neurasthenischen Spielart 2018 Institut für Germanistik, Universität Wien Zentrum für Informationsmodellierung - Austrian Centre for Digital Humanities, Karl-Franzens-Universität Graz GAMS - Geisteswissenschaftliches Asset Management System Creative Commons BY-NC 4.0 2018 Graz o:kofler.w3.manker.1028 Werner Kofler - Kommentar zur Werkausgabe Projektleitung Wolfgang Straub

born digital

Diese Plattform zum Prosawerk des österreichischen Schriftstellers Werner Kofler (1947–2011) gibt den Stellenkommentar wieder. Die Primärtexte sind urheberrechtlich geschützt und nicht für eine Online-Edition vorgesehen. Sämtliche Seitenangaben, die im jeweiligen Eintrag unter »Textausschnitte« angeführt sind, beziehen sich daher auf die 2018 im Sonderzahl Verlag erschienene dreibändige gedruckte Werkausgabe. Die Website folgt der Anordnung der Texte in drei Bänden.

Kommentierte Werkausgabe Werner Kofler

Das Projekt begleitet die gedruckte und kommentierte Werkausgabe (Prosa) des österreichischen Schriftstellers Werner Kofler. Es ergänzt den gedruckten Stellenkommentar um vertiefende Materialien und einen mehrschichtigen Zugang zu den vorhandenen Inhalten.

Deutsch Werke Werk 3 Manker, Invention
neurasthenischen Spielart neurasthenischen Spielart Neurasthenie: „Nervenschwäche“, wurde zu bis zum Beginn des 20. Jahrhunderts häufig diagnostiziert, verschwand seitdem zusehends als Krankheitsbild. Burn-out-Syndrom oder Erschöpfungsdepression ersetzen die überkommene Diagnose. [...] – Jetzt, hier, schon wieder, – aber was, was wenn mir der Jeanescu, wenn mir der Jeanescu, bibber bibber, oh, oh, ja was denn wenn mir der Jeanescu, reißen Sie sich am Riemen, Mann!, Haltung, Manker, es ist ja noch nicht soweit, falls überhaupt, falls je, darum geht es doch, zwei solide Handwerker geschickt hätte, die mir nach der Behandlung auch noch, einer nach dem andern, ihre gewaltigen Glieder in den Mund steckten – ihre Flöten, Manker, sehen Sie, hören Sie, wie wichtig das ist mit dem Flöten und den Flöten, und es würde sich wahrscheinlich um Blockflöten und nicht um Piccoloflöten gehandelt haben bei den gewaltigen Gliedern – in den Mund steckten und dazu riefen oder im Duett sängen Das Zeichen ist auch du Bedeutung, was – Kukident, Manker! Sie riefen, sie sängen im Duett, sie hätten dem Flöten verwandte Formen gewählt, und Sie? Rufen Sie oder singen Sie im Duett – Kleinigkeit, Manker –, wie jene, die es gar nicht gibt, gerufen oder im Duett gesungen hätten? Nein, Sie flüstern schon wieder, und flehen, in dieser unguten neurasthenischen Spielart, dieses gewisse Nervlerische, wie in Villach gesagt wird, Sie werden mich noch als Nervler in die Nervenheilstätte bringen, wenn das so weitergeht [...]