Tönet ihr Pauken, erschallet Trompeten 2018 Institut für Germanistik, Universität Wien Zentrum für Informationsmodellierung - Austrian Centre for Digital Humanities, Karl-Franzens-Universität Graz GAMS - Geisteswissenschaftliches Asset Management System Creative Commons BY-NC 4.0 2018 Graz o:kofler.w3.herbst.16 Werner Kofler - Kommentar zur Werkausgabe Projektleitung Wolfgang Straub

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Diese Plattform zum Prosawerk des österreichischen Schriftstellers Werner Kofler (1947–2011) gibt den Stellenkommentar wieder. Die Primärtexte sind urheberrechtlich geschützt und nicht für eine Online-Edition vorgesehen. Sämtliche Seitenangaben, die im jeweiligen Eintrag unter »Textausschnitte« angeführt sind, beziehen sich daher auf die 2018 im Sonderzahl Verlag erschienene dreibändige gedruckte Werkausgabe. Die Website folgt der Anordnung der Texte in drei Bänden.

Kommentierte Werkausgabe Werner Kofler

Das Projekt begleitet die gedruckte und kommentierte Werkausgabe (Prosa) des österreichischen Schriftstellers Werner Kofler. Es ergänzt den gedruckten Stellenkommentar um vertiefende Materialien und einen mehrschichtigen Zugang zu den vorhandenen Inhalten.

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Tönet ihr Pauken, erschallet Trompeten Tönet ihr Pauken, erschallet Trompeten Tönet, ihr Pauken! Erschallet, Trompeten! , auch bekannt als Königin-Kantate , ist eine weltliche Kantate (BW 214) von Johann Sebastian Bach. [...] Das Zimmer zuvor, bevor ich, vielleicht ohne Absicht, auf den Balkon getreten sein werde; in festliches Halblicht getaucht das Zimmer, in ein Weihnachtslicht, Tönet ihr Pauken, erschallet Trompeten, plötzliche Erinnerung an Weihnachtsfeiertage, die ich einmal allein und verlassen, zurückgelassen in meiner Wohnung, verbracht hatte, fremd, fremd, fremd; nicht der kleine Christbaum, den ich mir zum ersten Mal in meinem einerseits noch jungen, andrerseits nicht mehr ganz so jungen Leben gekauft, nicht das Tannengrün, das ich achtlos dahin und dorthin gesteckt hatte, nicht die Hohe Messe von Bach, die sogenannte h-Moll Messe, und schon gar nicht das Weihnachtsoratorium, ach, wann wird, wann wird die Zeit erscheinen?, hatten mich retten können, und doch hatte ich mich nicht aus dem Fenster gestürzt; aus Bosheit, um den Weihnachtsfrieden der anderen, die sich von mir abgewandt hatten, zu stören, hätte ich es wohl getan, jedoch – Wieder das Hotelzimmer, vorher, innen: Der Tisch mit den Getränken im Vordergrund, das zur Hälfte geleerte Pilsglas, das Schnapsglas daneben, wie es leuchtet, das Bier, im Halbdunkel, wie er funkelt, der Schnaps [...]