der von Richard Strauss 2018 Institut für Germanistik, Universität Wien Zentrum für Informationsmodellierung - Austrian Centre for Digital Humanities, Karl-Franzens-Universität Graz GAMS - Geisteswissenschaftliches Asset Management System Creative Commons BY-NC 4.0 2018 Graz o:kofler.w3.manker.908 Werner Kofler - Kommentar zur Werkausgabe Projektleitung Wolfgang Straub

born digital

Diese Plattform zum Prosawerk des österreichischen Schriftstellers Werner Kofler (1947–2011) gibt den Stellenkommentar wieder. Die Primärtexte sind urheberrechtlich geschützt und nicht für eine Online-Edition vorgesehen. Sämtliche Seitenangaben, die im jeweiligen Eintrag unter »Textausschnitte« angeführt sind, beziehen sich daher auf die 2018 im Sonderzahl Verlag erschienene dreibändige gedruckte Werkausgabe. Die Website folgt der Anordnung der Texte in drei Bänden.

Kommentierte Werkausgabe Werner Kofler

Das Projekt begleitet die gedruckte und kommentierte Werkausgabe (Prosa) des österreichischen Schriftstellers Werner Kofler. Es ergänzt den gedruckten Stellenkommentar um vertiefende Materialien und einen mehrschichtigen Zugang zu den vorhandenen Inhalten.

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der von Richard Strauss der von Richard Strauss Salome (1905): Oper von Richard Strauss (1864–1949), nach dem gleichnamigen Theaterstück (1893) von Oscar Wilde [...] unddreißig Jahre, etwas mehr vielleicht, vielleicht auch nicht, vom heutigen Tag an gerechnet, wie könnte ich vierunddrei- ßig Jahre warten, und worauf überhaupt? Nichts anderes hätte ich zu tun, als Sie über mein Ableben hinaus zu verfolgen? Bloß, weil Sie in dieser Lachnummer, in diesem Dreckmagazin, Sie wissen, welches, es kommt nur eines in Frage, ich aber vermag den Namen nicht mehr zu schreiben, bloß weil Sie dort in einem Hochglanzinterview kundtun, Sie wollten manchen Menschen Böses, wären geduldig und könnten notfalls siebzehn Jahre warten, um dann einen früheren Musiklehrer oder einen Schauspieler oder einen Kritiker plötzlich auf dem Tablett zu haben; darf man fragen wie?, wie auf dem Tablett – im ganzen, oder nur den Kopf, den Kopf des Propheten diesmal, wie in der Salome, nicht den des Mohren, den Kopf oder nur die Innereien und die Eier, und wie: gar, halb gar, glaciert, gespickt mit Schmähungen? Ich neige übrigens der Salome des Robert Stolz mehr zu als der von Richard Strauss, die Salome von Stolz hat so ein, wie soll ich sagen, ein orientalisches Flair, etwas Geheimnisvolles, Schlangenbeschwörerisches in der Orchestrierung auch, und man kann so fein dazu tanzen, oder konnte, wie etwa ich 1962 auf einer Faschingsveranstaltung der Katholischen Arbeiterjugend Villach-St [...]