ſenen gar das gemte dein
23
verſchniden
24
Dannocht ſo hilffet got aım gerech=

Text 15, Str.13

25
ten willen
26
|Wa er des grundes innen wirt/
27
|da kan er ſchnell dem menſchen
28
kumber ſtillen
29
Ich han die welt gemeſſen

Text 15, Str.14

30
|Ob ich es hân beſunnen
31
|hân ich da icht vergeſſen
32
|So beken͠ ichs doch das dunkt mich
33
ain wunder

top

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1
Won all ir ſach das iſt zergankleich leb͠n

Text 15, Str.15

2
|vnd iſt auch nicht won ach
3
|ain weyl ain frd darnach kans
4
truren geben
5
Ich han gar vil gehöret

Text 15, Str.16

6
|Von ritterſchafft vnd frowen
7
|Das doch den mt enbret
8
|Weib vnd man die möchtintz gʿn ſchowẽ
9
Und iſt auch als bey kurtzer zeit

Text 15, Str.17

10
zergangen
11
|Von den vnd ichs gehret hȃn
12
|die ſind dauon ab iſt der fröden angʿ
13
Wa iſt kȗng dauids macht/

Text 15, Str.18

14
|Sein werdes edels tichten
15
|des hat nu nieman acht
16
|Nach ſeinen bchen tünt ſich die wey̑=
17
ſen richten·
18
Wa iſt kȗng Salamons macht/

Text 15, Str.19

19
|Mit weyſhait tet er wunder
20
|Er tet İm ſelber ſchlacht
21
|In ſchmȃcht der minne zunder
22
Das er ſeim gluſt ze verr vʿhangt

Text 15, Str.20

23
|Das tȃten weibes lıſte
24
|Das was ſeiner weyſhait groſſe ſchand
25
Wie wol er das nv wiſzte
26
ARiſtotiles der weys

Text 15, Str.21

27
|In kȗnſten bey den beſten
28
|Er buwt auch auff ain eys
29
|der tod der nam͠[*] in auch am leſten
30
Karolus magnus der ſtarkch

Text 15, Str.22

31
|Mıt vechten tett er wunder
32
|Er mſzt ȋn todes ſarch
33
|Die zeit die bracht in vnder

top

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1
Und mcht in nit gehelffen

Text 15, Str.23

2
|Sein gerechtes edels richten
3
|Der tod der tet in werffen
4
|Dauon ſo mſſ ich diſe zeit vʿnichten
5
Kȗng artus milt vnd her/

Text 15, Str.24

6
|hatt ritterſchafft vnd frowen
7
|den bôt er zucht vnd êr·
8
|In ſeinem hof da mocht man wundʿ
9
ſchowen
10
U|on allem luſt/ den iemant mag

Text 15, Str.25

11
erdenken·
12
|vnd was doch als vmb ſuſt
13
|Der tod der tet den hof an fröden
14
krenken
15
Tſchinachtilander tet werben

Text 15, Str.26

16
|Eren wolt In nie benügen
17
|Dauon ſo mſzt er ſterben
18
|Das kond İm hertzog Orelus wol
19
fgen
20
Eggenot der ſchlg den ſelb͠n fȗrſt͠n

Text 15, Str.27

21
|das tet er vmb ſeins frȗndes tôt
22
|vnd warent baid an manhait
23
die getȗrſten
24
Barcifal der edel·

Text 15, Str.28

25
|Sein manhait ich nu blm
26
|Er ſtnd an grales zedel
27
|dauon ȋch wıtz vnd manhait von
28
İm rm
29
Won er hb ſich mit dem grâl

Text 15, Str.29

30
|Gen yndia behend
31
|Er vorcht der ſȗnden quâl
32
|Ich wn kain wey̑ſer in darumb
33
pfend·

top

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1
Das land das iſt gennennet/

