AM JENSEITS, Bild 5 – Rasch entschlossen packt der Gefesselte den Gegner am Bein, sodaß jenem die Waffe entgleitet. 2018 Institut für Germanistik, Universität Wien Zentrum für Informationsmodellierung - Austrian Centre for Digital Humanities, Karl-Franzens-Universität Graz GAMS - Geisteswissenschaftliches Asset Management System Creative Commons BY-NC 4.0 2018 Graz o:kofler.w3.tiefland.1722 Werner Kofler - Kommentar zur Werkausgabe Projektleitung Wolfgang Straub

born digital

Diese Plattform zum Prosawerk des österreichischen Schriftstellers Werner Kofler (1947–2011) gibt den Stellenkommentar wieder. Die Primärtexte sind urheberrechtlich geschützt und nicht für eine Online-Edition vorgesehen. Sämtliche Seitenangaben, die im jeweiligen Eintrag unter »Textausschnitte« angeführt sind, beziehen sich daher auf die 2018 im Sonderzahl Verlag erschienene dreibändige gedruckte Werkausgabe. Die Website folgt der Anordnung der Texte in drei Bänden.

Kommentierte Werkausgabe Werner Kofler

Das Projekt begleitet die gedruckte und kommentierte Werkausgabe (Prosa) des österreichischen Schriftstellers Werner Kofler. Es ergänzt den gedruckten Stellenkommentar um vertiefende Materialien und einen mehrschichtigen Zugang zu den vorhandenen Inhalten.

Deutsch Werke Werk 3 Zu spät – Tiefland, Obsession Personen Autoren Karl-May Literarische Referenzen
AM JENSEITS, Bild 5 – Rasch entschlossen packt der Gefesselte den Gegner am Bein, sodaß jenem die Waffe entgleitet. AM JENSEITS, Bild 5 – Rasch entschlossen packt der Gefesselte den Gegner am Bein, sodaß jenem die Waffe entgleitet. Kofler zitiert das Karl-May-Sammelbild mit der Episode Rasch entschlossen aus Am Jenseits (1899 von Karl May erstmals veröffentlicht): „ Rasch entschlossen packt der Gefesselte den Gegner am Bein, so daß jenem die Waffe entgleitet“ . [...] VERSTELLT der Blick auf die Kindheit, auf das Kindheitshaus, auf dessen Rückseite, doppelt verstellt der Blick nach Süden, doppelt und dreifach verstellt der freie Blick, der Blick zurück, verstellt die Aussicht auf die Kindheit hinter den Geleisen der Nebenlinie quer durch die Gärten, auf die Hinterhöfe der Kernstockstraße, auf die Kindheitsruine, verstellt, im Gegenzug, auch der Blick aus der Kindheit, verstellt von allerhand ungebetenen Veränderungen, Neubaukulissen, aber ich sehe ohnehin durch alles hindurch, durch alles dahergelaufene sogenannt Reale, kaum ist man einige Jahrzehnte nicht da, schon ist die Bombenruine, das verwunschene Gelände, zerstört von einem Neubau, kaputtgemacht durch Wiederaufbau. Verstellt der Blick über die Bahngleise auf die Kindheit, das Kindheitshaus, verstellt der Blick auf mich, wie ich an Winternachmittagen auf meinem Schemel zwischen äußerer und innerer Balkontüre vor meiner Spielzeugschachtel sitze, Spielzeug, nun ja, einige Bauklötze, eine schäbige Gummipuppe, die ich manchmal mit der Rute bestrafen muß, weil sie unschamhafte Sachen gemacht hat, mein Kriegsbilderbuch und zwei, drei bunte Bilder, die ich mir immer wieder anschaue, ohne die Bildtitel, die Bilderklärungen auf der Rückseite schon lesen zu können; verstellt der Blick aus der Kindheit, der Blick vom Balkon auf die Kasmannhuberstraße und das Anwesen des König- Bauern, auf den Annenhof, verstellt der Blick auf mich, wie ich mich, mehr als fünf Jahrzehnte später, von meiner Terrasse aus auf der anderen Seite, jenseits der Bahnlinie, beobachte; beobachte, wie ich, inzwischen des Lesens kundig, in den SCHLUCHTEN DES BALKAN lese oder meine Karl-May-Sammelbilder studiere, vor allem die letzten Sätze der Bildererzählungen, etwa AM JENSEITS, Bild 5 – Rasch entschlossen packt der Gefesselte den Gegner am Bein, sodaß jenem die Waffe entgleitet. [...]