Gasthaus Zum Kalkofen 2018 Institut für Germanistik, Universität Wien Zentrum für Informationsmodellierung - Austrian Centre for Digital Humanities, Karl-Franzens-Universität Graz GAMS - Geisteswissenschaftliches Asset Management System Creative Commons BY-NC 4.0 2018 Graz o:kofler.w3.herbst.68 Werner Kofler - Kommentar zur Werkausgabe Projektleitung Wolfgang Straub

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Diese Plattform zum Prosawerk des österreichischen Schriftstellers Werner Kofler (1947–2011) gibt den Stellenkommentar wieder. Die Primärtexte sind urheberrechtlich geschützt und nicht für eine Online-Edition vorgesehen. Sämtliche Seitenangaben, die im jeweiligen Eintrag unter »Textausschnitte« angeführt sind, beziehen sich daher auf die 2018 im Sonderzahl Verlag erschienene dreibändige gedruckte Werkausgabe. Die Website folgt der Anordnung der Texte in drei Bänden.

Kommentierte Werkausgabe Werner Kofler

Das Projekt begleitet die gedruckte und kommentierte Werkausgabe (Prosa) des österreichischen Schriftstellers Werner Kofler. Es ergänzt den gedruckten Stellenkommentar um vertiefende Materialien und einen mehrschichtigen Zugang zu den vorhandenen Inhalten.

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Gasthaus Zum Kalkofen Gasthaus Zum Kalkofen Kofler bezieht sich auf die Kämpfe am Pyhrnpass während des nationalsozialistischen Juliputsches 1934. Soldaten des österr. Bundesheers drangen auf ihrem Weg zur Passhöhe, auf der sich eine Gruppe bewaffneter Nationalsozialisten befand, in das Gasthaus „Zum Kalkofen“ ein und ermordeten – sie glaubten offensichtlich, aus dem Gasthaus beschossen worden zu sein – die hochschwangere Wirtin, einen ihrer beiden Söhne, zwei Gäste sowie den Kalkbrenner. Vier Soldaten wurden im Oktober 1938 des Mordes angeklagt, die Anklageschrift der Staatsanwaltschaft Steyr ist eine wichtige Quelle für die Rekonstruktion des Tathergangs (vgl. Bauer 2003, 340–343). Von den „drei notorische[n] Nationalsozialisten“, die Kofler erwähnt, ist dort keine Spur, einer der Gäste war Mitglied des „Heimatschutzes“, der paramilitärischen Einheit des austrofaschistischen Regimes („Heimwehr“); die Opfer wurden zudem nicht erschlagen, wie Kofler schreibt, sondern erschossen (vgl. Bauer 2003, 341). Im Nachlass Koflers befindet sich ein Bild des Gasthauses mit entsprechender Bildunterschrift (11/W10/1–7). [...] Das Gasthaus Zum Kalkofen [...] [...] Oder – was ist denn, was starren Sie so zur Türe? – oder hier, ein anderer steirischer Tatort, das Gasthaus Zum Kalkofen, am Waldrand, und davor den Kalkofen selbst, unheimlich, nicht [...] [...] Den Namen, Schneider, den Namen deiner Erzeuger, den Namen der Wursterzeuger, des Puppenhalters, welchen Haushalt in Götzis wird man zu verständigen haben, wen wird die Gendarmerie nachts aus dem Schlaf klingeln müssen, um die Botschaft zu überbringen, die Hiobsoder Frohbotschaft, je nachdem, und immer vorausgesetzt, die Wursterzeuger verleugnen dich nicht weiterhin, Schneider, wen und wo? Fischer vielleicht, oder, sagen wir, Ellensohn, Ellensohn, Kalkofenweg, Ellensohn, Schneider, ein schwerwiegender Verdacht, erst heimlicher Ellensohn, dann angeblicher Schneider, und das alles am Kalkofenweg? Du Ellensohn, Schneider, Ellensohn, Kalkofenweg? Du Kalkofen? Kalkofen nicht, Ellensohn auch nicht? Du nicht Ellensohn, nein? Aber der Kalkofen, Schneider, der Kalkofen ist noch in Betrieb?, das Gasthaus Zum Kalkofen [...]