Text 15, Str.30

2
|In der yndia
3
|Die ſȗnd dauon getrennet/
4
|prieſter Iohan ſo haiſzt der herʿe da
5
Da ſaſſ er by den beſten

Text 15, Str.31

6
|ân ſund mit ere ſchon
7
|Dauon mſſ ich in geſten
8
|hie das lob vnd dort ain ewig lon
9
All creatur auff erden

Text 15, Str.32

10
|Mſſ ſterben vnd hie vollenden
11
|Es es ſey̑ ald es ſöll noch werden
12
|Der tot der lȃt ſich niemant darumb
13
pfenden·
14
Tot ich waiſſ den maiſter dein

Text 15, Str.33

15
|Seın gebott das mſt du halten
16
|Sein willen tſt du laiſten hin
17
|auff diſer welt gen Iungen vnd gen
18
alten
19
Der kȗng ob nȗn kren

Text 15, Str.34

20
|Der kan des vil wol walten
21
|Die red ſol nieman tören
22
|all ſach tt er mit ſeiner macht auff
23
halten
24
Es kunt auch· noch die zeit

Text 15, Str.35

25
Das ſurgite wirt geſprochen
26
|In all die welt weit
27
Die toten auff da iſt nicht lengʿ ſochen
28
Der iſt ain herr dem toten mſſen

Text 15, Str.36

29
wachen
30
|Von dem ſelben dos mſſent elemen=
31
ten vier erkrachen
32
Sid wir nu mſſent bekennen

Text 15, Str.37

top

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1
|Das got iſt ie der wernde
2
|kain anuang an İm nennen
3
|Er was auch ie vnd iſt dʿ ſelden bernde
4
S|olt ich ſein lob durch grȗnden

Text 15, Str.38

5
|des mag ich nȋcht gewalten
6
|Ee ſo wolt ich zȗnden
7
|Mit ys an ſchne ain fewr
8
|vnd das in waſſer bhalten
9
Almchtig got mein herr

Text 15, Str.39

10
|Erbarm dich v̑ber mich ellenden
11
|durch deiner mter eȇr
12
|Bicht rew vnd bſſ
13
|T mir am leſten ſenden
14
An deines gaiſtes gte

Text 15, Str.40

15
|So mu̇ſzt ich gar verderben
16
|Ich fȗrcht der ſȗnden glüte
17
|Driualtig got behüt mich vor
18
ewig ſterben
19
Die ſach hân ich betracht

Text 15, Str.41

20
|Der welt ze reimen bracht
21
|Got hab mich in deiner acht
22
|Ich hâns gar recht bedâcht/
23
Und behút dich got

Text 15, Str.42

24
|Bis ainer gten gwiſſen
25
|won ettleich ſach bſchiht niemʿ me
26
|Mit gots hilff vnd ſölt ichs hertz
27
verbiſſen
28
I[*]ch hȃn ain bu̇ch geleſen

Text 15, Str.43

29
|aller tewtſch ain blm
30
|das mag nicht anders weſen

top

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1
|Genant Títterel
2
|Iſt es ſunder rm
3
Darnach hȃn ich geſunnen

Text 15, Str.44

4
|die reimen auch gemeſſen
5
|Iſt daran icht zerrunnen
6
|Die leng die kȗrtz
7
|oder hȃn ichts vergeſſen
8
So ſingt der gauch

Text 15, Str.45

9
|Mit der nachtgall in dem may̑en
10
|alſo ticht ich auch
11
|Tn ich recht
12
|Ich tantz den rechten ray̑en
13
M|Ir bkam

Text 16

Text 16, Str.1

14
ain gſell
15
am may
16
en tag
17
|vnd bracht
18
mir lufft
19
von orient
20
|Mit botſchaft lieb das ıch euch ſag
21
|Die red die iſt mit luſt benent
22
Vil ſach die vacht mit grnem an

