Der verlorene Sohn 2018 Institut für Germanistik, Universität Wien Zentrum für Informationsmodellierung - Austrian Centre for Digital Humanities, Karl-Franzens-Universität Graz GAMS - Geisteswissenschaftliches Asset Management System Creative Commons BY-NC 4.0 2018 Graz o:kofler.w3.manker.934 Werner Kofler - Kommentar zur Werkausgabe Projektleitung Wolfgang Straub

born digital

Diese Plattform zum Prosawerk des österreichischen Schriftstellers Werner Kofler (1947–2011) gibt den Stellenkommentar wieder. Die Primärtexte sind urheberrechtlich geschützt und nicht für eine Online-Edition vorgesehen. Sämtliche Seitenangaben, die im jeweiligen Eintrag unter »Textausschnitte« angeführt sind, beziehen sich daher auf die 2018 im Sonderzahl Verlag erschienene dreibändige gedruckte Werkausgabe. Die Website folgt der Anordnung der Texte in drei Bänden.

Kommentierte Werkausgabe Werner Kofler

Das Projekt begleitet die gedruckte und kommentierte Werkausgabe (Prosa) des österreichischen Schriftstellers Werner Kofler. Es ergänzt den gedruckten Stellenkommentar um vertiefende Materialien und einen mehrschichtigen Zugang zu den vorhandenen Inhalten.

Deutsch Werke Werk 3 Manker, Invention Personen Schauspieler Luis Trenker Medien Film/Fernsehen
Der verlorene Sohn Der verlorene Sohn Der verlorene Sohn : deutscher Film (1934), in dem Luis Trenker in eigener Regie einen Südtiroler Auswanderer spielte [...] Ja ja, ein Frisiersalon in der Rennsteinerstraße, neben dem, auch das wird Sie nicht interessieren, neben dem nach Kriegsende aufgelassenen LINDER TONKINO, in dessen früheren Foyer sich zunächst eine Drogerie Eder etabliert hatte und wo später, nachdem die Drogerie Eder in die Räumlichkeiten eines aufgelassenen, übel beleumundeten Gasthauses übersiedelt war, mein Vater, Ihr ungleichzeitiger Kollege, Wohltäter der Menschheit, Sie wissen, nein, Sie wissen natürlich nicht, Sie wollen das nicht wissen, wo mein Vater, der Kaufmann, Linder Kaufhaus Ernst Kofler, dieser, ein Kleidermagazin einrichtete; das Foyer diente als Schauraum, billige – Mäntel, der vormalige Kinosaal als Warenlager, und in diesem lichtlosen, modrigen, abschüssigen Gelände bin ich aufgewachsen, vielleicht deshalb meine Liebe zum Kino, nein, so kann man das auch nicht sagen, ich zumindest nicht, meine Vorliebe für Kinos, TONKINOS zumal, die es nicht mehr gibt, und deshalb vielleicht auch meine Liebe zu den kleinen Städten, Wien, Villach; die wunderbaren Tonfilme, die es damals, in den 30er und 40er Jahren, zu sehen gegeben haben mochte, etwa im Linder Tonkino – HEU- TE: Die drei von der Tankstelle, oder: Hans Albers in Wasser für Canitoga, Der verlorene Sohn, mit Luis Trenker in der Rolle des Tonio Feuersinger, Maskerade oder Bel Ami mit Willi Forst, Das indische Grabmal – ach, ich könnte ins Schwärmen geraten, wenngleich Ihnen, Manker, diese Titel nicht viel sagen werden, aber Sie sind ja auch nicht André Heller [...]