Text 16, Str.2

23
|damit die welt ſıch neren tt/

top

zur Folioansicht 16 versofol16.va
1
|der may mit frden auff den plȃn
2
|Dauon ſo habent hohen mt/
3
Die vogel ſingent v̑beral

Text 16, Str.3

4
|Quint vnd quart menſur
5
|Mit mangem ſüſſen lıeben ſchal
6
|Etleicher halt tenur/
7
Octȃf die ſtim͠ erhellen tt/

Text 16, Str.4

8
|In wald vnd auff gevilde
9
|Manig vogel frey̑ gar hochgemt/
10
|Sein fleigen das iſt wilde
11
Meng blmli rȏt vnd blâ in blâw

Text 16, Str.5

12
|Gar liepleich ſind entſprungen
13
|dabey ſo vindt man ytal grâw
14
Grün iſt darin gedrungen
15
Blümli gel brun vnd weyſz

Text 16, Str.6

16
|Gar liepleich ſind entſproſſen
17
|Der may̑ mit allem ſeinem fley̑ſz
18
|Mit taw ſind ſy begoſſen
19
Meng blatt gekriſpelt vnd gebogen

Text 16, Str.7

20
|hin vnd her gezindelt
21
|auff mengem holtz gar vnuʿſmogen
22
|Etleichs iſt gewindelt
23
Dafȗr hort ich ain͠ ſüſſen don

Text 16, Str.8

24
|auſſ frowen mund erhellen
25
|das gb mir frdenreichen lôn
26
|fur vogel vnd fȗr ſchellen
27
Ir mȗndli rôt fȗr blmen ſchein

Text 16, Str.9

28
|Iſt liepleich an zeſehen
29
|Ir zenly wey̑ſſ vnd daby vein
30
|die ſicht man auſſher brehen
31
Ir brwli brawn by̑ augen clar

Text 16, Str.10

top

zur Folioansicht 16 versofol16.vb
1
|Mit ſcharpfen lieben blıkken
2
|der ſelben blmen nem ich war
3
|die kunnent hertzen ſtrikken
4
Ir hâr iſt gel fu̇r blmen ſchein

Text 16, Str.11

5
|Blaw ſtt in irem hertzen
6
|Grün iſt ſy geſund vnd y̑tal vein
7
|das kan wol wenden ſmertzen
8
Es möcht leicht ſein ich red zevil

Text 16, Str.12

9
|Meinr ſel tt bas ain ſweygen
10
|Ich lob die weyb fȗr ſaiten ſpil
11
|fur harpfen vnd fȗr geigen
12
Orgellen don vnd pfeiffer[*] ſchall

Text 16, Str.13

13
|Boggen laut erhellen
14
|das hat gen fraw͠n doch kain wal
15
|als rauſſen gegen ſchellen
16
Buſunen ſchal vnd gloggen klang

Text 16, Str.14

17
|Es iſt als gt nicht zehrn
18
|vnd dartz aller vogelſang
19
|Es mag nicht mt enbrn
20
Als tnt die weib auff erden hie

Text 16, Str.15

21
|vor allen creaturen
22
|lıeber ding geſach ich nie
23
|Si ſind zwar gt fur trawren
24
Wer ſchelkcht die weib vnd v̑bel

Text 16, Str.16

25
ſpricht/
26
|Es wirt in noch gerewen
27
|ain zaichen das er iſt ain wicht
28
|Sein vngelu̇kch wirt ſich new͠n
29
Uerdorben hie ald eren blôſſ

Text 16, Str.17

30
|Es iſt doch dikch beſchehen
31
|der frowen wirt er ſelten genôſſ

top

zur Folioansicht 17 rectofol17.ra
1
|hör ich die weyſen iehen
2
|Ir werden weib vnd töchterlein

Text 16, Str.18

3
|Gedenkent mein zem beſten
4
|Got hab euch in den hulden ſein
5
|v̑wer lob wil ich ie geſten
6
Ir bkent mich nicht ich bkeñ euch wol

Text 16, Str.19

7
|Ir kunnent laid vertreyben·
8
|die ſlgen weib ſind tugent vol
9
|Glȗkch mſſ zü euch ſcheiben·
10
L|Ebent ſchaiden

Text 17

Text 17, Str.1

11
das tt we
12
|Noch wırſer
13
dann ain
14
ſenffter tod
15
|Mein augen die ſtand gleich als êe
16
des iſt mein hertz in groſſer nôt/
17
Gewiſſen hât aın͠ krieg mit İm

Text 17, Str.2

18
|Darcz ſo hılffet die vernunſt/
19
|Ob ich mich nu vast grim
20
|Mich hilffet weder ſin͠ noch kunſt/
21
Y hertz laſſ ab dein valſchen bgier·

Text 17, Str.3

22
dein v̑bermt der iſt ain miſt/

top

zur Folioansicht 17 rectofol17.rb
1
|Wen ich ſtirb es hılfft kain zier
2
|du wirſt fawl in kurtzer friſt/
3
Und wolteſt mir die ſel vʿlaiten

Text 17, Str.4

4
|die mir got ewig hat gegeben
5
|Sein krafft/ wil ich ze hılff beraiten
6
|deins willen wil ich nicht me leben
7
Du runſt mir in das hobet mein

Text 17, Str.5

8
|Gewiſſen tüt ſein werleich nit
9
|Vernunſt wil by ir ſein
10
|die bkent gar wol/ deın͠ böſen ſitt/
11
O lieber engel nu hüt der ſel

Text 17, Str.6

12
|du biſt mir doch ze hüter geben
13
|Vnd beſchirm mich vor der ſȗnd͠n quel
14
|damit mir werd das ewig leben
15
Nȗma tn iſt groſſe bſſ

Text 17, Str.7

16
|hân ich gehört den lewten ſagen
17
|Mit willen gib ich dir den grſſ
18
|Vnd varn auff der frden wagen
19
Was ıch ie vor getichtet hân

Text 17, Str.8

20
|den fraw͠n vnd den töchterlein
21
|Das iſt beſchehen in aim tron
22
Gen der liebſten frawen mein
23
Der aigen diener ich wil ſeín

Text 17, Str.9

24
|Ir lob das lautet y̑tal wol
25
|das brüf ich fȗr des mayen ſchein
26
|Ir güt macht mich fröden vol
27
Hett ich die wal İm römſchen reıch

Text 17, Str.10

28
|So geuelt ſy mir am beſten
29
|Ir gte die iſt tugentleich
30
|dauon mſſ ich ſy geſten

top

zur Folioansicht 17 versofol17.va
1
Das macht ir weipleich zucht vñ ſitt

Text 17, Str.11

2
|das kan ich an ir brüfen wol
3
|Won trew vnd ſtt die wont ir mit/
4
|davon ichs billeich loben ſol·
5
Ach got wie gar lieb iſt ſy mir

Text 17, Str.12

6
|an wenken vnd abelân
7
|Ir angeſicht ich kum enbir
8
|Won ich nie lieber lieb gewan
9
Ich hett nicht gedacht das kurtze zeit

Text 17, Str.13

10
|Sȯlleich ſenen iemer tt
11
|Eſt wunder in der welt weit/
12
|Won all mein ſach iſt abgemt/
13
Untz an ir güt die grnet ſchon

Text 17, Str.14

14
|ân zwey̑fel in dem hertzen mein
15
|Was wol wil das vacht beyzeiten
16
an
17
|Mit eeren müſſ ſẏ ſlig ſeı̸n

top

zur Folioansicht 17 versofol17.vb
1
H|Ett ich ain

Text 18

Text 18, Str.1

2
richter ich
3
wolt clagen
4
|V͡ber den
5
liebſten
6
blen meı̸n
7
|Vnd gütekleichen fȗr tragen
8
|Sy macht mir ſenen haimleich pein
9
Wen͠ ıch entſchlaff ſo ſıch ich İrn ſchein

Text 18, Str.2

10
|vnd redt als ſchon vnd gütleich
11
|Wen͠ ıch erwach ſo iſt ſy dahin
12
|a lg wie hȃt ſy gelaichen mich
13
Ains hâts mir kurtzleîch getân

Text 18, Str.3

14
|Ich wand ſy lg an dem arme min
15
|do ich erwacht do was ſy̑ dauon
16
|Geflohen von mir hin
17
Mein kȗſſi hatt ich gehalſen ſchon

Text 18, Str.4

18
|Ich wand ȋch hett ſy ſelber da
19
|wil ſy̑ mich ſchimpfes nicht erlân
20
|Ich glaub ich werd von ſenen grȃ
21
Ich waiſſ nicht wie ich leben ſol

Text 18, Str.5

22
|auff meinen aid mir ıſt doch ernſt
23
|das ȋch ſo groſſes ſenen dol

top

zur Folioansicht 18 rectofol18.ra
1
|Von ir ſo wiſzt ich aller gernſt/
2
Ob ſy̑ mir wr als ich ir bin

Text 18, Str.6

3
|So hett ſy̑ zwar nicht rwen vil
4
|des túg mir antwurt ſchin
5
|Won mich des wol benügen wil·
6
Iſt ſy̑ mir nu als ich ir bin

Text 18, Str.7

7
|der trewen vindt man ſelten me
8
|Won ıch doch ſtt wil ſein
9
|Es tgi wol oder we
10
Seh ich all fraw͠n vor mir ſtân

Text 18, Str.8

11
|Iunkfrawen vnd die tchterlein
12
|Ich wölt kain ander fȗr euch hân
13
|das ſag ich bey den eren mein
14
Ain trew hîlfft ȃn die andern nicht

Text 18, Str.9

15
|Dauon hett ich ain antwurt gern
16
|Ich man euch weipleich zucht vnd ſitt
17
|Durch got ſo tnd mıch ains gewe[*]rn
18
Und ſagt mir wie euch gen mir ſy

Text 18, Str.10

19
|Vnd wr euch halben weg als mir
20
|So wr ich aller ſorgen fry
21
|Wan͠ ich der antwurt vngern enbîr
22
Ich bin euch doch als ſenleich hold

Text 18, Str.11

23
|das ich mag haben kain gemach
24
|Ir liebt mir zwȃr fȗr alles gold
25
|das ſhint gens in ainem bach
26
O milt İr Rain ewer ſſſ gemt/

Text 18, Str.12

27
|z allen gten dingen
28
|Mein hertz doch nach euch wt/
29
|Von Rechter lieb
30
|Ich w͠n es well zerſpringen
31
Uwer weipleich zucht

Text 18, Str.13

32
|die mag das wol bekennen

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zur Folioansicht 18 rectofol18.rb
1
|Von euch ſo hab ich kain flucht/
2
|Wir ſind nicht/weys land wir das
3
iemant trennen
4
Dȗ liebi iſt mit eren

Text 18, Str.14

5
|vnd lſſig vaſt gen got/
6
|Ich lân mirs niemant weren
7
|Wan͠ wer das tt das dewchte mich
8
|ain ſpott/
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Wır ſllintz graben

Text 18, Str.15

10
|Mit trewen in die hertzen
11
|alſo ſond irs auch haben
12
|vnd tnd wir das
13
|So mugen wir fröleich ſchertzen
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All creatur hât lieb ân krieg

Text 18, Str.16

15
|lieb in mangem ſtammen
16
|ain kind in ainer wieg
17
|frwt ſich ſeiner ammen
18
Alſo iſt lieb gar vil

Text 18, Str.17

19
|In menge maſz gemeſſen
20
|des ich doch zwar nicht ſagen wil
21
|Ich wurd ſein halbs vʿgeſſen
22
Uon lieb iſt all ſach beſchehen

Text 18, Str.18

23
|das got ze menſchen ward
24
|das wil ich mit der warhait iehen
25
|Lieb iſt ain ſöleicher hort
26
Gepaw͠n vnd geſprochen

Text 18, Str.19

27
|hat liebi als volbrâcht
28
|an zorn das haiſzt gerochen
29
|da wirt lieb nicht gedâcht
30
Ze hy̑mel vnd ze hell

Text 18, Str.20

31
|Iſt liebi mit dem rechten
32
|das merkch wer da well

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zur Folioansicht 18 versofol18.va
1
|darumb ſol niem[*]and vechten
2
Wan͠ gerechte lieb

Text 18, Str.21

3
|die wont in hy̑mels krn
4
|vngerechte lieb die iſt ain dieb
5
|die welt die tt ſy törn
6
Und ſenkt ſy in der helle grunt/

Text 18, Str.22

7
|Mit iemer werenden banden
8
|das wirt der valſchen lıebi kunt
9
|das iſt ain herter handel
10
Got man darumb loben ſol

Text 18, Str.23

11
|die gerechter liebi walten
12
|Won vnrecht tn gerȃt niemer wol
13
|den Iungen noch den alten
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Han ich ie vnrecht liebi gehebt

Text 18, Str.24

15
|herr got t mir vʿgeben
16
|durch deiner höchſten nam͠en dry̑
17
|halt mich by̑ rechten wegen
18
Das ich behalt dein götleich genad

Text 18, Str.25

19
|dein huld mug erwerben
20
|Gib mir deins hailgen gaiſtes gab
21
|Behüt mich vor ewig ſterben
22
nu dar mein fröd mein wun͠

Text 18, Str.26

23
meın hail
24
|Mir lıebſt vor allen weiben
25
|vier maiſter gſach ich nie ſo gail
26
|die möchtint das voll ſchreiben
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Die liebi die ich z euch hân

Text 18, Str.27

28
|weltleich auff diſer erden
29
|dauon ſo wil ich niemer lân
30
|alſo ſo wil ich ſterben
31
Was ich von ſchöni ie getichtet hân

Text 18, Str.28

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zur Folioansicht 18 versofol18.vb
1
|Mit klgen rimen gemeſſen
2
|damit ſo mag kain fraw beſtȃn
3
|vnd tt ſy ains vʿgeſſen
4
Und hât ſy̑ nit ain͠ ſtten mt/

Text 18, Str.29

5
|Got lieb vnd auch ir eer
6
|Ir ſchni tt ir niemer gt/
7
|Irs laſters wirt deſter mer
8
Und nimpt am alter ſpötleich end

Text 18, Str.30

9
|weiben vnd auch den mannen
10
|Wer ſıch nicht böſer ſachen ſchemt/
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|der leit in herten banden
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Wer nícht well ſteln

Text 18, Str.31

13
|der hab nicht diebes genge
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|die red wil ich niemer heln
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|Es gerȃt nicht wol die lenge
16
Wer ſeinem gluſt nach uolgen wil

Text 18, Str.32

17
|Natewrleich als es iſt geborn
18
|Seins vngelimpfs wurd gar ze vil
19
|Sein ſel die wurd darumb vʿlorn
20
Dauon hȃt got dem menſchen geb͠n

Text 18, Str.33

21
|vernunfft vnd auch gewiſſen
22
|dem böſen ſol man widerſtreben
23
|Sein hertz das ſol ains biſſen
24
Mit gerechten dingen nacht vnd tag

Text 18, Str.34

25
|vnd fröleich dannocht leben
26
|Es iſt vil war das ich euch ſag
27
|hüt dich vor böſen wegen
28
Man ſait vil krafft von edelm geſtain

Text 18, Str.35

29
|kry̑ſolitus vnd adamaſt